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Ingolstadt: Triathlon und Tiere: Das Hochwasser und seine Folgen in Ingolstadt

Ingolstadt

Triathlon und Tiere: Das Hochwasser und seine Folgen in Ingolstadt

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    Die Donaubühne im Klenzepark steht komplett unter Wasser.
    Die Donaubühne im Klenzepark steht komplett unter Wasser. Foto: Luzia Grasser

    Als Josef Huber am Dienstag den Mitgliedern des Stadtrats von der Hochwasserlage berichtete, da war keine Regenwolke in Sicht. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und der Pegel der Donau an der Luitpoldstraße lag bei 6,23 Meter - knapp über dem Schwellenwert für Meldestufe 4. Höchstens noch zehn Zentimeter, dann dürfte der Scheitel des

    In Ingolstadt steigt der Grundwasserspiegel an

    Sandsäcke schleppen statt gaffen, dazu fordert dieses Schild in Ingolstadt auf. Inzwischen werden in Manching allerdings keine freiwilligen Helfer mehr benötigt.
    Sandsäcke schleppen statt gaffen, dazu fordert dieses Schild in Ingolstadt auf. Inzwischen werden in Manching allerdings keine freiwilligen Helfer mehr benötigt. Foto: Luzia Grasser

    Und es gehen Tage zu Ende, an denen viele nicht wussten, wie gefährlich das Donauhochwasser für die Stadt werden könnte. Auch wenn die Lage noch immer angespannt ist, dürfte inzwischen jedoch klar sein: Wenn nichts Unvorhergesehenes mehr passiert, kommt Ingolstadt vermutlich recht glimpflich davon. Vor allem, wenn man in die Nachbarlandkreise Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen schaut. Allerdings geht die Stadt in den kommenden Tagen von einem steigenden Grundwasserspiegel aus, der noch so manchen Keller, besonders in Gewässernähe, fluten könnte.

    Auch in sportlicher Hinsicht bleibt das Hochwasser nicht folgenlos. Der Triathlon, der am Sonntag hätte stattfinden sollen, wurde am Dienstagvormittag abgesagt.

    Dort, wo die Schwimmer in der Früh ins Wasser hätten gehen sollen, ist das Gelände überflutet. Der Bereich um den Baggersee war bereits am Sonntag geräumt worden, außerdem waren Straßensperren errichtet worden. Die Schwimmstrecke, die Wechselzone und die Startunterlagenausgabe stehen aktuell unter Wasser, auch die Ausrüstung der Veranstalter wurde teils von den Fluten zerstört. Doch nicht nur das Schwimmen fiel buchstäblich ins Wasser, auch Teile der Laufstrecke sind überschwemmt. Hinzu kommt: Einsatzkräfte und Helfer, die für den Triathlon mit eingeplant waren, sind seit Tagen im Dauereinsatz und werden in der gesamten Region benötigt. Einige von ihnen sind auch selbst vom Hochwasser betroffen. 

    Der Triathlon in Ingolstadt wird wegen des Hochwassers verschoben

    Aktuell sind die Veranstalter dabei, einen Ersatztermin für die Veranstaltung zu finden. "Es tut uns sehr leid, dass wir die Entscheidung zur Absage treffen mussten, aber die Sicherheit und das Wohl aller Beteiligten haben für uns oberste Priorität", so Rennleiter Gerhard Budy in einer Mitteilung.

    Um 11.27 am Dienstag stand der Pegel der Donau in Ingolstadt bei 6,17 Meter. Kurze Zeit später war mit 6.20 Meter Meldestufe 4 erreicht worden.
    Um 11.27 am Dienstag stand der Pegel der Donau in Ingolstadt bei 6,17 Meter. Kurze Zeit später war mit 6.20 Meter Meldestufe 4 erreicht worden. Foto: Luzia Grasser

    Nicht nur auf die Sportlerinnen und Sportler hat das Hochwasser am Baggersee Auswirkungen, auch auf die Tiere in dortigen Wildpark. So wurden unter anderem die Wildschweine im Rotwild-Gehege untergebracht, weil dieses deutlich höher liegt und nach Auskunft der Pressestelle selbst beim Pfingsthochwasser 1999 noch aus den Fluten ragte.

    Häuser sind in Ingolstadt bislang verschont geblieben, auch wenn die Fluten so mancher Wohnbebauung im Westen der Stadt recht nahe gekommen sind. Zuletzt war ein Abschnitt des Baggerwegs südlich der Haunwöhrer Straße für den Verkehr gesperrt worden. Auch für den donaunahen Bereich westlich der Westlichen Ringstraße vermeldete die Feuerwehr eine konkrete Überschwemmungsgefahr.

    In Altstadtnähe wurden in den vergangenen Tagen mehrere Unterführungen überflutet. Josef Huber sprach von drei neuralgischen Stellen an der Schlosslände: die beiden Unterführungen am Stadttheater sowie an der Konrad-Adenauer-Brücke sowie die Wege an der Glacis-Brücke. Dort wurden die Fußgänger- und Fahrradbrücken gesperrt. An der Unterführung sind mobile Hochwassersperren aufgebaut worden, um eine Überflutung des Künettegrabens zu verhindern. Damit das Wasser in die Innenstadt geschwappt wäre, hätte es aber noch deutlich steigen müssen. Selbst ein Jahrhunderthochwasser mit 6,60 Meter hätten die Einsatzkräfte im Griff, betonte Huber. Immer vorausgesetzt, dass kein Damm breche. 

    Hochwasser-Gaffer begeben sich in Gefahr

    Auch wenn das Wasser der Donau nicht mehr weiter steigen sollte, warnt die Feuerwehr Schaulustige eindringlich davor, zu nahe ans Ufer zu kommen. "Das ist ein gefährlicher, reißender Fluss", betonte Huber. Selbst geübte Schwimmer könnten sich nicht mehr selbst retten und bei der aktuellen Situation werden auch keine Taucher losgeschickt. 

    Südlich von Ingolstadt entspannt sich die Lage ebenfalls. In Manching werden keine freiwilligen Helfer mehr benötigt. "Vielen Dank! Es sind ausreichend Sandsäcke gefüllt", schrieb die Marktgemeinde am Dienstagmorgen. 

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