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Ingolstadt: Tote Doppelgängerin: Tatwaffe wohl nicht unter gefundenen Messern

Ingolstadt

Tote Doppelgängerin: Tatwaffe wohl nicht unter gefundenen Messern

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    Tötungsdelikt mit Doppelgängerin: Die Polizei suchte am Donauufer im Bereich Peisserstraße in Ingolstadt nach der Tatwaffe.
    Tötungsdelikt mit Doppelgängerin: Die Polizei suchte am Donauufer im Bereich Peisserstraße in Ingolstadt nach der Tatwaffe. Foto: Dorothee Pfaffel

    Im mysteriösen Fall um die getötete Frau in Ingolstadt gehen die Ermittlungen weiter. Vergangene Woche hatte die Polizei bei einer großen Suchaktion am Donauufer im Bereich der Peisserstraße mehrere Messer und andere Gegenstände gefunden. "Es hat nicht den Anschein, als wäre die Tatwaffe dabei", sagte nun ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord auf Nachfrage. Die Untersuchungen dauern allerdings noch an.

    Man finde alles Mögliche an der Donau, berichtete der Polizeisprecher. Daher sei es nicht ungewöhnlich, wenn die Fundsachen keinen Bezug zur Tat hätten. Die Tatwaffe ist aber nur ein Aspekt, an dem die extra für diesen Fall eingerichtete Ermittlungsgruppe derzeit arbeitet. Es geht auch immer noch darum, den Tatort zu klären, also ob der Fundort der Leiche in der Peisserstraße auch der Tatort ist oder ob die Frau, die aus dem Landkreis Heilbronn stammt, ganz woanders getötet wurde. Deshalb versuche man den Weg des Autos nachzuvollziehen, in dem sich die tote Frau befand, zum Beispiel durch das Auswerten von Fahrzeugdaten, erklärte der Pressesprecher. Auch eingegangenen Zeugenhinweisen werde momentan nachgegangen.

    Tote Frau im Auto: Kripo Ingolstadt arbeitet Spuren ab

    "Die Ermittlungsgruppe arbeitet Spur für Spur ab", sagte der Sprecher, und schöpfe dabei alle technischen Möglichkeiten aus. Nun gehe es um "kriminalistische Feinarbeit", darum alle "Puzzleteile zusammenzulegen". Die Kollegen der Polizei in Heilbronn würden ebenfalls weiterermitteln. 

    Die zwei Tatverdächtigen - eine 23-jährige Deutsch-Irakerin und ein 23-jähriger Kosovare - haben sich bislang weder vor dem Haftrichter noch in einer förmlichen Vernehmung geäußert. Sie sitzen weiter in Untersuchungshaft.

    Tötungsdelikt mit Doppelgängerin: Die Polizei sucht im Bereich der Peisserstraße in Ingolstadt nach der Tatwaffe.
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    Rund 100 Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei haben im Bereich der Peisserstraße in Ingolstadt nach der Tatwaffe im Tötungsdelikt mit der Doppelgängerin gesucht. Bilder von der Suchaktion.

    Um was geht es in dem Fall? Am Abend des 16. August gegen 23.15 Uhr entdecken Eltern eine junge Frau leblos im Auto ihrer Tochter in der Peisserstraße Ingolstadt. Zunächst halten sie die Getötete für die eigene Tochter und rufen die Polizei. Im Zuge der Ermittlungen kommt allerdings schon am nächsten Tag heraus, dass das Opfer aus Heilbronn stammt und algerische Wurzeln hat und der 23-jährigen Deutsch-Irakerin lediglich zum Verwechseln ähnlich sieht. Das vermeintliche Opfer ist plötzlich dringend tatverdächtig und die Polizei nimmt die ursprünglich für Totgehaltene fest. Außerdem verhaftet eine Spezialeinheit in Ingolstadt noch einen weiteren Tatverdächtigen, einen 23-jährigen Kosovaren. 

    Wollte Verdächtige durch Töten ihrer Doppelgängerin verschwinden?

    Das Tatmotiv ist nach wie vor unklar und auch sonst sind viele Fragen offen: Warum musste die 23-Jährige aus Heilbronn sterben? In welcher Beziehung stehen die Personen zueinander? Und warum suchten die Eltern der Verdächtigen, die in München wohnen, ihre Tochter ausgerechnet in der Peisserstraße? Ein Motiv, das auch die Staatsanwaltschaft Ingolstadt für denkbar hält, ist, dass die 23-jährige Verdächtige durch das Töten der Doppelgängerin ihren eigenen Tod vortäuschen wollte, um zu verschwinden. Spekulationen zufolge, weil sie entweder einer nach jesidischem Recht geschlossenen Ehe entrinnen, vor ihrer Familie fliehen oder vor einem kriminellen Clan untertauchen wollte. Eine weitere Theorie lautet: Beide Frauen waren in denselben Mann verliebt und die eine ließ die andere aus dem Weg räumen. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben in alle Richtungen.

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