Links in der Mitte ein Seziertisch, der wie der große Schreibtisch eines Professors wirkt. Gegenüber aufsteigende Holztafeln mit Bänken, die an Sitzreihen in einem Vorlesungssaal erinnern. An der Rückseite der Paneele befinden sich Vitrinen mit Objekten der Medizingeschichte, die die Besuchenden erst entdecken, wenn sie den Raum einmal im Halbkreis durchschreiten. Über allem das restaurierte und neu ausgeleuchtete Deckenfresko. Der ehemalige Anatomiesaal ist Marion Ruisingers Lieblingsraum im Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt (DMMI). „Er ist wahnsinnig schön geworden“, schwärmt die Museumsdirektorin. Und wahrlich: Der Spagat zwischen Hörsaal und Ausstellungsraum ist bei der Neukonzeption der Dauerausstellung sehr gut gelungen. Lange hat es gedauert. Schon seit 2008, seit Ruisinger die Leitung innehat, beschäftigte sie der Neuplanungsprozess der Dauerausstellung des DMMI. Im Herbst 2020 war der Prozess dann vollendet, mitten in der Corona-Pandemie. Herausgekommen ist eine Exposition, deren Besuch sich lohnt, und in deren Fokus nicht nur die Objekte stehen. Auch das historische Gebäude wird adäquat in Szene gesetzt.
Ingolstadt