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Ingolstadt: Schockanruf: 80-Jährige aus Baierbrunn übergibt Geld in Ingolstadt

Ingolstadt

Schockanruf: 80-Jährige aus Baierbrunn übergibt Geld in Ingolstadt

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    Eine Seniorin aus dem Kreis München wurde Opfer eines Schockanrufers. In Ingolstadt hat sie einer Täterin Geld übergeben.
    Eine Seniorin aus dem Kreis München wurde Opfer eines Schockanrufers. In Ingolstadt hat sie einer Täterin Geld übergeben. Foto: Martina Diemand (Symbolbild)

    Am Dienstagvormittag gegen 10.30 Uhr wurde eine 80-Jährige aus dem Kreis München von einem Unbekannten angerufen. Dieser gab sich als Mitarbeiter des Gerichts aus und berichtete, dass ein Angehöriger der Seniorin einen Unfall verursacht habe. Dabei sei angeblich eine Person verletzt worden. Nun müsse der Angehörige eine Kaution von über 100.000 Euro zahlen. 

    Die Frau aus dem Raum München hat den Unbekannten in Ingolstadt Geld übergeben

    Vier weitere Maschen von Trickbetrügern

    Schockanruf 

    Mit teils stundenlangen Telefonaten werden Seniorinnen und Senioren hier konfrontiert. Unter Tränen ruft die vermeintliche Tochter an und berichtet über ein Verbrechen, das sie begangen haben soll. Der einzige Weg, eine Gefängnisstrafe zu verhindern, sei das Abbezahlen einer Kaution. Der enorme psychische Druck und die Angst um die eigene Tochter bewegen das Betrugsopfer meistens zum Bezahlen der Summe.

    "Rufen sie nach dem Telefonat erst ihre richtige Tochter an, um sich zu versichern", rät Macheiner. Außerdem gilt: Die Polizei würde niemals eine Kaution für die Freilassung eines Angeklagten fordern.

    Gewinnmitteilung

    Die Freude über den Gewinn von 39.000 Euro währt nicht lange. Am Telefon wird gefordert, Versicherungsgebühren für den Werttransport zu bezahlen. Das Opfer solle im nächsten Supermarkt Wertgutscheine kaufen, die anfallende Gebühr auf die Karte laden und den Betrügern den Zahlencode der Karte mitteilen. 

    Mithilfe des Codes könnten Betrüger das Geld weltweit abheben oder online einlösen, erklärt Macheiner. "Außerdem würden sie bei einem Gewinn immer schriftlich informiert werden", warnt sie. 

    Zetteltrick 

    Bei diesem Trick wird die Hilfsbereitschaft von Seniorinnen und Senioren ausgenutzt. Der Betrüger klingelt an der Tür und fragt nach Zettel und Stift. Er möchte einem Nachbarn, den er nicht antreffen konnte, eine Nachricht hinterlassen. Aufgrund eines plötzlichen Schwächeanfalls muss er sich dann für eine Weile hinsetzen. Das Opfer bittet ihn herein und schon steht dem Täter der Weg zu den Wertsachen offen. 

    "Lassen Sie niemanden herein. Am besten bringen Sie ihm ein Glas Wasser nach draußen oder rufen den Notarzt", rät Macheiner.

    Überweisungsbetrug 

    Diese Masche fängt mit der Aufforderung an, persönliche Bankdaten zur Überprüfung neu anzugeben. Im Verlauf des Telefonats stellt der falsche Bankmitarbeiter fest, dass unter dem Namen des Opfers einige sehr hohe Überweisungen getätigt wurden. Um diese rückgängig zu machen, benötige die Bank die persönliche Push Tan. 

    "Mit der Push Tan kann der Täter eine digitale EC-Karte generieren oder Überweisungen tätigen", klärte Macheiner auf. Niemals persönlichen Bankdaten zu bestätigen, keine unbekannten Dateien zu öffnen und sichere Passwörter für das Online-Banking anzulegen sei wichtig, um Betrug zu verhindern. 

    Die Seniorin übergab daraufhin an ihrer Haustür Schmuck an einen bislang unbekannten Täter. Anschließend hob sie an ihrer Bank Bargeld ab, das sie an einem Supermarktparkplatz in Ingolstadt an eine unbekannte Frau übergab. Sie fuhr danach wieder nach Hause, wo schon besorgte Angehörige auf sie warteten. Diese verständigten die Polizei.

    Die Abholerin am Supermarkt in Ingolstadt ist etwa 22 Jahre alt, schlank und 1,68 Meter groß. Sie hat lange blonde Haare, die sie zur Tatzeit zu seinem Pferdeschwanz gebunden hatte. Bei der Geldübergabe trug sie eine blaue Schirmmütze, eine dunkelblaue Bluse und eine dunkelblaue Hose.

    Wer im Bereich der Münchener Straße/ Ecke Elisabethstraße auf dem dortigen Supermarktparkplatz entsprechende Beobachtungen gemacht, soll sich bei der Polizei München unter der Nummer 089/2910-0 oder jeder anderen Polizeidienststelle melden. (AZ)

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