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Ingolstadt: Rieter in Ingolstadt steht vor dem Aus

Ingolstadt

Rieter in Ingolstadt steht vor dem Aus

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    Der Rieter-Standort in Ingolstadt steht vor dem Aus. Die Belegschaft ist am Donnerstag informiert worden.
    Der Rieter-Standort in Ingolstadt steht vor dem Aus. Die Belegschaft ist am Donnerstag informiert worden. Foto: Luzia Grasser (Archivbild)
    Rund 15 Hektar groß ist das Rieter-Gelände, das der Projektentwickler Gerch aus Düsseldorf gekauft hat. Dort entsteht aktuell ein neues Wohnviertel.
    Rund 15 Hektar groß ist das Rieter-Gelände, das der Projektentwickler Gerch aus Düsseldorf gekauft hat. Dort entsteht aktuell ein neues Wohnviertel. Foto: Hajo Dietz

    Einstmals war Rieter eines der wichtigsten und größten Unternehmen in Ingolstadt. Die Anfänge des Spinnereimaschinenherstellers reichen fast 140 Jahre zurück, seine Wurzeln liegen in der Königlich-Bayerischen Geschützgießerei. Jetzt plant

    Der Rieter-Konzern will mindestens 300 Stellen abbauen

    Das IN-Quartier auf dem ehemaligen Rieter-Areal im Norden Ingolstadts  ist immer noch eine Baustelle.
    Das IN-Quartier auf dem ehemaligen Rieter-Areal im Norden Ingolstadts ist immer noch eine Baustelle. Foto: Luzia Grasser

    Rieter hingegen hat sich auf Anfrage nicht konkret zur Zukunft des Standorts Ingolstadt geäußert, sondern verweist lediglich auf eine Pressemitteilung. Dort heißt es, dass der Konzern weltweit 300 Stellen im Verwaltungsbereich abbauen will. Weitere 400 bis 600 Stellen könnten folgen. Grund sei, dass die weltweite Nachfrage nach Textilprodukten auf einem niedrigen Niveau bleibe.

    Bereits 2018 wurden die Montage und die Produktion von Ingolstadt nach Tschechien verlagert, rund 220 Mitarbeitende verloren damals ihren Arbeitsplatz. Erhalten blieb in Ingolstadt der Entwicklungsbereich mit etwa 130 Beschäftigten, viele davon Techniker und Ingenieure. Das ehemalige Rieter-Gelände im Norden der Stadt wurde Ende 2019 an einen Investor verkauft, zurzeit entsteht dort ein neues Wohnviertel namens IN-Quartier. Nahe des alten Standorts, in einem eigens dafür gebauten Gebäude, konzentrierte sich die Entwicklung.

    Geringe Renditeerwartungen bei Rieter sind der Grund für die geplante Schließung des Standorts Ingolstadt

    Die geringen Renditeerwartungen sind laut IG Metall nun der Grund dafür, dass die Entwicklung künftig nicht mehr in Ingolstadt, sondern am Hauptstandort in Winterthur (Schweiz) und in Tschechien angesiedelt sein soll. „Die Pläne im laufenden Prozess im Entwicklungsbereich anzusetzen, der gerade jetzt die Maschinen der Zukunft entwickelt, wird sich als fataler Fehler erweisen. Jahrzehnte von Erfahrungen, Wissen und Kompetenzen im Maschinenbau würden unwiederbringlich verloren gehen und der Start von neuen Produkten ist massiv gefährdet“, sagt Betriebsratsvorsitzender Gerhard Hyna.

    In den kommenden Tagen sollen erste Gespräche zwischen dem Betriebsrat und dem Unternehmen stattfinden.

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