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Ingolstadt: Nichts tut sich auf der Wonnemar-Baustelle in Ingolstadt

Ingolstadt

Nichts tut sich auf der Wonnemar-Baustelle in Ingolstadt

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    Nichts tut sich mehr auf der Baustelle am Wonnemar in Ingolstadt.
    Nichts tut sich mehr auf der Baustelle am Wonnemar in Ingolstadt. Foto: Luzia Grasser

    Auf der Baustelle rührt sich nichts mehr. Schon lange nicht mehr. Es stehen Container herum, Steine, Erdhaufen, Bauzäune. Seit Sommer diesen Jahres wird am Wonnemar nicht mehr weitergebaut. Wann die Baumaschinen wieder anrücken werden, ist noch unklar. Im aktuellen Beteiligungsbericht der Stadt Ingolstadt heißt es, dass „eine Wiederinbetriebnahme des Erlebnisbads [...] wohl nicht vor Oktober 2021 zu erwarten“ ist. Das würde bedeuten: Das Wonnemar wird dann mehr als zwei Jahre geschlossen gewesen sein. Gründe dafür gibts mehrere: Erst gab’s Zwistigkeiten mit dem Bauunternehmer, der für die Sanierung des Bads zuständig ist, dann ging der Betreiber des Bads, die Interspa-Gruppe, pleite. Wie die Zukunft des Bades aussehen soll, wird gerade hinter verschlossenen Türen verhandelt.

    Im Sommer 2019 gab es eine große Abschiedsparty im Wonnemar Ingolstadt

    Zunächst war im Juni 2019 bei einer großen Party der Stöpsel gezogen worden. Ein halbes Jahr sollte saniert werden, von „Attraktivierungsmaßnahmen“ war die Rede, denn die Besucherzahlen waren in den Jahren zuvor immer weiter zurückgegangen: schöner und großer Thermalbereich, rasante Rutschen, Wohlfühlambiente. Pünktlich zu Weihnachten 2019 sollte das Bad wieder eröffnet werden. Das war der Plan.

    Doch dann gab’s Streitigkeiten mit dem Generalunternehmer, Vorwürfe gingen hin und her, die Sanierungskosten stiegen um 3,8 Millionen Euro und liegen aktuell bei rund 23 Millionen Euro. Die Stadt Ingolstadt, die sich mit einer Tochtergesellschaft, der Stadtwerke Freizeitanlagen GmbH, zu 49 Prozent an den Sanierungskosten beteiligt, sicherte nochmals Gelder zu – unter bestimmten Bedingungen.

    Mitte des Jahres gab es einen zweiten Baustopp beim Wonnemar in Ingolstadt

    Weitergebaut wurde dann mit demselben Unternehmen, aber nur noch ein paar Monate lang. Dann gab es den nächsten Baustopp, im Mai. Die Interspa war in finanzielle Nöte geraten, stellte Zahlungen ein. Und das Tischtuch zwischen Stadt und Betreiber war endgültig zerschnitten. Der Baustopp werde „ausdrücklich nicht gebilligt“, hieß es damals seitens der Stadt.

    So soll das Wonnemar nach dem Umbau aussehen.
    So soll das Wonnemar nach dem Umbau aussehen. Foto: Luzia Grasser

    Und im September kam dann die Meldung, dass die Interspa-Gruppe, die mehrere Bäder betreibt, Insolvenz angemeldet hat. Allerdings steht der Insolvenzeröffnungsbeschluss des Gerichts für das Ingolstädter Wonnemar noch aus, was sich laut Stadtsprecher Michael Klarner noch einige Wochen hinziehen könne.

    Nur der Insolvenzverwalter und das Gericht können für den Badbetreiber aktuell Entscheidungen treffen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter „halten Stadt Ingolstadt und Stadtwerke Ingolstadt Freizeitanlagen GmbH den Kontakt und bemühen sich um eine für alle Beteiligten gerechte Lösung“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Wie die aussehen könnte, steht allerdings noch nicht fest.

    Das Wonnemar in Ingolstadt war 2003 eröffnet worden

    Die Donautherme Wonnemar war 2003 eröffnet worden. Zwischen der Stadt, der das Grundstück südlich der Donau gehört, und dem Betreiber besteht ein Erbbaurechtsvertrag, der noch bis zum Jahr 2033 läuft. Eigentlich. Denn wegen der bevorstehenden Insolvenz hat die Stadt den sogenannten Heimfallanspruch dem Betreiber gegenüber geltend gemacht. Damit wäre Interspa raus aus dem Vertrag.

    Doch die Bedingungen, unter denen das Bad an die Stadt Ingolstadt fallen könnte, müssen noch verhandelt werden. Mögliche Szenarien sind, dass die Stadt die Arbeiten am Bad, von denen aktuell rund 80 Prozent abgeschlossen sein dürften, fertig stellt und dann das Bad entweder selbst betreibt oder auf die Suche geht nach einem neuen Betreiber.

    Bei der Stadt Ingolstadt hofft man jedenfalls auf eine schnelle Lösung. Für die rund 70 Mitarbeiter, aber auch für die Menschen, die das Bad – sollte es Corona wieder zulassen – nutzen wollen. Vor der Sanierung waren rund 300.000 Besucher im Jahr gekommen.

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