Der November ist der Monat der Männer und wird deshalb auch „Movember“ genannt. Der Begriff ist ein Kofferwort, gebildet aus „moustache“ (Schnurrbart) und „November“. Damit wird eine Art des Fundraising bezeichnet, die ihren Ursprung in Australien hat, mittlerweile aber auch in anderen Ländern wie etwa Deutschland angekommen ist. Dabei lassen sich Männer während des gesamten Monats einen Schnurrbart wachsen und machen so auf die Gesundheitsprobleme von Männern aufmerksam, die häufig noch vernachlässigt oder gar tabuisiert werden. Die Schnurrbartträger sammeln Spenden zur Erforschung von und Vorbeugung gegen Prostatakrebs. Außerdem findet am 3. November der Weltmännertag und am 19. November der Internationale Tag des Mannes statt. Am zweiten Datum wird auch der Ingolstädter Männertag gefeiert, der heuer bereits zum neunten Mal begangen wird.
Die Gleichstellungsbeauftragte Anja Assenbaum lädt aus diesem Anlass am Dienstag, 19. November, um 18.30 Uhr in den Audi Sportpark ein. Ein Podium bestehend aus Dietmar Beiersdorfer, Ivo Grlic sowie Felix und Ralf Keidel wird zu ihren biografischen Herausforderungen befragt. Dabei sollen auch Brücken zum Leben der Personen im Publikum geschlagen werden, sagt Assenbaum. Vergangenes Jahr seien am Männertag vor allem Väter im Mittelpunkt gestanden, das Jahr davor die Urologie. 2024 steht der Tag unter dem Motto „Herausforderungen des Lebens“. Grundsätzlich gehe es an diesem Tag um die Themen Männergesundheit, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Hervorhebung von männlichen Vorbildern, so Assenbaum. Diese Aspekte werden auch im Gespräch mit den vier (Ex-)Fußballern eine Rolle spielen. Die Moderatoren dieser Talkrunde sind Lars Wilhelm und Bernhard Schilling – beide seit über 15 Jahren bekannt vom Fußballtalk „19er Alu“. Nach der Gesprächsrunde besteht die Möglichkeit zu einer Stadionführung und einem Austausch mit kleinem Imbiss.
In Ingolstadt gibt es einen Treff für Männer in Trennung
Anja Assenbaum ist es wichtig, sich als Gleichstellungsbeauftragte um alle Geschlechter zu kümmern, wie sie selbst sagt. Deshalb beschäftige sie sich neben vielen Frauenthemen eben auch mit Bereichen, in denen Männer Hilfe bräuchten. „Uns geht es um alle“, betont Assenbaum. Wie sie erzählt, gebe es in Ingolstadt kaum Angebote, die sich ausschließlich und dauerhaft an Männer richteten. Einzelne Veranstaltungen - wie etwa im Sommer zum Thema Burnout mit Sven Hannawald - kämen zwar gut an, regelmäßige Termine für Männer, wo diese sich untereinander austauschen könnten, würden hingegen nicht angenommen, hat die Gleichstellungsbeauftragte festgestellt.
Die einzige Gruppe, die in Ingolstadt regelmäßig zusammenkommt, ist der Treff für Männer in Trennung. Die Selbsthilfegruppe trifft sich einmal im Monat, an jedem zweiten Donnerstag. Die Kontaktaufnahme erfolgt über die Ingolstädter Gleichstellungsstelle oder direkt über den Mann, der die Gruppe organisiert, allerdings lieber anonym bleiben möchte. Er ist unter der Nummer 08252/6183 erreichbar. Der 65-Jährige hat Gewalt in der Ehe erlebt und selbst eine schwere Trennung hinter sich. Er weiß: Den Männern geht es bei einer Trennung genauso schlecht wie den Frauen, „sie geben es nur nicht zu“. Wendet sich ein verzweifelter Mann an ihn, gibt er Tipps, wie man trotz allem durch den Alltag kommt. Wer mag, kann nach einem Erstgespräch auch zu den Treffen der Selbsthilfegruppe kommen.
Die Teilnahme am Ingolstädter Männertag mit den Sportlern ist kostenlos, die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Anmeldungen werden bis Dienstag, 12. November, erbeten, entweder per Mail an gleichstellungsstelle@ingolstadt.de oder telefonisch unter 0841/305-1166. Es sind Menschen jeglichen Geschlechts willkommen.
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