Wenn es keine Beweise gibt und Aussage gegen Aussage steht, ist es besonders schwer, herauszufinden, was wirklich passiert ist. Ein Musterbeispiel hierfür ist der Fall von schwerem sexuellen Missbrauch, der derzeit am Ingolstädter Landgericht verhandelt wird. Eine inzwischen 17-Jährige aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen beschuldigt ihren damaligen Stiefvater, sie 2016/2017 "angefasst" und schließlich vergewaltigt zu haben. Der Angeklagte streitet alles ab. Kein Wunder also, dass die Forderungen, die die Verteidiger und der Staatsanwalt am Donnerstag in ihren Plädoyers formuliert haben, völlig unterschiedlich sind.
Ingolstadt