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Ingolstadt: Medizinhistorisches Museum: Ausstellung über das Schneidhaus der Fugger

Ingolstadt

Medizinhistorisches Museum: Ausstellung über das Schneidhaus der Fugger

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    In der Ausstellung "Steinreich" ist ein Blasenstein-Manuskript mit einem Eintrag zum Ingolstädter Niclaus Kurtz zu sehen.
    In der Ausstellung "Steinreich" ist ein Blasenstein-Manuskript mit einem Eintrag zum Ingolstädter Niclaus Kurtz zu sehen. Foto: Deutsches Medizinhistorisches Museum

    Am Mittwoch, 2. November, ist im Deutschen Medizinhistorischen Museum (DMM) in Ingolstadt die Sonderausstellung "Steinreich. Das Schneidhaus der Fugger in Augsburg“ eröffnet worden.

    Vor rund 500 Jahren stifteten die Fugger in Augsburg eine Wohnsiedlung, die Fuggerei. Sie gehört heute noch zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dagegen ist kaum bekannt, dass die Fugger auch ein Spital gestiftet haben, das auf chirurgische Behandlungen spezialisiert war. Damit war das "Schneidhaus“ in seiner Zeit einzigartig, erklärt Museumsleiterin Marion Ruisinger.

    Das Schneidhaus der Fugger wurde erstmals wissenschaftlich erforscht

    Im Umfeld des Schneidhauses entstand ein reich bebildertes Manuskript, das vor einigen Jahren von der "Gesellschaft der Freunde und Förderer des Deutschen Medizinhistorischen Museums“ für die Museumssammlung erworben wurde. Dies gab den Anstoß für ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt, in dem das Schneidhaus von 2019 bis 2022 erstmals wissenschaftlich erforscht wurde. Dafür konnte die Medizinhistorikerin Annemarie Kinzelbach aus München gewonnen werden. Die Ergebnisse werden nun in der Ausstellung "Steinreich“ gezeigt, die von der Kunsthistorikerin Monika Weber kuratiert wurde.

    Die Ausstellung zeigt den Leidensweg des Blasenstein-Patienten Niclaus Kurtz aus Ingolstadt

    "Die meisten Kranken, die das Schneidhaus aufsuchten, litten an Eingeweidebrüchen oder Blasensteinen“, berichtet Projektleiterin und Museumsdirektorin Marion Ruisinger. "Einer von ihnen war der 20-jährige Niclaus Kurtz aus Ingolstadt.“ Durch eine Kooperation mit dem Ingolstädter Stadtarchiv wurde es möglich, noch mehr über diesen jungen Steinpatienten zu erfahren. Nun bildet seine Geschichte als Graphic Novel den roten Faden durch die Ausstellung. "Das beginnt mit dem besorgten Blick in den Nachttopf und endet mit dem Tod von Niclaus Kurtz rund 40 Jahre später in Wien“, so Monika Weber. "Übrigens war es gar nicht so einfach, einen Nachttopf aus dem 17. Jahrhundert zu finden“, fügt sie schmunzelnd hinzu.

    Die Ausstellung im Medizinhistorischen Museum in Ingolstadt ist noch bis zum 17. September 2023 zu sehen

    In der Vitrine steht jetzt ein Exemplar aus dem Maximilianmuseum in Augsburg, das als Kooperationspartner an dem Forschungsprojekt beteiligt war. Aber auch der Altar eines "Steinheiligen“ aus Hall in Tirol und fein gearbeitete Steinschnitt-Instrumente aus Zürich sind in der Ausstellung zu sehen. Sie ist noch bis zum 17. September 2023 im Medizinhistorischen Museum in Ingolstadt geöffnet. (AZ)

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