Der Begriff „Kammerspiele“ gilt im politischen Ingolstadt inzwischen als Reizwort. So wurde – jedenfalls früher – jener Theaterbau genannt, der an der Schutterstraße, direkt neben dem Stadttheater, entstehen sollte. Er war gedacht als Ersatzspielstätte für das Stadttheater während dessen Sanierungszeit und sollte anschließend das „Kleine Haus“, eine Außenspielstätte des Stadttheaters, beherbergen. Früher, das war vor dem 24. Juli dieses Jahres. Denn an diesem Tag fand ein Bürgerentscheid statt, bei dem sich die Mehrheit all jener, die ihre Stimme abgegeben hatten, gegen den Bau der rund 40 Millionen Euro teuren Kammerspiele am geplanten Standort aussprach. Eine Bürgerinitiative befürchtete, dass an dieser Stelle wegen der Nähe zur Donau die Kosten explodieren könnten. Zudem sollten Bäume und Tiefgaragenstellplätze wegfallen. Nun also muss die Stadt wieder auf Standortsuche gehen. Im Ausschuss wurden in der vergangenen Woche diverse Alternativen präsentiert für das neue „Kleine Haus“, wie es Oberbürgermeister Christian Scharpf lieber genannt haben mag. Nun wollen sich die Fraktionen Gedanken zu den möglichen zwölf Standorten machen.
Ingolstadt