Ein denkwürdiges Stück Musik an einem denkwürdigen Abend! Johann Wolfgang von Goethe hatte seinen "Faust" als unvertonbar bezeichnet; "unmöglich", sei es "dazu Musik zu schreiben". Robert Schumann, Goethe-Fan und eigensinniger musikalischer Freigeist zugleich, machte nur zwanzig Jahre später die Probe aufs Exempel und lieferte mit seinen 1853 vollendeten "Szenen aus Goethes Faust" einen auch über den Zeitgeist der Romantik hinausgehenden Gegenbeweis – mit dem er sich freilich relativ lange zu plagen hatte: Fast zehn Jahre brauchte der Komponist um seine sehr subjektive, rund 1200 Verse umfassende Auswahl aus Goethes Mammut-Dichtung zu vertonen. Der Audi-Jugendchorakademie ist es zu verdanken, dass das kaum einer Gattung zuzuordnende Werk nun bei den Sommerkonzerten glanzvoll zur Aufführung kam.
Ingolstadt