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Ingolstadt: Ingolstädter Museum MKKD: Unendliche Geschichte geht auf die Zielgerade

Ingolstadt

Ingolstädter Museum MKKD: Unendliche Geschichte geht auf die Zielgerade

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    Es gibt noch viel zu tun bis zur anvisierten Eröffnung des Museums für Konkrete Kunst und Design im Jahr 2025.
    Es gibt noch viel zu tun bis zur anvisierten Eröffnung des Museums für Konkrete Kunst und Design im Jahr 2025. Foto: Manfred Dittenhofer

    Sage und schreibe zwölf Jahre ist es her, dass das österreichische Architekturbüro querkraft an dem Wettbewerb für das Gelände der alten Gießerei teilnahm. Zwei Jahre später, 2013, starteten die Vorplanungen und 2014 genehmigte der Ingolstädter Stadtrat den Umbau. Dann begann, was man gut und gerne als Langstreckenlauf bezeichnen könnte. Viel Durchhaltevermögen war bei den immer wieder auftretenden Verzögerungen gefragt. Nun aber konnte an der alten Gießerei Richtfest gefeiert werden. Und damit biegt der Bau, der Heimat des Museums für Konkrete Kunst und Design (MKKD) wird, auf die Zielgerade. Bis 2025 soll „die wohl komplexeste Baustelle Bayerns, wenn nicht darüber hinaus“, wie sie Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf nannte, fertig und das Museum eröffnet werden.

    Die Kosten, vor über zehn Jahren auf 21 Millionen Euro veranschlagt – manche behaupten, es seien 15 Millionen Euro gewesen, das mangelnde Erinnerungsvermögen ist wohl der Bauzeit geschuldet – haben sich auf knapp 50 Millionen Euro erhöht. Schuld daran sind laut OB Scharpf die sehr ausgiebigen archäologischen Grabungen im Vorfeld der Sanierungsarbeiten, der Untergrund der Halle, der sich als schwieriger herausgestellt hatte, als vorher die Untersuchungen annehmen ließen, und schließlich die Teuerungen verursacht durch die Pandemie. 

    Museum für Konkrete Kunst und Design in Ingolstadt feiert Richtfest

    Aber so wie die Hamburger nun stolz auf ihre Elbphilharmonie seien, die zahlreich Besucher nach Hamburg locke, so könne die Gießerei und das Museum für Konkrete Kunst die Ingolstädter stolz machen und überregional Besucher nach Ingolstadt ziehen. Zur Freude über das Richtfest gesellte sich beim Ingolstädter Bürgermeister auch Erleichterung. Er sei schließlich schon der dritte Oberbürgermeister, der sich intensiv mit dieser Bauphase beschäftigt. Scharpf ließ bei der Feier zum Richtfest noch einmal die lange Bauphase Revue passieren. Er stellte die Einmaligkeit des Projekts heraus. Schließlich werde ein Museum unter einem bestehenden historischen Gebäude errichtet. „Das ist ein Bauprojekt, wie man es sich diffiziler nicht vorstellen kann.“ Aber nun gehe es zügig voran. Die zwischenzeitlich eingelagerten historischen Stützen wurden wieder eingebaut. Das Hilfstragwerk kann noch heuer zurückgebaut werden. Und die technischen Gewerke Elektro, Lüftung, Heizung und Sanitär sind in vollem Gange.

    Sie freuen sich über den Baufortschritt: (V. li.) Ingolstadts Baureferent Gero Hoffmann, Bereichsleiter Planung und Bau bei der Regierung von Oberbayern Professor Christian Schiebel, Architekt Professor Peter Sapp, Museumsleiterin Theres Rohde, Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf und Ingolstadts Kulturreferent Gabriel Engert.
    Sie freuen sich über den Baufortschritt: (V. li.) Ingolstadts Baureferent Gero Hoffmann, Bereichsleiter Planung und Bau bei der Regierung von Oberbayern Professor Christian Schiebel, Architekt Professor Peter Sapp, Museumsleiterin Theres Rohde, Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf und Ingolstadts Kulturreferent Gabriel Engert. Foto: Manfred Dittenhofer

    Dies bestätigte auch Architekt Peter Sapp, der die Idee vom „Neuen unter Historischem“ erklärte. Von Anfang an sei man sich der Verantwortung gegenüber dem historischen Gebäude bewusst gewesen. Diese Wiege der Industrialisierung Ingolstadts, errichtet vor 140 Jahren, sollte in ihrer Rauheit und Ursprünglichkeit erhalten bleiben. Eigentlich passe dieses prächtige Industriedenkmal nicht zur Präsentation von konkreter Kunst, die einen eher minimalistisch gestalteten Ausstellungsraum benötige. 

    Beides setze man nun in der Gießerei um. Oben, altehrwürdig die Gastronomie, die Verwaltung und der Eingangsbereich. Im Untergeschoss, sehr groß und sehr hoch der riesige Ausstellungsbereich, der mit verschiebbaren Wänden für alle Ausstellungseventualitäten gestaltet werden könne. Die Verbindung der beiden Ebenen werde durch einen Bodendurchbruch erreicht, durch den man bereits von oben einen Eindruck über die Ausstellung im MKKD erhalte. Den obligatorischen Richtspruch hielt Zimmerer Bernhard Hausler, der für dreifaches Glück gleich drei Gläser zerbrach.

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