In Regensburg gibt es das Ticket schon, genauso wie in Würzburg, Nürnberg und München. Für 365 Euro im Jahr können Schüler, Auszubildende und Menschen, die einen Bundesfreiwilligendienst absolvieren (Bufdis), dort das ganze Jahr im gesamten Verkehrsverbund den gesamten öffentlichen Nahverkehr nutzen. Nun soll auch in der Region Ingolstadt das sogenannte 365-Euro-Ticket eingeführt werden.
Das 365-Euro-Ticket soll in Ingolstadt am 1. August an den Start gehen
Die Zweckverbandsversammlung VGI (Verkehrsgemeinschaft Region Ingolstadt) hat dessen Start zum 1. August dieses Jahres beschlossen. Jetzt müssen noch letzte Details geklärt werden.
Der Verkehrsbund rund um Ingolstadt reicht von Burgheim im Westen bis nach Münchsmünster im Osten, von Beilngries im Norden bis nach Paindorf im Süden. Selbst Pöttmes ist noch dabei. Rund eine halbe Million Menschen leben in dieser Region. Schüler und Azubis, die in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen oder der Stadt Ingolstadt zu Hause sind und dort zur Schule gehen oder ihre Ausbildung machen, brauchen künftig nur noch ein Ticket, um das gesamte Angebot nutzen zu können. Mit einer Ausnahme: Die Fahrkarte gilt nicht im Regionalexpress und im ICE.
Vielleicht nutzen mehr Schüler als bisher in Ingolstadt den öffentlichen Nahverkehr
Wie Robert Frank, Geschäftsleiter der VGI, erklärt, fällt dem neuen Ticket kein anderes Angebot zum Opfer. Es stelle vielmehr eine Ergänzung dar. Wer bisher auch schon jeden Monat ein Schülerticket gekauft hat, profitiert in jedem Fall. Ein Monatsticket allein für die Tarifstufe 1 kostet bereits 46,50 Euro und so kommt das neue Jahresticket in jedem Fall billiger. Christian Duttler von der INVG glaubt, dass möglicherweise mit dem neuen Angebot auch Schüler, die bislang nur in den Wintermonaten mit dem Bus gefahren sind, öfter auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen werden. Zudem muss es nicht allein für den Schulweg genutzt werden, sondern auch für Fahrten zu Freunden in der Region.
Der Freistaat Bayern bezuschusst das 365-Euro-Ticket
Insgesamt rechnet die VGI mit einem Verlust von rund acht Millionen Euro, den die Einführung des Tickets mit sich bringt. Allerdings trägt der Freistaat Bayern zwei Drittel davon, so steht es in einer Finanzvereinbarung. Denn Ministerpräsident Markus Söder will eine Einführung des Tickets bayernweit vorantreiben.
Momentan müssen zwischen der VGI und dem Freistaat laut Frank noch die letzten vertraglichen Details geklärt werden. Auch einige technische Probleme müssen noch aus dem Weg geräumt werden; so muss das neue Ticket im gesamten Tarifsystem hinterlegt werden. „Das ist umfangreich in der Abwicklung“, sagt Frank.
Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf begrüßt als Vorsitzender des VGI das neue Angebot: „Das 365-Euro-Ticket ist ein zusätzliches attraktives Tarifangebot für die wichtige Zielgruppe Schüler und Auszubildende in unserer Region – gerade diese wollen wir dauerhaft für den ÖPNV gewinnen.“
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