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Doppelgängerin-Mord in Ingolstadt: Prozess wird nicht ausgesetzt

Ingolstadt

Doppelgängerinnen-Mordprozess wird nicht ausgesetzt

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    Eine angeklagte 24-Jährige kommt zum Mordprozess um die Tötung einer Doppelgängerin.
    Eine angeklagte 24-Jährige kommt zum Mordprozess um die Tötung einer Doppelgängerin. Foto: Cornelia Hammer, dpa

    Die Strafkammer des Landgerichts Ingolstadt hat entschieden: Das Verfahren um den mutmaßlichen Mord an einer toten Doppelgängerin wird nicht ausgesetzt. Die Verteidigung der Angeklagten Schahraban K. hatte zum Auftakt des Prozesses am Dienstag einen Antrag auf Aussetzung gestellt, weil sie das Recht auf ein faires Verfahren verletzt sah. Eine Aussetzung kommt für die Kammer zwar nicht in Frage, sie kommt der Verteidigung aber dennoch entgegen.

    Die Verteidigung hatte moniert, dass ihnen nicht alle Akten rechtzeitig zur Verfügung gestellt worden seien, um sich auf das Verfahren vorbereiten zu können. Der Vorsitzende Richter Konrad Kliegl sieht dies aber nicht so. Er lehnt den Antrag als unbegründet ab. 

    Doppelgängerinnen-Mordprozess: Angeklagte muss Fußfesseln weiter tragen

    Auch den Antrag auf Entfesselung der Angeklagten weist das Gericht zurück. Die Fußfesseln seien angebracht, da nach Aktenlage bei der Angeklagten eine erhebliche Gewaltbereitschaft bestünde.

    Nach einer kurzen Pause beantragen die Münchner Verteidiger, den Prozess wenigsten für zwei Wochen zu unterbrechen, damit ihre Mandantin sich ausreichend vorbereiten kann. Stattdessen schlägt der Vorsitzende Richter vor, den Rest des heutigen und den morgigen Termin abzusetzen und am Dienstag, 30. Januar, fortzufahren. Auf diesen Kompromiss lassen sich die Verteidiger schließlich ein. An diesem Tag wird dann die Einlassung beider Angeklagten erwartet.

    Was wird den Angeklagten vorgeworfen? Die angeklagte Ingolstädterin soll in einem sozialen Netzwerk gezielt nach Doppelgängerinnen gesucht haben, um eine davon zu töten und so den eigenen Tod zu inszenieren. Seit vergangenem Dienstag muss sich die Frau mit einem mutmaßlichen Komplizen wegen gemeinschaftlichen Mordes vor dem Landgericht Ingolstadt verantworten.

    Im Doppelgängerinnen-Verfahren sind am Landgericht Ingolstadt 28 Prozesstage geplant

    Die angeklagte Deutsch-Irakerin sowie der 25-jährige Kosovare sollen eine 23-Jährige aus Eppingen in Baden-Württemberg mit 56 Messerstichen umgebracht haben, weil diese der Angeklagten ähnlich sah. Die Leiche sollen die Angeklagten im Auto der 24-Jährigen in Ingolstadt abgestellt haben, damit die Tote entdeckt und die Ingolstädterin für tot erklärt wird. Doch schon am nächsten Tag wurde das vermeintliche Opfer als Tatverdächtige festgenommen, ebenso der mitbeschuldigte Mann.

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    Ein Mann und eine Frau stehen in Ingolstadt vor Gericht. Sie sollen eine 23-Jährige ermordet haben. Das Medieninteresse ist groß. Eindrücke vom ersten Prozesstag.

    Die vier Verteidiger der 24-Jährigen haben bemängelt, dass die Staatsanwaltschaft bis unmittelbar vor Beginn des Prozesses in großem Stil zusätzliche Akten zu dem Verfahren vorgelegt habe. Daher hätten sich die Anwälte sowie die Angeklagte nicht angemessen auf das Verfahren vorbereiten können. Sie verlangen eine Verschiebung des Prozesses, um die Unterlagen durcharbeiten zu können. Bislang sind bis Mai insgesamt 28 Verhandlungstage geplant. (mit dpa)

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