Es war am vergangenen Freitag, als Claus Häring die Hutschnur geplatzt ist. Er saß zu Hause, es regnete, und seine Frau checkte mal wieder die Google-Bewertungen für das Ingolstädter Café, das Häring an der Donaustraße betreibt. Da wurde sie stutzig. In den Wochen zuvor waren immer wieder Ein-Sterne-Bewertungen für das Mohrenkopf abgegeben worden. Und zwar nicht, weil die Gäste etwa Kritik am Service oder Essen gehabt hätten. „Café mit so einem Namen braucht 2022 keiner mehr“, stand da beispielsweise. Auch von einem „rassistischen Namen“ war die Rede, dazu gab es den Tipp: „Ich würde mal über einen Namenswechsel nachdenken.“ Hinzu kam, dass einige Zeit vorher eine Frau ins Café gekommen war, die eigentlich etwas trinken wollte, „aber bei diesem rassistischen Namen vergeht es mir“. So soll sie es zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesagt haben, hat man Häring erzählt.
Ingolstadt