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Ingolstadt: Audi-Betriebsrat fordert Beschäftigungsgarantie über 2029 hinaus

Ingolstadt

Audi-Betriebsrat fordert Beschäftigungsgarantie über 2029 hinaus

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    Betriebsversammlung bei Audi in Ingolstadt (von links): Jürgen Rittersberger (Vorstand Finanz, Recht und IT), Rita Beck (Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende), Xavier Ros (Personalvorstand und Arbeitsdirektor), Jörg Schlagbauer (Betriebsratsvorsitzender), Karola Frank (Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende) und Gernot Döllner (Vorstandsvorsitzender) am neuen Audi SQ6 Sportback e-tron.
    Betriebsversammlung bei Audi in Ingolstadt (von links): Jürgen Rittersberger (Vorstand Finanz, Recht und IT), Rita Beck (Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende), Xavier Ros (Personalvorstand und Arbeitsdirektor), Jörg Schlagbauer (Betriebsratsvorsitzender), Karola Frank (Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende) und Gernot Döllner (Vorstandsvorsitzender) am neuen Audi SQ6 Sportback e-tron. Foto: Ralf Mattes

    Bei der dritten Betriebsversammlung im Audi-Werk Ingolstadt war die Anspannung bereits im Vorfeld deutlich in der Belegschaft zu spüren, heißt es in einer Mitteilung des Betriebsrats. Die Schlagzeilen über die Situation in der deutschen Automobilindustrie und ihre möglichen Folgen auch für Audi hätten Fragen nach der strategischen Ausrichtung der Transformation sowie dem Weg zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit der vier Ringe aufgeworfen. Die Arbeitnehmervertretung forderte am Mittwochnachmittag die Unternehmensleitung auf, statt Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen zu hinterfragen, mehr in den „Vorsprung durch Technik, die Standorte, die Modernisierung der Arbeitsplätze und damit in die Zukunft des Unternehmens und der Audianerinnen und Audianer zu investieren“.

    Karola Frank, die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende am Standort Ingolstadt, erklärte ihren 6500 Kolleginnen und Kollegen die aktuelle Lage: „Wir haben (...) die Kapazität unserer deutschen Werke um rund 25 Prozent abgesenkt und (...) in den letzten fünf Jahren durch einen weitreichenden Personalumbau die Belegschaft an unseren deutschen Standorten über sozialverträgliche Maßnahmen im vereinbarten Maße reduziert“, sagte Beck. Dennoch betonte sie mit Blick auf die allgemeine Situation in der Automobilindustrie, auch Audi müsse sich anstrengen, um für die Zukunft weiter sicher aufgestellt zu sein.

    Audi: Vorstandsvorsitzender Döllner will in allen Bereichen effizienter werden

    Den Situationsbericht des Unternehmens teilten sich der Vorstandsvorsitzende Gernot Döllner und Jürgen Rittersberger, Vorstand für Finanz, Recht und IT, auf. Döllner verwies in seinem Redebeitrag auf das herausfordernde Umfeld: „Wir müssen als Unternehmen jetzt konsequent handeln, um trotz massiver Herausforderungen für die Automobilindustrie weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.“ Audi müsse sich der Aufgabe stellen, in allen Bereichen des Unternehmens effizienter zu werden, um dem Wettbewerb die Stirn bieten zu können. Mit der Neuausrichtung der Technischen Entwicklung, der Baureihen und der Produktstrategie habe das Unternehmen den Grundstein gelegt und damit den Anfang für weitere Bereiche gemacht. Döllner forderte „mehr Geschwindigkeit in den Entwicklungs- und Fertigungszeiten sowie allen anderen unternehmerischen Prozessen“. Das Ziel: „Wir stellen Audi so auf, dass wir wieder Außergewöhnliches erreichen können.“ Rittersberger machte deutlich, dass das schwierige konjunkturelle Umfeld und der hohe Wettbewerbsdruck auf den Automobilmärkten die finanzielle Situation bei Audi weiter verschärft habe. Man arbeite mit Nachdruck dagegen. „Wir müssen unser Unternehmen umbauen und dabei die Prozesse, Organisationen und Kostenstrukturen zukunftsfähig gestalten.”

    Der Betriebsratsvorsitzende Jörg Schlagbauer kommentierte die Lage im Unternehmen wie folgt: „Wenn Krise ist, geht es nicht nur um die rund 55.000 Beschäftigten der Audi AG in Deutschland. Es geht um unsere gemeinsame Verantwortung für die Menschen, die bei Audi arbeiten, und ihre Familien. Es geht um die Verantwortung für die Standorte und für ganze Regionen. Deshalb muss die Audi Familie, wie bisher, zusammenstehen.“ Gleichzeitig wünschte sich Schlagbauer wieder mehr Vertrauen und Verlässlichkeit in den Unternehmensentscheidungen und forderte den Audi Vorstand auf, langfristig zu planen. Man brauche eine „transparente und nachhaltige Zukunftsstrategie für den Standort Ingolstadt“. Um den Beschäftigten eine klare Perspektive zu geben, forderte er neben den Investitionen in Technik, Standorte und Modernisierung der Arbeitsplätze auch eine Verlängerung der bestehenden Beschäftigungsgarantie über das Jahr 2029 hinaus. Denn: „In der Audi Familie haben wir Probleme bisher immer lösen können: Partnerschaftlich und konsensorientiert – trotz aller Gegensätze,“ so Schlagbauer. (AZ)

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