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Ingolstadt: 65 Fahrzeuge krachen zusammen: So kam es zur historischen Massenkarambolage auf der A9

Ingolstadt

65 Fahrzeuge krachen zusammen: So kam es zur historischen Massenkarambolage auf der A9

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    Auf der A9 bei Ingolstadt kam es am Freitag zu einer Massenkarambolage mit 65 beteiligten Fahrzeugen.
    Auf der A9 bei Ingolstadt kam es am Freitag zu einer Massenkarambolage mit 65 beteiligten Fahrzeugen. Foto: Heinz Reiß

    Ein plötzlich auftretender Graupelschauer löste am Freitag eine im Bereich der Verkehrspolizei Ingolstadt noch nie dagewesene Massenkarambolage aus. Am Freitagmittag, um 11.54 Uhr, gingen bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt die ersten Mitteilungen über eine Massenkarambolage auf der A 9 in Fahrtrichtung München ein. Auslöser war laut Polizei ein in Höhe der Gemeinde Hepberg durchziehender, unwetterartiger Graupelschauer, der innerhalb weniger Sekunden die gesamte Fahrbahn mit Graupel bedeckte.

    Massenkarambolage auf der A9 bei Ingolstadt: 65 Fahrzeuge beteiligt

    Eine auf der A9 in Richtung München fahrende Frau aus Fürth war die erste Autofahrerin, die kurz vor 12 Uhr mit ihrem Auto der Marke Daimler auf der plötzlich mit Graupeln bedeckten Fahrbahn der A9 kurz nach der Rastanlage Köschinger Forst, ins Schleudern kam und dabei mit einem auf dem rechten Fahrstreifen fahrenden polnischen Lkw kollidierte. Hierbei kam die Autofahrerin schwer verletzt mit ihrem Auto auf dem mittleren Fahrstreifen zum Stillstand.

    Der unfallbeteiligte Lkw kam mit eingeknicktem Führerhaus auf dem rechten Fahrstreifen zum Stehen. Während dieses Unfallgeschehens musste der nachfolgende Verkehr stark abbremsen, wobei es bereits zu den nächsten Kollisionen zwischen vereinzelten Pkws und auch einem rechts fahrenden Lkw kam. Dieser wiederum schleuderte nach dem Anstoß mit einem Pkw nach links weg und stieß mit seiner Zugmaschine in die Mittelleitplanke. Hierbei knickte die Zugmaschine nach links hinten weg und der Auflieger kam quer zur Fahrtrichtung über sämtliche Fahrstreifen hinweg zum Stehen, weshalb es auch die nachfolgenden Fahrzeuge nicht mehr rechtzeitig schafften, auf der rutschigen Fahrbahn stehen zu bleiben oder eben auszuweichen.

    Im weiteren Verlauf ereigneten sich dann laut Polizei auf den hinter der Unfallstelle liegenden 350 Meter zwei weitere Unfälle mit jeweils mehreren Fahrzeugen. Zusammengefasst wurden bei diesem Vorfall von der Verkehrspolizei drei Unfallgeschehen erfasst, an denen nach aktuellem Kenntnisstand 65 Fahrzeuge, davon 13 Lkw, beteiligt waren.

    Unfall auf der A9 bei Ingolstadt: Drei Personen schwer verletzt

    Bei der Massenkarambolage wurden insgesamt drei Personen schwer verletzt. Zwei von ihnen waren in ihren Fahrzeugen jeweils eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr aus ihren Fahrzeugen befreit werden. Einer davon, ein 25-jähriger Münchener, musste, nachdem er von der Feuerwehr aus seinem BMW heraus geholt worden war, mit schwersten Verletzungen vom Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden. 15 weitere Personen wurden bei dem Unfallgeschehen leicht verletzt. Viele von ihnen wurden vom Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser verbracht.

    Für die 18 teilweise total beschädigten Autos sowie den acht beschädigten Lastwagen musste für insgesamt 18 Fahrzeuge durch die Polizei ein Abschleppdienst bestellt werden. Vereinzelt wurde ein Abschleppdienst auch eigenständig bestellt. An der Unfallstelle waren neben zehn Streifenfahrzeugen der Polizei eine Vertreterin der Staatsanwaltschaft Ingolstadt, das THW Eichstätt mit sechs Mann, über 90 Mann der umliegenden Feuerwehren, unzählige Rettungsfahrzeuge, sowie ein Polizei- und ein Rettungshubschrauber eingesetzt.

    Nach Massenkarambolage war die A9 bei Ingolstadt stundenlang gesperrt

    Die A9 musste auf Höhe der Unfallstelle auch in Fahrtrichtung Nürnberg zunächst komplett gesperrt werden. Der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Lenting ausgeleitet. In Fahrtrichtung München wurde an der Anschlussstelle Denkendorf eine Ausleitung aufgebaut. Der im Stau befindliche Verkehr in Fahrtrichtung München wurde über die Rastanlage Köschinger Forst West von der Autobahn abgeleitet. In Fahrtrichtung Nürnberg konnten der Standstreifen und der rechte Fahrstreifen nach etwa einer Stunde, der Rest erst um 17.15 Uhr wieder frei gegeben werden.

    Es dauerte hier bis in den späten Nachmittag hinein, ehe sich der kilometerlange Rückstau in Richtung Nürnberg aufgelöst hatte. In Fahrtrichtung München konnte die Totalsperre erst gegen 18 Uhr aufgehoben und zwei Fahrstreifen wieder frei gegeben werden. Um 19 Uhr waren dann auch die letzten Bergungsarbeiten beendet und die Fahrbahn auch in Richtung München wieder uneingeschränkt befahrbar. Der bei dem Unfall entstandene Gesamtschaden beziffert sich laut Polizeiangaben auf mindestens 500.000 Euro. (nr)

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