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Hütting: Leinen los: Beim Hüttinger Theaterverein sticht ein chaotisches "Loveboot" in See

Hütting

Leinen los: Beim Hüttinger Theaterverein sticht ein chaotisches "Loveboot" in See

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    Noch herrscht Jubel, Trubel, Heiterkeit
bei der Fitnessstunde auf der 
„MS Loveboot.“ Passagiere und 
Besatzung sind ausgelassen.
    Noch herrscht Jubel, Trubel, Heiterkeit bei der Fitnessstunde auf der „MS Loveboot.“ Passagiere und Besatzung sind ausgelassen. Foto: Peter Maier

    „Das Publikum hat uns total geflasht“, reagierte Spielleiterin Martina Weigl euphorisch nach dem letzten Vorhang bei der Premiere. „Volles Haus, spielerisch alles bestens, ich bin stolz auf die Crew“, ergänzte sie bei der anschließenden After-Show-Party. Schließlich hatte sie mit dem lustigen Dreiakter „Loveboot sticht in See“ von Claudia Ott ein Stück so ganz nach dem Geschmack des Publikums im Hüttinger Schützenheim gefunden. 

    Schon am Eingang stimmten die Juraschützen ihre Besucher auf die romantisch-exotische Kreuzfahrt nach Hawaii ein. Alle bekamen eine

    Ein guter Schiffsarzt hat immer die 
passende Medizin und wenn es ein 
Likör mit Hirschgeweih ist.
Jorge La-Salette (rechts) und Luigi
Roßkopf bei der Behandlung von 
Elfriede (Stefanie Schmalzl).
    Ein guter Schiffsarzt hat immer die passende Medizin und wenn es ein Likör mit Hirschgeweih ist. Jorge La-Salette (rechts) und Luigi Roßkopf bei der Behandlung von Elfriede (Stefanie Schmalzl). Foto: Peter Maier

    Die Gäste an Bord könnten unterschiedlicher kaum sein. „Luigi“ Roßkopf spielt den rustikalen Patriarchen mit Hosenträgern, Hermann Gruber, wie vor 100 Jahren mit unmissverständlichen Ansagen gegen seine unterdrückte Ehefrau Elfriede. Diese Rolle des „Heimchens am Herd“ beherrscht Stefanie Schmalzl bestens. Sie hechelt mit schweren Koffern ihrem Gatten hinterher, reagiert unterwürfig auf seine Derbheit und erträgt mitleidsvoll, „dass sie Manns genug ist, um ihre Meinung für sich zu behalten!“ 

    Stefanie Schmalzl kann aber auch anders. Im Laufe des Stücks spricht sie zunehmend dem Prosecco zu und wird „erfrischend gelöster". In einer ganz anderen Welt leben Jaqueline Schniedel (Christina Bauch) und ihr Verlobter Torsten Wutz (Valentin Feigl). Sie mimt die leicht schüchtern und verschämte Aspirantin auf einen Heiratsantrag, den sie sehnsüchtig erwartet.

    Theaterverein Hütting überzeugt bei Premiere von "Loveboot sticht in See"

    David Hermann als Klaus-Dieter Reinsch ist der lockere Tourist, der einfach Abstand vom Alltag gewinnen will. Seine geänderte Gefühlslage zeigt

    Was Sparmaßnahmen einer Reederei aus einem Menschen machen können, zeigt eindrucksvoll Jorge La-Salette. Er spielt den Tausendsassa Ramon Rodruigez-Alvarez. Der Allrounder spielt stets mit sonnigem Gemüt den Stewart, Koch, Mechaniker, Fitnesstrainer und Schiffsarzt. Bleibt noch der Kapitän Janson, dargestellt von Manfred Mertl. Auch er ist die fleischgewordene Sparmaßnahme, die keine Ahnung von der Seefahrt hat. Bei dieser Besetzung ist es kein Wunder, dass auf der „MS Loveboot“ das Chaos ausbricht. Der „gewöhnliche“ Hermann Gruber will sich zum Captains-Dinner nicht umziehen. Seine kurze Hose lässt er im Publikum per Reißverschluss „ergänzen.“ 

    Die Verwechslungen nehmen skurrile Züge an. In Sachen Liebe und Heiratsantrag lässt sich die vermeintlich tugendhafte Jaqueline sogar zu Nacktfotos als Stimulanz für ihren Torsten überreden. Doch sie kommen in falsche Hände! Ein vermeintliches Leck löst einen Run auf das Rettungsboot aus, das in Gummiversion im Publikum landet. Die Stewardess vertilgt alle „Noagerl“ vom Captains-Dinner ehe sie die Tafel abräumt. Schließlich gerät der Verlobungsring auch noch in falsche Hände. Ob es trotzdem ein Happy End gibt, zeigt die Theatergruppe der Hüttinger Jura-Schützen noch zweimal. Der Bühnenvorhang im Schützenheim öffnet sich am Freitag, 19. Januar, und Samstag, 20. Januar, jeweils um 19.30 Uhr. 

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