Horst Seehofer bekommt ein neues Amt in der Region: Der ehemalige bayerische Ministerpräsident und Bundesminister a.D. wird Stiftungsratsvorsitzender der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Damit löst er Prof. Dr. Peter Beer ab, der dem Gremium seit 2018 vorstand. Für Universitätspräsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien ist die Besetzung „ein Glücksfall“. Die KU werde von Seehofers vielseitiger Erfahrung sehr profitieren.
Horst Seehofer wird Vorsitzender im Stiftungsrat der KU Eichstätt-Ingolstadt
Der Ingolstädter kann auf eine reiche politische Karriere zurückblicken. 28 Jahre lang war er im Deutschen Bundestag, vier Bundesregierungen gehörte er als Minister an: angefangen 1992 im Ressort Gesundheit, von 2005 bis 2008 als Landwirtschaftsminister und von 2018 bis 2021 als Bundesinnenminister. Zwischen 2008 und 2018 war der CSU-Politiker Bayerischer Ministerpräsident. Seehofer ist der KU seit langem verbunden, die Entwicklung der Universität, so sagt er, habe er seit ihrer Aufbauphase in den 1970er Jahren mit Sympathie und Unterstützung verfolgt.
So wird Seehofer in einer Mitteilung der Universität mit den folgenden Worten zitiert: „Ich bin bis heute von der Idee einer Katholischen Universität begeistert.“ Die jüngsten Entwicklungen hin zu Exzellenz und Innovation in Forschung und Lehre hätten ihn bestärkt, dass er sich für diese Institution persönlich einsetzt. Hinzu kommt aus Sicht Seehofers die Bedeutung der KU für die Standortentwicklung: „Die Städte Eichstätt und Ingolstadt würden ohne die Katholische Universität heute nicht so gut dastehen.“
KU-Präsidentin Gabriele Gien sagte, mit seiner politischen Erfahrung könne Seehofer helfen, „eine solide finanzielle Basis für die Entwicklung der Universität zu gewährleisten“. Die Finanzierung der Uni ist aktuell bis 2028 gesichert, eine Arbeitsgruppe aus Kirche, Staat und Stiftung soll Konzepte für die Zeit danach erarbeiten. Für den Vorsitzenden der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, ist Seehofer „bestens geeignet, um die anstehenden Herausforderungen“ der Uni zu gestalten.
Stiftungsrat der Katholischen Universität: Diese Aufgaben übernimmt er
Die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt ist der Rechtsträger der einzigen katholischen Universität in Deutschland. Die kirchliche Stiftung kümmert sich insbesondere um die Vermögens- und Wirtschaftsverwaltung der Universität, indem sie mit der Universität den Haushalt aufstellt und sich als Aufsichtsorgan um Themen wie Controlling, Revision und Compliance kümmert. Der Stiftungsrat als Leitungsorgan wird für eine vierjährige Amtszeit von der Freisinger Bischofskonferenz gewählt.
Neben dem Vorsitzenden gehören dem Stiftungsrat qua Amt der Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, sowie acht weitere Mitglieder an. Künftig zählen dazu nach KU-Angaben auch zwei Vertreter des bayerischen Wissenschaftsministeriums – „dies war Anfang des Jahres im Zuge von Verhandlungen über die Finanzierung der KU vereinbart worden. Die Freisinger Bischofskonferenz hat den Stiftungsrat daher schon vor Ablauf der regulären Amtszeit neu bestellt.“ (AZ)
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