Ein 29-Jähriger ist im Berliner Gefängnis Plötzensee tot in seiner Zelle gefunden worden. Bei ihm soll es sich um Jamal H. handeln, einem Bruder von Sayed und Seyed H., die 2021 ihre Schwester Maryam H. ermordet und deren Leiche in einem Waldstück im Ehekirchener Ortsteil Holzkirchen (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) vergraben haben sollen.
Nach ersten Erkenntnissen geht die Senatsjustizverwaltung von einem Suizid aus. Das hat eine Sprecherin der Deutschen Presseagentur mitgeteilt. Um die Hintergründe zu beleuchten, liefen jedoch noch Untersuchungen. Wie Bild berichtet, wird vermutet, dass Jamals Suizid im Zusammenhang mit einer Verlegung in den offenen Vollzug in Zusammenhang stand, der ihm zwar zugesagt, aber nicht durchgeführt worden sei.
"Ehrenmord" von Maryam H.: Einer der Brüder hat sich offenbar umgebracht
Jamal H. verbüßte eine Freiheitsstrafe wegen eines schweren Gewaltdelikts und befand sich seit Dezember 2020 in Haft. Er soll am Alexanderplatz einen Mann niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben. Seine reguläre Entlassung wäre nach Angaben der Sprecherin im März 2025 gewesen.
Seit vergangenem März stehen die beiden Brüder Sayed und Seyed H. in Berlin vor Gericht. Ihnen wird gemeinschaftlicher Mord vorgeworfen. Sie sollen ihre Schwester, die 34-jährige Maryam H., umgebracht haben, weil diese offenbar nicht nach den Moralvorstellungen der Familie gelebt hatte. Laut Bild stand auch Jamal im Fokus der Mordermittlungen. Er befand sich zum Zeitpunkt der Tat zwar bereits in Haft, könnte seine jüngeren Brüder jedoch mit dem Mord beauftragt haben. (dpa, AZ)
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