Landkreis Das Phänomen Donaumoos beginnt direkt vor der Haustür: Zwischen Neuburg, Ingolstadt und Donauwörth gelegen, sind die schwarze Erde und die großenteils noch unberührte Natur nicht nur landschaftlich gesehen ein echter Hingucker. Hier fühlen sich viele Einheimische bereits seit Generationen, aber auch für immer mehr Neubürger zuhause.
Hofläden, Bäcker und Metzger mit regionalen Schmankerln, ganzheitlich arbeitende Landwirte und eine engagierte Gastronomie, der gesunde Mittelstand und innovative Global Players formen einen attraktiven Wirtschaftsraum. Dreh- und Angelpunkt vieler Aktivitäten ist der Gewerbeverband Donaumoos e. V. Seine Vorträge, Fortbildungen, Ausflüge, Beratungs-Services sind Leistungen, von denen im Netzwerk Gleichgesinnter alle profitieren.
Seite für Seite das Donaumoos kennenlernen
Die Verlagsbeilage „MEIN DONAUMOOS“ erscheint bereits zum 11. Mal als Produkt einer engen Kooperation zwischen dem Gewerbeverband Donaumoos e.V. und der Neuburger Rundschau. Zweimal im Jahr spiegelt der sehr lesenswerte Mix aus Tradition und Moderne in „MEIN DONAUMOOS“ das besondere Lebensgefühl zwischen Karlshuld, Karlskron, Königsmoos und Weichering wider.
Charakterköpfe und prägende Persönlichkeiten, Einblicke in Natur und Geschichte, das rege Vereinsleben, Rezepte, die Lust auf Genuss machen oder das große soziale Engagement, das im Donaumoos ganz selbstverständlich dazugehört: Heimat erleben – diesem Anspruch wird „MEIN DONAUMOOS“ in jeder Ausgabe wieder gerecht.
Gemeinde Königsmoos im Blickpunkt
Keine Liebesheirat – trotzdem erfolgreiche Großgemeinde: Ihr 50-jähriges Bestehen feiert die Gemeinde Königsmoos im kommenden Jahr. Am 1. Januar 1975 wurde die Großgemeinde im Zuge der Gebietsreform aus der Taufe gehoben.
Bürokratisch gesehen mussten dafür Klingsmoos und Ludwigsmoos, die beiden oberen Moosgemeinden, der Gemeinde Untermaxfeld beitreten. So einfach wie es heute klingt, war es damals nicht. „Wir sind gut zusammengewachsen“, findet Bürgermeister Heiner Seißler. Im Gegensatz zu seinen Vorvorgängern hat er nur mit einem Landrat und einer Bezirksregierung zu tun. Königsmoos gehört heute unstrittig und vollständig zum Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und dem Bezirk Oberbayern.
Vor der Gebietsreform gehörte das heutige Klingsmooser Gemeindegebiet zu drei Landkreisen – neben Neuburg und Schrobenhausen auch noch zu Aichach – und den beiden Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben. Ludwigsmoos und Untermaxfeld begnügten sich mit den beiden Altlandkreisen, die heute zu Neuburg-Schrobenhausen verschmolzen, wenn auch nicht wirklich zusammengewachsen sind. „Obwohl ich weit vor der Gebietsreform geboren, also gebürtiger Untermaxfelder und damit gebürtiger Schwabe bin, fühle ich mich schon lange als Königsmooser“, sagt Seißler augenzwinkernd, „und so versuche ich auch, mein Amt auszuüben“. Der Zusammenschluss der ehemaligen Gemeinden möge vielleicht eine Zweckheirat gewesen sein, doch aus seiner heutigen Sicht sei es das Beste gewesen, was den drei Gemeinden passieren konnte.
„Dass es nach wie vor einen gewissen Lokalpatriotismus gibt, das kennt man ja auch aus anderen Gemeinden, die damals zusammenkamen“, meint er und verweist auf die enorme Entwicklung, die die Gemeinde Königsmoos in den vergangenen 50 Jahren genommen habe. „Daran sieht man: So schlecht war die Idee nicht, auch wenn Geburtswehen natürlich weh tun“, sagt der Bürgermeister, der gemeinsam mit Altbürgermeisterin Gusti Schmid und der langjährigen Verwaltungsmitarbeiterin Gisela Auenhammer eine neue Chronik erstellt.
„Königsmoos im Telegrammstil“ – so charakterisiert Seißler das Ergebnis. Die Recherche hat auch für ihn noch so manche Überraschung gebracht. „Es war zeitintensiv, hat aber viel Spaß gemacht“, bilanziert er, „es war hochspannend, zu recherchieren,woraus Königsmoos zusammengestellt wurde“. Das Wissen für jüngere Generationen zu erhalten, die aus eigener Erfahrung nur die Großgemeinde Königsmoos kennen, ist ihm wichtig. – Alles Wissenswerte über die Entwicklung der Ortsteile lässt sich auch im wahrsten Sinne des Wortes „erfahren“ ob zu Fuß oder – aufgrund der 18 Kilometer langen Ausdehnung der Kommune – am besten mit dem Fahrrad.
Aktiv: Der Verein Kultur Karlshuld
Flohmarkt, Weinfest, Weihnachtsmarkt – der vor einem Jahr gegründete Verein Kultur Karlshuld startet heuer voll durch. Nachdem der Flohmarkt wegen Terminüberschneidungen einmal verschoben wurde, fand er nun am letzten Septembersonntag statt. Vor allem Haushaltswaren und Bekleidung, Dekoartikel und Spielzeug waren im Angebot, aber auch Bücher, Taschen, Schuhe und Kurioses wie Geweihe. Geübte Flohmarktgänger, Neulinge, Familien – bunt gemischt war das Publikum auf beiden Seiten der Stände. Die einen handelten die Preise herunter, andere akzeptierten unbenommen, was verlangt wurde. „Wir hatten eine gute Mischung“, meint Vereinsvorsitzende Rosina Feigl. „Unser Flohmarkt ist sehr gutangekommen“, bilanziert sie am Sonntagabend, „die Aussteller sind auch recht zufrieden gewesen“. Und für den Verein lief es ebenfalls sehr gut.
Mit dem Weinfest am 18. Oktober im katholischen Pfarr- und Jugendheim erinnerte der Verein an den Pfälzer Kurfürsten Karl Theodor, den Namensgeber der Gemeinde Karlshuld. Unter seiner Regierung wurde das damals höchst unwirtliche Donaumoos trockengelegt und die karge Natur- in eine Kulturlandschaft verwandelt. Anlass für Friedrich Kochs Referat mit unterhaltsamen Anekdoten und Begebenheiten aus dem Leben des kunstsinnigen Herrschers war dessen Geburtstag, der sich am 10. Dezember zum 300. Mal jährt. Sein Todestag liegt heuer 225 Jahre zurück, am 16. Februar 1799 war Karl Theodor in München gestorben. Anlässlich des doppelten Jubiläums hat die Bayerische Schlösserverwaltung ein Gedenkjahr ausgerufen. In Karlshuld gab es neben Informationen auch Pfälzer Wein und bayerische Brotzeiten sowie musikalische Unterhaltung mit Manfred Müller bei freiem Eintritt.
Stimmungsvoll im Advent: Eine Neuauflage des im vergangenen Jahr erfolgreich gestarteten Weihnachtsmarktes ist für das zweite Adventswochenende geplant. Viele Aussteller vom vergangenen Jahr kommen wieder auf das Gelände vorm Theresienbau zwischen Kloster und der alten Saatgutreinigungsanlage an der Hauptstraße in Karlshuld. Einige neue werden hinzukommen, kündigt Rosina Feigl an. Das Rahmenprogramm steht noch nicht endgültig fest, geplant ist unter anderem ein Projektchor mit Margit Ganser, die mit Chor und Publikum Weihnachtslieder singen will. Geöffnet ist am Freitag, 6. Dezember, und Samstag, 7. Dezember, von 16 bis 21 Uhr, am Sonntag, 8. Dezember, von 15 bis 20 Uhr; der Eintritt ist frei.
Vom Anbindestall in den Laufstall
Es war ein kleines Abenteuer, auf das sich die junge Landwirtsfamilie Seitz eingelassen hat, als sie beschloss, zu investieren und den alten, zu klein gewordenen Anbindestall durch einen größeren Laufstall zu ersetzen. Der Neubau des Milchviehbetriebs im Karlskroner Ortsteil Adelshausen entstand circa 150 Meter hinter der angestammten Hofstelle auf der grünen Wiese. Beraten wurden die Familie von Pia Schurius vom Amt für Landwirtschaft Ingolstadt-Pfaffenhofen.
Vor eineinhalb Jahren sind die Kühe von Christian und Antonia Seitz umgezogen. Da lagen bereits Jahre der Planung und anstrengende elf Monate Bauzeit hinter der jungen Familie. Rückblickend meinte die 34-Jährige beim Einzug Ende Januar 2023, wenn sie all die negativen Überraschungen, die der Bau mit sich brachte, vorab gewusst hätte, dann hätten sie wahrscheinlich gar nicht gebaut. Mittlerweile ist die ebenfalls anstrengende Eingewöhnungsphase gut überstanden. „Es hat sich rentiert“, sagt Antonia Seitz nun, „inzwischen ist das alles schon fast vergessen“. Die ersten beiden Monate nach dem Umzug seien schwierig gewesen, ergänzt Christian Seitz, die Kühe hätten relativ lange gebraucht, um sich einzugewöhnen. „Die Milchleistung ist praktisch bei allen zurückgegangen – bis zur nächsten Kalbung“, erzählt er, „aber dann legten sie wieder los mit der alten Leistung“.
Was sich deutlich verbessert hat, ist die Eutergesundheit und damit auch die Milchqualität. Was die beiden sehr freut, denn damit hat sich ihr größter Wunsch, den sie mit dem Neubau verbanden, vollauf erfüllt. Auch die Melkzeit ist deutlich gesunken, was ebenfalls ein wichtiges Argument für den Neubau war. Die moderne Anlage hilft zudem beim Herdenmanagement, unter anderem speichert sie die Milchmengen. Die deutliche Verbesserung führt der Landwirt zum einen die moderne Melktechnik zurück, zum anderen auf die Liegeboxen, die mit einem Spezialgemisch aus betriebseigenem Pferde- und Jungviehmist als Unterlage dick eingestreut und mit Kalk und Stroh bedeckt sind – eine hygienisch deutlich bessere Alternative zum früheren Stroh.
Ein weiterer Pluspunkt des Laufstalls ist die große Arbeitserleichterung beim Ausmisten. Auch der Stall selbst begeistert die Besitzer. „Es ist so schön im Sommer, wenn der Stall offen ist“, schwärmt Antonia Seitz, „selbst bei 35 bis 40 Grad Celsius, wenn es überall sonst heißt ist, ist das Klima im Stall angenehm, sobald nur ein kleines Lüftchen geht“. 92 Plätze hat der Stall, aktuell stehen hier 82 Kühe. Sukzessive soll mit eigener Nachzucht aufgefüllt werden. Während der 50 mal 22 Meter große Stall, in dem 73 Plätze für laktierende, zwölf für trockenstehende Kühe und sechs Selektionsplätze untergebracht sind, komplett als Fertigstall errichtet wurde, wurde der Melkbereich des zweiten, 12 mal 50 Meter großen Gebäudes, das zudem Kranken- und Abkalbebucht sowie Tank, Büro, Technik und Futtertisch beherbergt, in Eigenleistung gemauert.
Im Großen und Ganzen hat alles gut funktioniert, auch wenn es ein sehr anstrengendes Jahr für die ganze Familie war. Am Ende zählt das Ergebnis und damit sind alle zufrieden.
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Test: af/hama