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Neuburg
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Golf : Vom Diskuswurf zum Golfschlag: Olympiasieger Lars Riedel spielt beim ProAm in Neuburg

Von Donnerstag bis Sonntag findet die vierte Auflage der Big Green German Challenge im Wittelsbacher Golfclub statt. Im Vorfeld des Turnieres fand ein ProAm-Turnier statt, bei dem die Profis gemeinsam mit Amateuren antreten. Mit dabei war Lars Riedel, der 1996 Olympiasieger im Diskuswerfen war. Inzwischen hat der 57-jährige fünffache Weltmeister eine Leidenschaft für Golf (Handicap 10) entwickelt. Unsere Zeitung hat sich nach der Runde mit Riedel unterhalten.

Lars Riedel, haben Sie zum ersten Mal hier gespielt und welchen Eindruck haben Sie vom Turnierplatz?
LARS RIEDEL: Ich habe schon öfter hier gespielt und an verschiedenen Turnieren teilgenommen. Da ich am Tegernsee lebe, ist Neuburg nicht weit entfernt. Der Turnierplatz ist sehr schön. Man merkt, dass viel Zeit in die Pflege gesteckt wurde. Die Grüns waren herrlich, weil sie sehr schnell sind. Ich liebe es, wenn die Bälle laufen. Insgesamt ist der Platz schwierig, man muss taktisch spielen.

Als Amateur kann man sicher wahnsinnig viel vom Profi mitnehmen...
RIEDEL: Ja, auf jeden Fall. Ich habe ihm gezeigt, wie man von Außen chippt (lacht). Beeindruckend ist, dass sie genau das spielen, was sie spielen wollen. Es geht vor allem darum, die richtige Taktik zu wählen, auf das Grün zu kommen. Wir Amateure überlegen und hoffen, dass der Ball überhaupt ankommt. Andersherum nehmen auch die Profis etwas von uns auf. Bei den BMW Open habe ich etwa gemeinsam mit Christian Schwarzer (Handballer) und Philipp Kohlschreiber (Tennisspieler) am ProAm teilgenommen. Als ehemalige Profisportler haben wir ebenfalls mentale Extremsituationen erlebt. Diesbezüglich haben wir Erfahrung, die Golfprofis interessieren sich dafür.

Gibt es beim Golf Ähnlichkeiten zum Diskuswerfen?
RIEDEL: Früher war es ein schlechter Wurf, jetzt ein schlechter Schlag. Wichtig ist die Reaktion darauf. Wie lange nimmt man es mit. Man muss abschalten, sich neu fokussieren. Entscheidend ist auch die Vorbereitung auf den Wettkampf, wie man ihn angeht. Ich habe dem Profi gesagt, das Gleiche zu machen wie beim ProAm, also Spaß zu haben. Geht jemand mit Angst in einen Wettkampf, hat er schon verloren. Wichtig ist, das Selbstvertrauen zu behalten. Das lehre ich auch in meinen Coachings.

Sind Coachings ihr jetziges Berufsfeld?
RIEDEL: : Ich mache Coachings, halte Vorträge und gebe Halbtagesseminare. Dabei sind verschiedenste Dinge im Programm, etwa Gehirntraining, unabhängig vom Sport.

Zurück zu Ihrem ehemaligen Sport. Beim Diskuswerfen kam es viel auf Kraft an. Hilft das beim Golf?
RIEDEL : Beim Diskuswerfen gehört nicht nur Kraft, sondern auch Technik dazu. Beim Golf muss ich jedenfalls alles mit 80 Prozent machen, sonst fliegen die Bälle rechts weg. Ich muss mich eher zurücknehmen, was wirklich schwierig ist (lacht). Früher wollte ich immer direkt auf das Grün kommen. Das hat sich verändert. Inzwischen habe ich auch mein Kurzspiel verbessert.

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