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Goldschatz-Diebstahl in Manching: Museumsleiter über Festnahmen

Goldraub

Nach Festnahmen im Goldschatz-Diebstahl: Museumsleiter hofft

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    Außenansicht des Kelten Römer Museums in Manching. Am Dienstag gab es vier Festnahmen in Zusammenhang mit dem Goldschatz-Diebstahl, der sich im November 2022 ereignete.
    Außenansicht des Kelten Römer Museums in Manching. Am Dienstag gab es vier Festnahmen in Zusammenhang mit dem Goldschatz-Diebstahl, der sich im November 2022 ereignete. Foto: Lennart Preiss, dpa (Archivbild)

    Ende November wurde im Kelten Römer Museum in Manching ein Goldschatz im Wert von mehreren hunderttausend Euro gestohlen. Wie die Deutsche Presseagentur vermeldet, wurden am Dienstag nun vier Tatverdächtige gefasst. Die Festnahmen erfolgten in der Nähe von Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei soll es sich um Deutsche im Alter zwischen 43 und 50 Jahren handeln, die als "Profi-Einbrecher" eingeschätzt wurden. Die Prüfung von Haftbefehlen laufe noch, so die Polizei.

    Museumsleiter Tobias Esch freut sich zwar, doch die für ihn wichtigste Information fehlt noch: Was wurde aus dem Goldschatz? Als unsere Redaktion Museumsleiter Esch erreicht, hat er gerade erst von den Festnahmen erfahren. "Das ist eine tolle Nachricht!", sagt er. "Ich weiß zwar immer noch nicht, wie es hinsichtlich des Goldschatzes aussieht, doch das ist ein riesiger Schritt nach vorn." Die intensiven Bemühungen des Bayerischen Landeskriminalamts hätten sich ausgezahlt, lobt er das LKA. "Es wäre ein Traum, wenn der Goldschatz nicht eingeschmolzen worden ist!"

    Aus Ermittlerkreisen heißt es laut dpa, dass neben den mutmaßlichen Einbrechern und Dieben auch ein Teil des verschwundenen Goldschatzes sichergestellt worden sei. Es gebe eine "erdrückende Beweislast". Gegenüber der Augsburger Allgemeinen sagt eine Sprecherin des LKA am Mittwochnachmittag, dass "Teile" oder "Gegenstände" gefunden worden seien, doch diese müssten zuerst noch genauer untersucht werden, um sie zuordnen zu können. "Der Einsatz läuft noch."

    Gestohlener Goldschatz: Weitere Durchsuchungen am Donnerstag

    So wird am Donnerstag in Mecklenburg weiter nach Teilen der Beute und Beweismitteln gesucht. Wie ein Sprecher des zuständigen Bayerischen Landeskriminalamtes sagte, läuft eine weitere Durchsuchungsaktion auf mehreren Grundstücken und in Gebäuden in Plate bei Schwerin. Dazu seien auch Kräfte der Bereitschaftspolizei Mecklenburg-Vorpommern angefordert worden. "Das alles zusammenzutragen, das ist eine Sisyphusarbeit", sagte der Sprecher.

    Genauere Informationen soll es am Donnerstagvormittag geben. Dann findet im LKA in München eine Pressekonferenz statt. Innenminister Joachim Herrmann, Polizeivizepräsident Guido Limmer und der Leitende Oberstaatsanwalt Nicolas Kaczynski werden dort über den Ermittlungserfolg informieren.

    Der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts wurde 1999 bei Manching gefunden. Am 22. November 2022 wurde er von Einbrechern gestohlen.
    Der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts wurde 1999 bei Manching gefunden. Am 22. November 2022 wurde er von Einbrechern gestohlen. Foto: Archäologische Staatssammlung , dpa

    Im Vorfeld gibt Kunstminister Markus Blume eine Erklärung ab, die danach klingt, als würde die Suche nach dem Schatz noch andauern: "Der Diebstahl war ein massiver Angriff auf unser Kulturgut und unser kulturelles Gedächtnis, eine Katastrophe. Die Festnahme von Verdächtigen ist ein wichtiger Schritt bei der Suche nach dem gestohlenen Kelten-Schatz. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, den Verbleib des Schatzes zu ermitteln."

    Goldschatz in Manching gestohlen: Vier Festnahmen in Mecklenburg-Vorpommern

    Die mutmaßlichen Täter waren am 22. November 2023 in das Museum in Manching eingebrochen und haben dabei 483 keltischen Goldmünzen aus der Zeit um 100 vor Christus und drei weitere Münzen gestohlen. Der erbeutete Goldschatz wiegt rund 3,7 Kilo. Der Materialwert wird auf etwa 250.000 Euro geschätzt – der Handelswert geht aufgrund der Historie allerdings in die Millionen. 

    1999 wurden die Münzen in Manching ausgegraben. Sie galten als Prunkstück des Museums. Es handelte sich um den größten keltischen Goldfund des vergangenen Jahrhunderts.

    Mutmaßliche Täter vom Goldraub im Römer Kelten Museum ermittelt

    Nach dem Diebstahl übernahm das bayerische Landeskriminalamt mit der Sonderkommission "Oppidum" die Ermittlungen. Um in das Gebäude zu langen, kappten die Einbrecher zuerst die Telefonleitungen in Manching. Damit setzten sie die Alarmtechnik im Museum außer Kraft. Von der Tat gibt es keine Aufnahmen, weil die Videotechnik veraltet war. 

    Erst im April 2023 öffnete das Römer Kelten Museum wieder regulär, zuvor wurde nur die aktuelle Sonderausstellung wieder geöffnet. "Der Diebstahl hat uns schwer getroffen und wirkt bis heute nach", sagte Manchings Bürgermeister Herbert Nerb bei der Wiedereröffnung. (mit dpa)

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