Ein 66-Jähriger aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag auf der A9 sein Fahrzeug gewendet und mit dem Manöver mehrere Unfälle verursacht. Wie die Polizei mitteilt, war der Mann gegen 22.50 Uhr in Fahrtrichtung München unterwegs, als er auf Höhe des Parkplatzes Baarer Weiher unvermittelt umdrehte. Auf dem Beifahrersitz befand sich die 41-jährige Tochter des Mannes.
34-Jährige aus Hamburg kann dem Geisterfahrer auf der A9 nicht mehr ausweichen
Zur gleichen Zeit fuhr eine 34-jährige Frau aus Hamburg mit ihrem Pkw auf dem linken Fahrstreifen und ein 34-Jähriger aus Kühbach mit seinem Pkw auf dem mittleren Fahrstreifen. Der 34-Jährige konnte den Geisterfahrer noch wahrnehmen und ausweichen. Die Frau auf dem linken Fahrstreifen konnte einen Zusammenstoß mit dem wendenden Pkw nicht mehr verhindern und kollidierte mit der linken Fahrzeugfront mit dem linken Heck des Geisterfahrers. Durch den Aufprall wurde fast das ganze Heck des falsch fahrenden Pkws abgerissen.
Der Pkw der Frau schleuderte nach rechts und traf hierbei den auf der mittleren Fahrspur fahrenden Pkw. Kurz dahinter fuhr ein 23-Jähriger aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen auf der rechten Fahrspur. Dieser wich dem Unfallgeschehen aus und kam auf dem Seitenstreifen nach einer Vollbremsung zum Stehen. Ein hinter ihm fahrender 64-Jähriger aus Reichertshofen konnte der Vollbremsung des Vorausfahrenden nicht mehr ausweichen und krachte mit seinem Kleintransporter dem Pkw auf dem Standstreifen in das Heck.
Geisterfahrer auf der A9 fährt nach Kollision einfach weiter
Vom Unfallgeschehen offensichtlich unbeeindruckt, setzte der Geisterfahrer die Fahrt mit seinem zerstörten Fahrzeug auf der linken Fahrspur entgegen der Fahrtrichtung fort. Durch mehrere Polizeistreifen wurden die Auffahrten und die Fahrbahn der A9 in Richtung München gesperrt. Einer Streife der Verkehrspolizei Ingolstadt gelang es, den Geisterfahrer kurz vor der Anschlussstelle Ingolstadt Süd, zu stoppen. Der Falschfahrer war noch fast sechs Kilometer weitergefahren. Die Beamten fuhren dem Fahrzeug entgegen und blockierten den Weg mit ihrem Dienstfahrzeug, einen Zusammenstoß mit dem Geisterfahrer konnten die Polizisten hierbei verhindern.
Die Frau aus Hamburg, mit der der Falschfahrer zuvor kollidiert war, verletzte sich bei dem Unfall leicht und wurde vorsorglich mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus verbracht. Alle anderen Beteiligten blieben unverletzt. Der Falschfahrer und seine Tochter wurden ebenfalls mit dem Rettungsdienst vorsorglich ins Krankenhaus verbracht, da beide einen stark desorientierten Eindruck machten. An den Fahrzeugen und den Verkehrseinrichtungen entstand nach Schätzungen der Polizei ein Schaden von rund 100.000 Euro. Die Autobahn musste bis etwa 0.30 Uhr gesperrt werden. Außer dem Pkw des Mannes aus Kühbach mussten alle beteiligten Fahrzeuge abgeschleppt werden.
Erhebliche Verkehrsbehinderungen nach Chaosfahrt auf der A9 bei Ingolstadt
Durch den Zusammenstoß und die Irrfahrt des Falschfahrers erstreckte sich das Trümmerfeld über mehrere Fahrspuren und über eine längere Strecke. Die Feuerwehr Manching war mit 22 Mann und 4 Fahrzeugen im Einsatz. Auch der Streckendienst der Autobahnmeisterei kam zur Reinigung der Unfallörtlichkeit hinzu. Durch die Sperrungen und die Aufräumarbeiten kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, was zu einem Stau und Verzögerungen führte. Der Führerschein des 66-jährigen Geisterfahrers wurde beschlagnahmt. Er muss sich nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, fahrlässiger Körperverletzung und unerlaubten Entfernen vom Unfallort verantworten. (AZ)
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