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Gachenbach: Regina Plöckl blickt auf mehr als ein Jahrzehnt als Kreisbäuerin zurück

Gachenbach

Regina Plöckl blickt auf mehr als ein Jahrzehnt als Kreisbäuerin zurück

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    Die Freude, dass sich mit Nadine Angermeier eine junge Nachfolgerin als Kreisbäuerin gefunden hat, war Regina Plöckl am Wahlabend anzumerken.
    Die Freude, dass sich mit Nadine Angermeier eine junge Nachfolgerin als Kreisbäuerin gefunden hat, war Regina Plöckl am Wahlabend anzumerken. Foto: Andrea Hammerl
    Am 29. Mai 2012 wurde Regina Plöckl (Mitte) zur Kreisbäuerin gewählt, Gisela Steib (l.) zur stellvertretenden Kreisbäuerin. Mathilde Ahle, Plöckls Vorgängerin freute sich mit.
    Am 29. Mai 2012 wurde Regina Plöckl (Mitte) zur Kreisbäuerin gewählt, Gisela Steib (l.) zur stellvertretenden Kreisbäuerin. Mathilde Ahle, Plöckls Vorgängerin freute sich mit. Foto: Andrea Hammerl

    Sie geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge – wie es den meisten am Ende eines anspruchsvollen und zeitraubenden Ehrenamts geht. Elf Jahre lang war Regina Plöckl (58) Kreisbäuerin, am Anfang und am Ende nicht ganz freiwillig. Doch rückblickend würde sie es wieder machen, die Frage beantwortet sie mit einem „klaren Ja“. Denn „es war eine schöne Zeit, ich habe viele neue Erfahrungen gemacht, viele interessante Leute kennengelernt“, meint sie nun und fügt lächelnd hinzu: „Man wächst an seinem Amt“. Ohne das sie vieles nicht gesehen und erlebt hätte. Den Deutschen Bauerntag in Fürstenfeldbruck zum Beispiel. Gerade mal vier Wochen war sie im Amt, als Joachim Rukwid zum Deutschen Bauernpräsidenten gewählt wurde, ein ganz besonderer Termin, denn der Deutsche Bauerntag findet nur zirka alle 15 Jahre in Bayern statt. Eigentlich wäre das Ludwig Bayers Aufgabe gewesen, doch er war verhindert und bat die frischgebackene Kreisbäuerin, ihn zu vertreten. Allein das Ambiente des

    Zu den Höhepunkten, die in Erinnerung bleiben, gehört auch das Zentrale Landwirtschaftsfest, das alle vier Jahre dem Münchner Oktoberfest angeschlossen ist. Dort wechseln sich die Kreisverbände im Landfrauencafé ab und natürlich war auch Neuburg-Schrobenhausen jeweils einen halben oder ganzen Tag vertreten. Für Kaffee und Kuchen zuständig waren die Landfrauen auch bei der Eröffnung des neuen Glasbaus des Maschinenrings im Jahr 2014, auf der Feier zum 70-jährigen Bestehen des Bauernverbands Ingolstadt und regelmäßig auf der Jagdmesse in Grünau. Den dort erwirtschafteten Erlös spenden die Landfrauen stets für einen sozialen Zweck, zuletzt für das Montagstelefon der Stiftung Land und Leben und die Kinderkrankenpflege Schiedermeier in Vohburg. Dann war da noch der Tag des Offenen Hofes in Hennenweidach, den sie als „sehr schön“ in Erinnerung behält. 

    Regina Plöckl zieht sich nach elf Jahren als Kreisbäuerin zurück

    Regina Plöckl (Mitte) kann auf viele schöne Momente währen ihrer Zeit als Kreisbäuerin zurückblicken, wie hier der Landfrauenfasching 2019.
    Regina Plöckl (Mitte) kann auf viele schöne Momente währen ihrer Zeit als Kreisbäuerin zurückblicken, wie hier der Landfrauenfasching 2019. Foto: Andrea Hammerl

    Langweilig wird es Regina Plöckl im Kreisbäuerinnen-Ruhestand nicht werden, denn sie ist seit einem Jahr Großmutter und freut sich, in die Betreuung der Enkeltochter eingespannt zu sein. Mit ihrem Sohn Michael hat sie nach dem frühen Tod ihres Mannes vor drei Jahren eine GbR gegründet und führt den Ackerbaubetrieb im Nebenerwerb mit ihm gemeinsam. Außerdem arbeitet die ausgebildete Bürokauffrau zwei halbe Tage in der Woche im Büro des Wasserzweckverbandes Beinberggruppe. In ihrer Freizeit fährt sie gerne Fahrrad oder geht zum Schwimmen.

    Als sie damals von Kühbach, wo sie auf einem Vollerwerbsbetrieb aufgewachsen war, nach Gachenbach heiratete, hatte sie nicht nur 20 Milchkühe zu versorgen, sondern auch den Haushalt für drei Männer zu führen, denn Schwiegervater und Schwager lebten mit auf dem Hof. 2010 wurden die Kühe abgeschafft, weil ihr Mann gesundheitlich angeschlagen war. Er unterstützte seine Frau in ihrem Ehrenamt und hatte sie damals auch bestärkt, das Amt der Kreisbäuerin zu übernehmen. Denn eigentlich wollte sie gar nicht in den Kreisvorstand, war zufrieden mit dem Amt der Ortsbäuerin von

    Nadine Angermeier folgt als Kreisbäuerin in Neuburg-Schrobenhausen

    Walburga Reitberger, die Ortsbäuerin von Waidhofen war es, die Regina Plöckl damals bei der Wahl im Jahr 2011 für den Kreisvorstand der Landfrauen vorgeschlagen hatte. Sechs Kandidatinnen gab es, fünf wurden gewählt und Regina Plöckl gehörte dazu. Nur die beiden Posten der Kreisbäuerin und ihrer Stellvertreterin blieben zunächst leer. Die fünf Damen des neuen Kreisvorstands beratschlagten daraufhin in kurzer Klausur und Regina Plöckl erklärte sich schließlich bereit, als stellvertretende Kreisbäuerin zu kandidieren, die sechste Kandidatin rutschte somit nach und die Gachenbacherin führte den Kreisverband vom 29. Februar bis 29. Mai 2012 kommissarisch. Während der drei Monate wurde nach einer tragfähigen Lösung gesucht und schließlich auch gefunden. Plöckl übernahm das Amt der Kreisbäuerin und Gisela Steib das ihrer Stellvertreterin. „Wir haben uns im Ehrenamt kennengelernt und zehn Jahre lang freundschaftlich zusammengearbeitet“, sagt Plöckl. 

    Die Geschichte der mühsamen Suche wiederholte sich nun bei ihrer Nachfolgerin. Auch diesmal blieb der erste Wahltermin ohne Ergebnis, weshalb Regina Plöckl das Amt noch einmal kommissarisch für einige Monate übernahm. „Es ging darum, die Ortsbäuerinnen zu unterstützen und bei der Wahl von Landes- und Bezirksbäuerin dabei zu sein“, erklärt sie. Diesmal fand sich keine Kandidatin aus dem Kreisvorstand. Nadine Angermeier, die neue Kreisbäuerin, kam sozusagen als Überraschungskandidatin von außen, dagegen bringt die neue stellvertretende Kreisbäuerin, Steffi Ziegler aus Untermaxfeld, Erfahrung aus fünf Jahren im Kreisvorstand mit. 

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