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Gachenbach: Maria Beinberg: Zur Wiedereröffnung der Wallfahrtskirche kommt der Bischof

Gachenbach

Maria Beinberg: Zur Wiedereröffnung der Wallfahrtskirche kommt der Bischof

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    Die Wallfahrtskirche Maria Beinberg steht kurz vor der Wiedereröffnung. Alois Rauscher, Pfarrer Michael Menzinger und Architekt Manfred Baierl (von rechts) inspizieren die Arbeiten.
    Die Wallfahrtskirche Maria Beinberg steht kurz vor der Wiedereröffnung. Alois Rauscher, Pfarrer Michael Menzinger und Architekt Manfred Baierl (von rechts) inspizieren die Arbeiten. Foto: Winfried Rein

    Die Wallfahrtskirche Maria Beinberg ist weithin sichtbar im Schrobenhausener Land. Am Wochenende steht sie besonders im Blickpunkt: Der Augsburger Bischof Bertram Meier kommt am Sonntag, 10. September, zur Wiedereröffnung nach einer 2,5 Millionen Euro teuren Sanierung.

    Pfarrer Michael Menzinger (Weilach) rechnet mit 500 Besuchern und gibt sogar Platzkarten für die Kirche aus. Es soll nicht nur ein großes

    Maria Beinberg steht auf einem bewaldeten Hügel südlich von Schrobenhausen.
    Maria Beinberg steht auf einem bewaldeten Hügel südlich von Schrobenhausen. Foto: Winfried Rein

    Für fromme Pilger und Sonntagsausflügler öffnet dann auch wieder das Wallfahrtsstüberl. Ein Freundeskreis hat es mit viel Eigenleistungen eingerichtet. Die Gemeinde hat es von der Diözese angepachtet und an den Freundeskreis weitergegeben. Die Bewirtung übernehmen die Ehrenamtlichen, „und wenn es sein muss, mache ich das mit meiner Frau“, versichert der Bürgermeister. Er hofft auf neues Leben auf dem Beinberg, wie es noch vor 30 Jahren mit Pater Waldemar Regele gewesen war. Der Beinbergpater empfing Motorradrocker genauso wie Hilfesuchende und Verzweifelte.

    Sanierung von Maria Beinberg bei Gachenbach dauerte zwei Jahre

    Pilgern und Gebet zur Muttergottes gibt es auf Maria Beinberg seit über 500 Jahren. Die Wallfahrt gehört zu den ältesten in der Diözese Augsburg. Pfarrer Michael Menzinger will das strahlende Ergebnis der Sanierung jetzt nutzen, um Maria Beinberg zur „marianischen Herzkammer der Diözese“ zu machen. Bischof Bertram wird nichts dagegen haben, er weilte auch als junger Priester gerne auf dem Beinberg. Emotionale Erinnerungen erfassen auch den Bezirkstagspräsidenten Josef Mederer – er ist in der Nähe aufgewachsen und musste in der Wallfahrtskirche zelebrieren.

    Berühmt ist das Deckenbild „Kreuzigung Christi“ von Ignaz Baldauf.
    Berühmt ist das Deckenbild „Kreuzigung Christi“ von Ignaz Baldauf. Foto: Winfried Rein

    Die Sanierung war ein Kraftakt. Die Diözese bewilligte 1,3 Millionen Euro. MdB Reinhard Brandl und CSU-Politiker Alois Rauscher konnten 360.000 Euro vom Bund für das überörtlich bedeutende Baudenkmal loseisen. Die Gemeinde Gachenbach fördert Kirche und Stüberl mit 350.000 Euro. Nach acht Jahren Vorbereitung und zwei Jahren Bauzeit wird alles in letzter Sekunde fertig. Den Dachstuhl hatte bereits der Hausschwamm erobert, die Zimmerer setzten neues Gebälk ein. Wenn man nichts getan hätte, „wäre es eines Tages heruntergekracht“, da ist sich der Pfarrer sicher. Dach und Regenabläufe sind erneuert, Fassaden und Umfeld gerichtet. Das Benefiziatenhaus steht noch aus.

    Bischof Bertram Meier kommt zur Wiedereröffnung nach Maria Beinberg

    Die diffizile Arbeit blieb den Kunsthandwerkern der Firmen Wiegerling (Gaißach) sowie Preis & Preis (Regensburg). Sie reinigten Altäre, Bilder, Votivtafeln und widmeten sich den Wand- und Deckenbildern. Die Kreuzigung Christi von Ignaz Baldauf (1767) sieht aus wie frisch gemalt. Im Zentrum steht das Gnadenbild der Madonna – 500 Jahre alt und jetzt mit Jesuskind und Mantel behutsam restauriert worden.

    Das neue Wallfahrtsstüberl wird eröffnet zur Rast und Bewirtung von Besuchern.
    Das neue Wallfahrtsstüberl wird eröffnet zur Rast und Bewirtung von Besuchern. Foto: Winfried Rein

    Pfarrer Menzinger hält die Muttergottes noch verborgen, denn am Sonntag soll sie von Bischof Bertram neu gekrönt werden. Dazu weiht der Diözesanchef einen Volksaltar, Ambo und Tabernakel. Mit einer Reliquie des heiligen Ulrich hat der Pfarrer noch eine Besonderheit aus dem Bischöflichen Palais mitgebracht. Sie wird im Boden versenkt.

    Die 400 Votivtafeln hat der Pfarrer nur noch teilweise in der Hauptkirche unterbringen lassen. Er will Platz für Neues freihalten, denn die gelungene Sanierung soll Leben und Denken rund um diese besondere Wallfahrt neu inspirieren. Maria Beinberg werde aber immer „die Wallfahrt der kleinen Leute“ bleiben. Davon zeugen die Votivtafeln – vom Dank für einen überstandenen Raubüberfall 1781 bis zur Genesung nach einem Traktorunfall 2016. 

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