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Frauenpower im Konzert: Bar Avni und Asya Fateyeva begeistern in Ingolstadt

Ingolstadt

Frauenpower beim Georgischen Kammerorchester

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    Stilvoll: Asya Fateyeva am Saxophon glänzte im wundervollen Zusammenspiel mit dem Georgischen Kammerorchester unter der engagierten Leitung der israelischen Dirigentin Bar Avni.
    Stilvoll: Asya Fateyeva am Saxophon glänzte im wundervollen Zusammenspiel mit dem Georgischen Kammerorchester unter der engagierten Leitung der israelischen Dirigentin Bar Avni. Foto: Johannes Seifert

    Mit der jungen Dirigentin Bar Avni und der weltweit gefragten Saxophonistin Asya Fateyeva waren diesmal zwei musikalisch überaus versierte Frauen beim jüngsten Abo-Konzert des Georgischen Kammerorchesters im gut besuchten Theaterfestsaal zu erleben. Beide Künstlerinnen konnten dabei ihr gelungenes Debüt in Ingolstadt geben.

    Die in Israel geborene Dirigentin und Schlagzeugerin Bar Avni wurde vor wenigen Wochen in Paris beim Wettbewerb „La Maestra“ von der internationalen Jury mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Sie zählt zu den herausragenden Dirigentinnen der jüngeren Generation. In Frankreich gewann sie außerdem vier Spezialpreise: Den „Orchesterpreis des Pariser Mozart-Orchesters“, den „arte-Preis“, den „Echo-Award“ und den „Preis der französischen Konzerthallen und Orchester“.

    So war das Konzert der Dirigentin Bar Avni in Ingolstadt

    Perfekt in der Taktgebung, stets auf dynamische Affekte bedacht und in herrlicher Kommunikation, führte Bar Avni ein sehr williges Orchester, das weitgehend exakt und stimmig agierte. Dabei gelangen die Werke des Abends, etwa aus der Feder von Igor Strawinsky (Apollon Musagéte für Streichorchester) oder das einfühlsam interpretierte „Tefila – Gebet“ von Zvi Avni, in bemerkenswerter Manier.

    Die Kombination Saxofon und Kammerorchester ist nicht alltäglich zu erleben. Das Saxofon als wesentliche Stimme des Aufbruchs um 1900 ist heute längst etabliert, allerdings in klassischen Konzerten leider noch zu wenig präsent. Hier geht Asya Fateyeva den richtigen Weg und ist damit überaus erfolgreich.

    Asya Fateyeva spielte in Ingolstadt ausgereift und edel

    Als „noble Poetin“ an dem so vielseitig einsetzbaren Holzblasinstrument erfreute Asya Fateyeva, die in der Vergangenheit ganz viel Lob der Musikkritik einfahren konnte, mit den rumänischen Volkstänzen von Béla Bartók und dem Konzert für Alt-Saxofon und Streichorchester von Alexander Glazunov.

    Die rumänischen Volkstänze, 1915 entstanden, gehören zu Bartóks bekanntesten Werken. Auf den ersten Blick klar und schlicht in der Anlage, mit einer direkten Botschaft, entdeckte man bei genauem Hinsehen häufig rhythmische Eigenheiten, interessante harmonische Sequenzen sowie vielschichtige Ausdrucksmöglichkeiten, die im Konzert bestens verdeutlicht wurden.

    Enorme technische Reife und präzesive Orchesterbegleitung

    Asya Fateyeva spielte bei präziser Orchesterbegleitung überaus einfühlsam, zeigte enorme technische Reife und glänzte durch rhythmische Prägnanz. Ihr so edel und stimmig kredenzter Ton am Sopran- und Alt-Saxophon wirkte dabei ausgereift und edel, ganz zur Freude eines begeisterten Publikums.

    Auch bei Alexander Glasunow (Konzert für Saxofon und Streichorchester), der in St. Petersburg Professor für Instrumentationslehre war, konnte sie hervorragend intonieren. Dabei verknüpfte sich der Orchesterklang eindrucksvoll mit dem Soloinstrument, das durch gesanglich-melancholisch angelegte Phrasen immer wieder in den Vordergrund rückte. Unter der galanten und engagierten Führung von Bar Avni zeigte auch das Orchester neben dieser wundervoll agierenden Solistin höchste Klangpräsenz.

    Info: Für das nächste Abo-Konzert mit dem aus Salzburg stammenden Geiger Benjamin Schmid am 10. April 2025 gibt es noch Restkarten unter www.gko-in.de.

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