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Eurofighter im Display-Flug über dem Geschwader in Neuburg

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„Kunstflug“ des Eurofighters über Neuburg sorgt für Ärger

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    Der Display-Pilot Noble zeigte am Montagvormittag über Neuburg, was der Eurofighter kann. Das sorgte für eine hohe Lärmkulisse, die Anwohner sehr störte.
    Der Display-Pilot Noble zeigte am Montagvormittag über Neuburg, was der Eurofighter kann. Das sorgte für eine hohe Lärmkulisse, die Anwohner sehr störte. Foto: Woflgang Diwisch

    Eigentlich sind die Menschen in Zell einiges an Fluglärm gewöhnt. Doch am Montagvormittag lagen dann doch bei einigen die Nerven blank. Neben dem regulären Flugbetrieb war vom Taktischen Luftwaffengeschwader 74 für 9.30 Uhr ein sogenannter Display-Flug angekündigt worden. Dabei übt ein Pilot im Eurofighter besondere Flugmanöver, die das Leistungsspektrum des Kampfflugzeuges darstellen sollen. Doch kaum war der Eurofighter in der Luft, standen die Telefone bei den Ortssprechern nicht mehr still.

    Zahlreiche Bürger aus Marienheim, Zell und Bruck meldeten sich bei Hildegard Weis, Roland Habermeier und Alexandra Plank. Sie beschwerten sich über „grenzwertig ausgeführte Kunstflüge“. Diese „flogen mehrmals im Tiefflug und in der Pirouette, bei der der Kampfjet um die Längsachse drehend zu einem senkrechten Aufwärtsflug gesteuert wurde“. Das Problem sei vor allem gewesen, dass diese „Kunstflüge“ über den Häusern und einem Pferdehof stattgefunden hätten. Eine Pferdebesitzerin habe sich gemeldet, ihre Tiere seien „fast durchgedreht“. Bei der Hotline der Bundeswehr für Beschwerden sei man nicht durchgekommen.

    Vier Eurofighter der Bundeswehr fliegen am 11.06.2016 in Neuburg an der Donau Bayern während einer Flugshow am "Tag der Bundeswehr" über den Fliegerhorst des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74. Beim "Tag der Bundeswehr" sucht die Bundeswehr den Dialog mit der Bevölkerung und präsentiert das eigene Können und Material. Foto: Sven Hoppe/dpa +++c dpa - Bildfunk+++
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    Beim "Tag der Bundeswehr" haben sich die Streitkräfte auf dem Fliegerhorst in Neuburg an der Donau (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) mit mehreren Flugvorführungen präsentiert.

    Wie berichtet, hatte das Geschwader für Montag und Dienstag angekündigt, dass über Neuburg Trainingsflüge dieser Art stattfinden. Hintergrund ist, dass das Taktische Luftwaffengeschwader 74 beauftragt ist, auf verschiedenen Veranstaltungen im In- und Ausland eine Leistungsdemonstration (Flying Display) mit dem Kampfflugzeug durchzuführen. Dafür braucht es ein umfangreiches Vorbereitungsprogramm. Dies umfasst mehrere Flüge im Simulator, Realflüge in einem militärischen Sperrgebiet, aber eben auch Vorübungen in Neuburg sowie an dem jeweiligen Veranstaltungsort.

    Da am kommenden Wochenende geplant ist, dass der Neuburger Pilot Noble auf der Airshow Royal International Air Tattoo(Riat) das deutsche Kampfflugzeug und seine Fähigkeiten darstellen soll, mussten die Flüge diese Woche stattfinden. Das erklärt Presseoffizier Florian Herrmann auf Nachfrage dieser Redaktion. Er zeigte Verständnis, dass Anwohner angesichts der Flugpausen in Neuburg die Geräuschkulisse möglicherweise nicht mehr so gewohnt sind.

    Eurofighter übt über dem Fliegerhorst Neuburg Display-Flug

    Möglicherweise sei aber auch der Umstand, dass während des Übungsfluges sechs andere Eurofighter zu regulären Trainingsflügen aufgestiegen sind, der Grund dafür, dass sich die Menschen mehr als sonst gestört gefühlt haben. „Unser Pilot hat sich allerdings an die regulären Flughöhen gehalten“, so Herrmann.

    Die drei Bürgervertreter unterdessen wünschen sich, dass für derartige Kunstflüge künftig auf ein unbesiedeltes Gebiet oder über dem Meer geübt wird. „Hier sind die gewählten Mandatsträger in Bund und Land gefordert“, so ihre Forderung.

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    1 Kommentar
    Markus Hartmann

    Bei allem Verständnis, gerade in diesem Moment überfliegt ebenfalls eine Militärmaschine mein Haus, aber die Menschen sind wie bei allen anderen Dingen, welche unsere Gemeinschaft betreffen, mehr als egoistisch geworden. Ich bin mit regelmäßigem Lärm von Düsenjägern und Transporthubschraubern aufgewachsen. Die letzten Jahre ist es wirklich ruhig geworden. Klar freut man sich, aber die Ruhe heißt auch Abrüstung. Und jetzt in diesen unruhigen Zeiten, bin ich froh, wenn wieder mehr Düsenjäger und Transporthubschrauber in der Luft sind. Diese Piloten müssen trainieren und die Maschinen müssen bewegt werden. Zudem ist jeder Militärflughafen auch ein Wirtschaftsfaktor. Sollen sich die Bürger rund um Neuburg mal bei ehemaligen BW-Standorten nachfragen, nicht jede dieser Städte kann im nachhinein sagen, dass es jetzt den Menschen besser geht. Der Düsenjäger kreist übrigens immernoch in der näheren Umgebung.

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