In Zeiten, in denen es aus der deutschen Wirtschaft schlechte Nachrichten hagelt, hat Manfred Hoffmann eine frohe Botschaft. „Wir haben ein gutes Jahr hinter uns“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Unternehmensgruppe Hoffmann aus Neuburg. Über 660 Mitarbeiter beschäftigt die Gruppe, zu der auch der Autopflegemittel-Hersteller Sonax gehört. „Wir haben Glück mit unseren Branchen, die Autopflege läuft“, kann er berichten. Bei der Verarbeitung von Kieselerde unter anderem für die Produktion von Gummi- und Farbprodukten in der Automobilindustrie sei der Absatz stabil, vor allem auch dank guter Auslandsgeschäfte. Das erfolgreiche Jahr bedeutet sowohl für die Mitarbeiter einen ordentlichen Bonus zum Jahresende und ab 2025 mehr Gehalt. Doch auch die lokalen Vereine und karitativen Organisationen in Neuburg profitieren davon.
4200 Euro Gewinnausschüttung gibt es pünktlich zu Weihnachten für die Angestellten. Ab 1. Januar hat die Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie und Energie den Haustarifvertrag verhandelt und eine Lohnerhöhung um drei Prozent verhandelt. „Natürlich wollen wir die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an den Erfolgen beteiligen und die Motivation hochhalten“, sagt Hoffmann. Die Unternehmensgruppe sucht nach wie vor Fachkräfte.
Unternehmensgruppe Hoffmann erhöht Spendensumme nochmals um 10.000 Euro
Die guten Unternehmenszahlen werden auch die insgesamt 67 Neuburger Vereine und gemeinnützigen Organisationen vor Ort spüren. Seit Jahrzehnten bedenkt Manfred Hoffmann zu Weihnachten diese mit großzügigen Spenden. Dieses Jahr wurde nochmals um 10.000 auf über 70.000 Euro aufgestockt.
So gehen insgesamt 60.000 Euro im Rahmen der Aktion „Spenden statt Geschenke“ an soziale Einrichtungen und Stiftungen. Jeweils 12.000 Euro überreichte Hoffmann an Unicef Neuburg, vertreten durch Kristin von Philipp, Ursula Grau und Monica Drossbach. Sie kündigten an, die Summe an den Dachverband weitergeben zu wollen. „Es gibt weltweit so viele Brennpunkte“, sagte von Philipp.
12.000 Euro gehen an die Kartei der Not, das Leserhilfwerk der Neuburger Rundschau
Der gleiche Betrag ging an die Welthungerhilfe und die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung. „2024 war das Jahr, in dem die Arbeit der Kartei der Not von der Hochwasserkatastrophe im Juni geprägt war“, konnte NR-Redaktionsleiterin Barbara Wild berichten. Auch wenn Neuburg selbst verschont geblieben ist, im Verbreitungsgebiet der Neuburger Rundschau traf die Naturkatastrophe viele Menschen. 46 Haushalte aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hatten nach der Flut schnelle Hilfeleistungen über die Stiftung beantragt. Innerhalb der ersten acht Wochen hatte die Kartei der Not bereits 124.750 Euro ausgezahlt. „Die Arbeit des Leserhilfswerks ist nur möglich, weil es so treue und großzügige Spender wie Manfred Hoffmann gibt“, betonte Wild bei der Übergabe der Spenden in der Unternehmenszentrale in Neuburg. Seit 2011 gab die Gruppe insgesamt knapp 65.000 Euro an die Stiftung.
Mit zusätzlichen 11.400 Euro und damit ebenfalls insgesamt nochmals 800 Euro mehr als 2023 fördert die Unternehmensgruppe die Jugendarbeit von 34 verschiedenen Vereinen vom Box-Club bis zum VfR Neuburg. Pro Mitglied im Kinder- oder Jugendalter überweist das Unternehmen 2,50 Euro und belohnt damit erfolgreiche Jugendarbeit im Sportverein. Einzige Bedingung ist noch, dass der Verein dort aktiv ist, wo die Unternehmensgruppe auch aktiv ist. Die Spende ist zweckgebunden und muss auch für die Jugendarbeit verwendet werden.
Der TSV Neuburg kann sich angesichts stetig wachsender junger Mitglieder somit über die stolze Summe von 3525 Euro freuen. Wie die Sportreferentin der Stadt Neuburg, Sabine Schneider (SPD), bei der Spendenübergabe zu erzählen wusste, seien allein 2024 knapp 500 Kinder zusätzlich dem Verein beigetreten. „Der TSV hat in Neuburg eine echte Ausnahmestellung“, berichtete sie.
Im Frühjahr 2026 beginnt die Produktion im neuen Sonax-Werk in Oberhausen
Manfred Hoffmann kündigte an, dass das Spendenniveau auch in den kommenden Jahren gleich bleiben soll. „Wir wollen nicht punktuell, sondern kontinuierlich helfen.“ Für das Unternehmen blicke er persönlich, der mit 69 Jahren noch lange nicht an den Ruhestand denkt und sich mindestens bis Mitte 70 in der Verantwortung sieht, positiv in die Zukunft.
Bis zum Frühjahr 2026 will Sonax Produktionslinien, wie die Herstellung von Scheibenreiniger, in das neu gebaute Werk in Oberhausen verlagern. Die Gebäude seien nahezu fertiggestellt, die Anlagen seien bestellt. Somit gibt es erstmals einen konkreten Zeitplan für den Umzug für Unternehmensbereiche, die vor allem große Volumina erfordern. In Neuburg werde man das vor allem durch weniger Lkw-Verkehr spüren, so Hoffmann. Am Standort in der Münchner Straße werden allerdings weiterhin Produkte in kleineren Gebinden gefertigt.
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