Am Dienstag wurde bekannt, dass Kapitän Fabio Wagner den ERC Ingolstadt am Saisonende verlässt. Wie haben Sie und die Mannschaft die Nachricht aufgenommen?
LEON HÜTTL : Wir waren natürlich alle ein bisschen überrascht. Aber das ist seine persönliche Entscheidung, die wir akzeptieren. Jetzt wollen wir das Beste aus der letzten Saison mit Fabio herausholen.
Was zeichnet Fabio Wagner als Spieler und Kapitän aus?
HÜTTL: Fabio ist ein Leader, weshalb er das „C“ auf dem Trikot trägt und Kapitän ist. Das sieht man auf dem Eis, wenn er vorangeht und versucht, jeden Schuss zu blocken. Er macht auch in keinem Training weniger, gibt immer alles und ist in jeder Sache ein Anführer.
Was zeichnet ihn als Mensch aus?
HÜTTL : Er ist einfach ein guter Typ, der immer versucht, einem zu helfen. Fabio wird definitiv eine Lücke hinterlassen und uns fehlen.
Lassen Sie uns über das Sportliche sprechen. Haben die bisherigen Ergebnisse in dieser Saison die Erwartungen sogar übertroffen?
HÜTTL: Unser Saisonstart war extrem gut. Dann willst du diese Serie natürlich aufrechthalten und genauso weitermachen. Zuletzt waren Spiele dabei, in denen wir nicht das gespielt haben, was wir spielen wollen. Das ist aber normal in einer langen Saison. Nun ist unser Ziel, wieder mehrere Spiele zu gewinnen und auch wieder mehr zu kontrollieren.
Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial? Die Special Teams dürften Sie etwa nicht restlos zufriedenstellen?
HÜTTL : Unser Über- und Unterzahl sind noch nicht perfekt. Zuletzt gegen Mannheim haben wir aber etwa ein unglückliches Gegentor in Unterzahl kassiert, als wir eigentlich gut verteidigt haben. Letztendlich gibt es in allen Bereichen Verbesserungspotenzial, sowohl in der Defensive als auch Offensive.
Sie haben nach 17 Spielen zwei Tore geschossen und elf vorbereitet und steuern auf persönliche Rekordwerte zu. Haben Sie sich besonders im Offensivspiel etwas vorgenommen?
HÜTTL : Nein, nicht speziell. Ich will insgesamt überall besser werden, auch defensiv. Für einen Verteidiger ist die Plus-/Minus-Statistik (+5) wichtig. Mein Ziel war es auch, mich offensiv mehr einzubringen und diese Rolle anzunehmen.
Sie waren beim Deutschland-Cup nicht dabei, was im Vorfeld abgesprochen war...
HÜTTL : Ja, es war mit dem Bundestrainer abgesprochen, dass ich diesmal nicht dabei bin. Natürlich ist es mein Ziel, künftig wieder für die Nationalmannschaft aufzulaufen.
Am Freitag gastiert der ERC Ingolstadt in Köln, am Sonntag steht das Heimspiel gegen Wolfsburg an. Was erwarten Sie von den Spielen?
HÜTTL : In Köln macht die Halle viel aus, dort ist es brutal laut. Das Eis wird schlechter als in den anderen Hallen. Wichtig ist, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren und unser Spiel machen. Wolfsburg ist körperlich sehr stark, auch diese Partie wird schwierig.
Fabio Wagner wird nach der Saison elf Jahre beim ERC Ingolstadt gespielt haben. Können Sie sich so etwas auch vorstellen?
HÜTTL : Ich finde so etwas schon cool. Aber es gibt immer persönliche Gründe für Entscheidungen, weswegen man nie weiß, wo die Reise hingeht.
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