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Emsing/Neuburg: Eigene Fraktion spricht Klartext mit Landrat Peter von der Grün

Emsing/Neuburg

Eigene Fraktion spricht Klartext mit Landrat Peter von der Grün

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    Auf der Klausurtagung der Kreistagsfraktion der Freien Wähler stand der Landrat im Fokus.
    Auf der Klausurtagung der Kreistagsfraktion der Freien Wähler stand der Landrat im Fokus. Foto: Daniel Karmann, dpa (Symbolbild)

    Es war keine leichte Woche gewesen für Landrat Peter von der Grün. Und als er am Freitagnachmittag zur Klausurtagung der Kreistagsfraktion der Freien Wähler in den Landkreis Eichstätt aufbrach, war seine Laune wohl alles andere als fröhlich. Hatten ihm doch sämtliche Bürgermeister öffentlich mit einem beispiellosen Schreiben in nie da gewesener Form ihre vernichtende Kritik ausformuliert. Auf der Fahrt nach Emsing ahnte von der Grün sicher, dass ihm seine eigene Fraktion im Kreistag wohl kaum aufmunternd auf die Schultern klopfen würde. Vielmehr stand eine Aussprache auf der Tagesordnung. "Die

    Gut 26 Stunden dauerte die Klausurtagung der Freien Wähler. Schon im April war dieses Wochenende organisiert worden, um die Kreisräte zusammenzubringen. Dass der Termin nun direkt auf das Wochenende nach dem Eklat zwischen den Rathauschefs und dem Landrat fiel, wirkt vielleicht wie eine direkte Reaktion auf die Ereignisse, war aber schlicht Zufall. Landrat Peter von der Grün hatte sich Freitag und Samstag Zeit genommen, um teilzunehmen. Ein externer Moderator fungierte als Gesprächsleiter, zwei Drittel der Kreisräte war dabei, auch Roland Weigert. Der hat mittlerweile beschlossen, sein Amt im Kreistag nicht aufzugeben, bleibt also Teil der Fraktion. 

    Eine sachliche Diskussion und "noch eine Chance" für den Neuburger Landrat

    Ludwig Bayer berichtet von einer sachlichen Diskussion ohne Emotionen oder Aufbrausen. "Wir haben ihm vermittelt, dass er mit seinen Bürgermeistern sprechen und die Leute für seine Politik mitnehmen muss." In dieser Botschaft sei die Fraktion klar und einig gewesen. Peter von der Grün habe Einsicht bekundet. Auch beim Haushalt sei es am Landrat klaren Sparwillen zu zeigen und ein neues Konzept zu erarbeiten. Die Fraktion sei überzeugt, dass es lieber "vier Wochen länger dauern dürfte", als Ende Januar keinen guten Vorschlag zu haben. "Jetzt ist es an ihm, es zu verinnerlichen und umzusetzen", sagt Bayer. "Wir haben die Punkte ganz klar angesprochen." 

    Dass es in den kommenden Monaten wohl um nicht weniger als die politische Zukunft des Landrats geht, zeigt zudem eine kleine Bemerkung Bayers. Die Fraktion habe sich darauf geeinigt, dass eine Frist vereinbart werde, zu der dann entschieden werden soll, wie die Freien Wähler in die Kommunalwahl 2026 gehen werden. Sprich: Es gibt bereits den Gedanken, der Kandidat der Freien Wähler könnte 2026 nicht mehr Peter von der Grün heißen. Wann diese Frist verstreicht, wollte Bayer nicht öffentlich nennen. 

    Vielmehr betont er, dass man dem Kreischef "noch eine Möglichkeit gebe, zu zeigen, dass er verstanden hat". Und weiter: "Er ist bis 2026 gewählt und wir versuchen nach wie vor gut zusammenzuarbeiten." 

    Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, die Fraktion habe dem Landrat "die Leviten gelesen". Davon hat sich Fraktionssprecher Bayer distanziert.

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