Es ist ein unscheinbarer Band, kaum größer als ein Taschenbuch. Das Buch in hebräischer Sprache ist wohl oft genutzt worden, so zerlesen wie es aussieht. Und dennoch ist es eine Kostbarkeit: Nicht wegen des materiellen Werts dieses bis heute in Deutschland weit verbreiteten Gebetbuchs „Sidur Sefat Emet“. Wertvoll wird es durch einen kurzen handschriftlichen Eintrag im Umschlag: „Wolf Grünebaum, Sulzbürg i. Obpf, 4. Mai 1926“. Dies ist der einzige noch überlieferte Gegenstand des Besitzers, der vermutlich im Jahr 1942 in einem Vernichtungslager ermordet wurde. Nun konnte der Band nach einer Recherche mit vielen Wendungen an seine in den USA lebende Enkelin Sylvia Gruen Salomon übergeben werden.
Eichstätt/Sulzbürg