Als Gabriele Gien 2016 an die Spitze der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) gewählt wurde, hatte die Hochschule turbulente Zeiten hinter sich. Acht Jahre lang stand die Universität streckenweise immer wieder führungslos da. Ein gewählter Kandidat durfte nicht antreten, der nächste hat aus eigenen Stücken einen Rückzieher gemacht und Richard Schenk kündigte drei Jahre nach seiner Wahl aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt an. 2014 kam dann Gien an die Spitze der Uni. Zunächst als Interimspräsidentin, zwei Jahre später wurde sie zur ordentlichen Präsidentin gewählt. Seitdem macht die Hochschule nicht mehr mit Krisen und Skandalen Schlagzeilen, sondern mit ihrer Arbeit und der Beliebtheit bei Studierendenrankings. Für ihr Wirken an der Spitze der KU ist die gebürtige Münchnerin nun als „Hochschulmanagerin des Jahres“ ausgezeichnet worden.
Eine Jury hat Gabriele Gien zur Hochschulmanagerin des Jahres gewählt
Eine Fachjury hat sie im Auftrag des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) und der Wochenzeitung „Die Zeit“ unter den deutschen Hochschulpräsidenten und -rektoren ausgewählt. Als „hervorragende Wissenschaftsmanagerin“ leite Gien ihre Universität „mit strategischem Talent, sicherem Gespür für Strukturen und unerschütterlichem Optimismus“, begründet die Jury ihre Wahl.
Laut einer Mitteilung der KU wurde Gien wurde bereits vier Mal in Folge für den Titel „Hochschulmanager*in des Jahres“ nominiert. Daran zeige sich, dass es der Präsidentin gelinge, „über Jahre hinweg Kurs zu halten und immer wieder maßgebliche Erfolge zu erzielen“, schreibt die Jury und nannte Gien einen „hidden champion“ unter den Hochschulpräsidenten. Unter ihrer Leitung habe die KU bedeutende Fortschritte erzielt, darunter die Aufnahme in die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Jahr 2023.
Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume gratuliert Gien zur Auszeichnung: „Sie steuert die KU authentisch und teamorientiert von Erfolg zu Erfolg. DFG-Mitgliedschaft, tolle Erfolge bei der Einwerbung von Drittmitteln, ein herausragendes Betreuungsverhältnis und ideale Studienbedingungen zeigen: Präsidentin Gien weiß, worauf es an der Spitze einer Universität ankommt. Ihr Einsatz für die Zukunft der KU ist einfach großartig.“
Glückwünsche für Gabriele Gien kamen von Kardinal Reinhard Marx
Auch vom Magnus Cancellarius der KU, Kardinal Reinhard Marx, kommen Glückwünsche: „Frau Präsidentin Gien hat die KU auf einen guten Kurs gebracht und dabei zukunftsgerichtete inhaltliche Akzente gesetzt, die die Universität attraktiv im Hinblick auf die Zeichen unserer Zeit und die kommenden gesellschaftlichen Herausforderungen aufstellen. Dies ist auch deshalb eine besondere Aufgabe, da sie der einzigen Katholischen Universität im deutschsprachigen Raum vorsteht, aus deren Charakter eigene Herausforderungen hervorgehen.“
Horst Seehofer, seit Ende Oktober neuer Stiftungsratsvorsitzender der KU, hielt bei der Preisverleihung in Berlin die Laudatio. Auch er gratuliert zur Auszeichnung: „Die Entwicklung der KU in den vergangenen Jahren ist beeindruckend: Exzellenz in der Forschung und Mitgliedschaft in der DFG, hervorragende Lehre und beliebteste Uni, ein besonderes Profil durch Werteorientierung und Persönlichkeitsbildung. Das alles ist ein Verdienst der Präsidentin, die gemeinsam mit ihrem Team Außergewöhnliches leistet. Gabriele Gien ist ein Ass!“
Mit dem seit 2008 jährlich verliehenen Preis „Hochschulmanager*in des Jahres“ würdigen die „Zeit“ und das Centrum für Hochschulentwicklung herausragende Führungsleistungen im deutschen Hochschulwesen.
Gabriele Gien, geboren 1962 in München, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Pädagogik an der LMU. Nach ihrem Staatsexamen und ihrer Promotion im Fach Germanistik nahm sie 2007 einen Ruf in Freiburg an. 2009 wurde sie an die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt berufen (Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur) und im gleichen Jahr zur Vizepräsidentin gewählt. Ab 2014 leitete sie die KU zunächst interimistisch, 2016 wurde sie zur Präsidentin gewählt und 2021 einstimmig im Amt bestätigt. Gien ist verheiratet und hat zwei Kinder. (AZ)
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