Zum fünften Oktoberfest der Wirtshausmusikanten trafen sich vergangenen Samstag sieben Gruppierungen und Alleinunterhalter im Gasthaus Daferner in Schönesberg. Die Stimmung war toll im ausverkauften Saal und die Veranstalter – der Musikstadl Käfer, die Brauerei Unterbaar und die Neuburger Rundschau, können sehr zufrieden sein. Das schreit nach einer Wiederholung im nächsten Jahr.
Auf einen Abend mit „Musik, die man früher im Wirtshaus gesungen hat“ stimmte Sofia Käfer das Publikum auf die typisch bayerische Tradition ein, das durch die Kapelle die Jungen Usseltaler und dem von Franz Baur und Hans Käfer vorgetragenen „D' Wirtsdirn vo Haslbach“ bereits gut aufgewärmt war.
Den Publikumspreis sicherte sich Hochzeitslader Stephan Rabuser aus Pessenburgheim mit „lustigen bayerischen Liedern zum Mitsingen und Mitlachen“. Der sympathische und amüsante Alleinunterhalter tanzte an dem Abend auf zwei Hochzeiten: Er pendelte vom FC Ehekirchen, wo er das Weinfest musikalisch unterhalten hatte, zum Wirtshaussingen nach Schönesberg. Er absolvierte seinen Auftritt und kam dann noch mal zur Siegerehrung vorbei, bei der er 100 Liter Bier als Prämie mit nach Hause nehmen durfte.
Oktoberfest der Wirtshausmusikanten in Schönesberg erneut ausverkauft
Die vierköpfige Jury setzte sich aus Franz Freiherr Groß von Trockau von der Brauerei Unterbaar, Kirchenmusiker und Hochzeitslader Franz Baur aus Dinkelshausen sowie den Musikern Paul Kienberger aus Thierhaupten und Günther Schrettle aus Baar zusammen. Sie bewerteten die Musikalität, Kreativität, den Gesang, das Auftreten und das Animieren des Publikums der einzelnen Bewerber.
Als Zuhörer wollte man nicht in der Haut der Juroren stecken, denn alle Interpreten waren sehr unterhaltsam und überzeugten mit hohem musikalischen Können. Das Repertoire reichte von instrumentalen Stücken, zum Teil mit Gesang, bis zu lustigen Gedichten, Witzen und humorvollen Anekdoten.
Für jede Menge Lacher und viel Spaß sorgte Gerhard Mayr aus Augsburg, der den ersten Platz belegte und sich 100 Liter feinen Gerstensaft sicherte. „Das Froschlied“ verlangte vom Publikum als musikalische Begleitung ein gemeinsames „Quaken“.
Wie bereits im vergangenen Jahr, ersang sich der bekennende Spezi-Trinker aus Neuburg, Klaus Buckl, den zweiten Platz und darf sich auf 50 Liter Spezi freuen. Beim „Jessas Leit, heit gibt’s a Musi“ brach er mit seiner Steirischen Harmonika kurz nach dem Start ab, um das Publikum zum Mitklatschen zu animieren, was auch sofort funktionierte und für Wirtshausfeeling sorgte. „A Tröpferl geht oiwei danebn“ war sein zweites Lied, mit dem er den Saal in Hochstimmung sang.
Der dritte Platz in der Jury-Wertung (30 Liter Bier) ging an Die Wadlbeissa Holger Markfein (Gitarre), Anton Straßmeir (Bass und Gesang) und Neven Davutovic (Akkordeon und Gesang) aus Griesbeckerzell, Harthausen und Rehling. Mit „Pudelnackert ohne Hemd“ und „Bella Italia“ begeisterten sie ihr Publikum und die Jury.
Jüngster Wirtshausmusikant beim Wettbewerb war erst 14 Jahre
Der Sieger des letztjährigen Wirtshaussingens, Hans Löffler aus Daiting, startete als Erster in den Wettbewerb. Er hatte sich für eine schwungvolle „Polka von Hermann Hupf“ und dem amüsanten „Die Uhr aufziehn“ entschieden. Ebenfalls wieder mit von der Partie war Elias Artner und seine Steirische aus Dinkelshausen, mit seinen 14 Jahren der jüngste Wirtshausmusikant. Er ist seit zwei Jahren Musikschüler bei Hans Käfer, spielte wie ein alter Hase „Die Fischerin vom Bodensee“ und „Auf der Autobahn“ und sich damit in die Herzen des Publikums.
Ein harmonisches Team waren die Sattler Buam, Sohn Luis und Papa Jürgen Bauer aus Bergheim, die mit Akkordeon und Trompete den „Marsch für Harmonikafreunde“ und „Mir san vom Woid dahoam“ spielten.
“Die Musiker bescherten uns einen tollen Abend“, lobte Franz Freiherr Groß von Trockau die Wirtshausmusikanten bei der Siegerehrung, „und jeder hat einen Preis verdient.“ Er spendierte allen nicht platzierten Teilnehmern je 30 Liter Bier, der Jugend natürlich Spezi. Hans Löffler erhielt 50 Liter, die er mit den Jungen Usseltalern teilen darf.