Der Gemeinderat Ehekirchen hat den Haushalt für 2025 einstimmig abgesegnet. Angesichts der finanziellen Lage der Gemeinde war die Gefühlslage im Gremium zwar angespannt, das rund 14 Millionen Euro schwere Zahlenwerk passierte die Hürde dennoch. „Wenn wir zwölf Monate zurückblicken, hätte man es sich durchaus schlimmer vorstellen können“, sagte Bürgermeister Gamisch. Und so bereitet dem Gemeinderat und dem Bürgermeister vor allem der Blick in die Zukunft Sorgen.
„Nicht zum Jubeln, aber besser als gedacht“, sagt Bürgermeister Gamisch über den Haushalt
Das auch gesetzlich vorgegebene Ziel, aus dem Verwaltungshaushalt zumindest so viel Geld dem Vermögenshaushalt zuzuführen, damit die Schulden bedient werden können, wurde für den Haushalt 2025 verfehlt. Unzufrieden ist Bürgermeister Gamisch dennoch nicht wirklich. „Das ist in Anbetracht der Lage nicht schlecht. Aber klar, eigentlich hätten wir rund 600.000 Euro zuführen müssen, am Ende sind es nur 107.000 Euro.“ Grund für den geringen Übertrag sind laut Gamisch Lohnkosten- und Baupreissteigerungen sowie hohe Energiekosten. „Zum Jubeln ist das sicher nicht, aber doch besser als vor einem Jahr noch gedacht“, so Gamisch.
Wie bereits zu Jahresbeginn angekündigt, bleibt die Abwasserbeseitigung in finanzieller Hinsicht das große Thema in Ehekirchen. So steht 2025 der Kanalbau in Dinkelshausen an, dazu werden in Ehekirchen, Ambach und Schainbach Sanierungsarbeiten am Kanalnetz vorgenommen. Der Anschluss von Hollenbach musste auf das nächste Jahr verschoben werden. Ein Teil der Kosten wird auf die Bürgerinnen und Bürger umgeschlagen, die, wie gesetzlich vorgeschrieben, Verbesserungsbeiträge leisten müssen. Insgesamt schlagen die Maßnahmen mit rund zwei Millionen Euro zu Buche, „über den Daumen geschossen, dürfte der Anteil der Gemeinde bei rund 50 Prozent liegen“, sagt der Bürgermeister.
Im kommenden Jahr müssen Großprojekte in Ehekirchen vorfinanziert werden
Der Blick richtete sich bei der Gemeinderatssitzung jedoch bereits auf das Jahr 2026, für das es deutlich schlechter aussieht. „Es stehen dann größere Baumaßnahmen an, für die die Gemeinde in Vorleistung gehen muss. Wir müssen wohl rund eine Million Euro an Zuschüssen vorfinanzieren“, erklärt Gamisch und denkt dabei an den Bau der Mensa, der 2026 starten soll. Das sei zwar positiv für die Jahre 2027 und 2028, wie Kämmerer Christian Eitelhuber berichtete, dafür gebe es 2026 aber eine Durststrecke.
Um die Ausgaben stemmen zu können, wird auch 2025 eine Kreditaufnahme nötig sein. Die Verwaltung plant die rund 1,8 Millionen Euro aufzunehmen, für die es bereits eine Kreditermächtigung aus dem Vorjahr gibt, da nur 1,2 der ursprünglichen drei Millionen Euro ausgeschöpft wurden. Der Schuldenstand beträgt zum Stichtag 1. Januar 2025 derweil rund 5,3 Millionen Euro. Damit liegt die Pro-Kopf-Verschuldung Ehekirchens bei 1372 Euro. Zum Jahresende ist bei Kreditaufnahme nach Plan mit einem Schuldenstand von etwa 6,4 Millionen Euro zu rechnen.
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