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Effektive Wege, um neben dem Vollzeitjob Bewerbungen zu meistern.

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Vollzeitjob und Bewerbungen?

Bewerben im Berufsalltag muss kein Stress sein – mit der richtigen Planung bleibt genug Zeit für den Job und den Karriereschritt.
Bewerben im Berufsalltag muss kein Stress sein – mit der richtigen Planung bleibt genug Zeit für den Job und den Karriereschritt. Foto: AntonioDiaz - stock.adobe.com

Bewerbungen schreiben trotz Vollzeitjob und randvollem Kalender – wie soll das nur gehen? Auch wenn es herausfordernd ist, lässt sich das mit einigen cleveren Tricks bewältigen.

Der Karriereberater und Autor Branko Woischwill teilt in einem Beitrag auf der Karriereplattform Xing sieben Tipps, wie Sie Ihre Bewerbungen auch bei einem vollen Terminkalender erfolgreich meistern können.

1. Pendelzeiten produktiv nutzen: Es bietet sich an, Fahrzeiten in Bus oder Bahn zu nutzen, um Bewerbungen zu schreiben und zu verschicken. Spezifische Apps ermöglichen es auch, Lebensläufe und Anschreiben direkt vom Smartphone aus zu versenden.

2. Aufgaben delegieren: Gezieltes Delegieren von Aufgaben kann wertvolle Zeit für Bewerbungen freisetzen. Indem man Aufgaben abgibt, gewinnt man nicht nur Zeit, sondern kann im Gegenzug die Person bei einer anderen, weniger zeitaufwendigen Aufgabe unterstützen, so Woischwill.

3. Fokussierte Arbeitsblöcke planen: Die Pomodoro-Technik ist eine effektive Methode, um sich intensiv auf Aufgaben zu konzentrieren. Hierfür kann man zum Beispiel 25 Minuten fokussiert arbeiten, gefolgt von einer kurzen Pause, und diesen Zyklus viermal wiederholen. Es ist sinnvoll, mehrere Pomodoro-Sessions pro Woche fest einzuplanen, um sich gezielt den Bewerbungen zu widmen.

4. Berufliches Netzwerk pflegen: Ein starkes berufliches Netzwerk kann laut Woischwill den Bewerbungsprozess erheblich beschleunigen. Regelmäßige Pflege bestehender Kontakte und das Knüpfen neuer Verbindungen sind dabei essenziell.

5. Zeitfresser reduzieren: Es ist ratsam, Tätigkeiten zu identifizieren, die viel Zeit in Anspruch nehmen, aber wenig Nutzen bringen, und diese zu minimieren, um mehr Zeit für Bewerbungen zu gewinnen. Ein Zeitprotokoll kann dabei helfen, solche Aktivitäten aufzuspüren und täglich 15-30 Minuten für Bewerbungen freizusetzen.

6. Effizient recherchieren: Um den Rechercheaufwand zu minimieren, kann man laut Woischwill professionelle Werkzeuge nutzen. Jobbörsen mit Filterfunktionen und Job-Benachrichtigungen, die man dann zum Beispiel per Mail zugeschickt bekommt, können hierbei besonders hilfreich sein.

7. Optimale Arbeitszeiten erkennen: Es ist sinnvoll, die produktivsten Zeiten des Tages zu erkennen und anspruchsvolle Aufgaben wie das Schreiben von Anschreiben in diese Phasen zu legen, um diesen Aufgaben die volle Konzentration zu widmen.

Zwischen mehreren Jobangeboten zu wählen, ist nicht immer einfach. Mit Methoden wie der Pro- und Contra-Liste oder einer Entscheidungsmatrix kann man Klarheit gewinnen – und sollte am Ende dem Bauchgefühl Raum geben.
Zwischen mehreren Jobangeboten zu wählen, ist nicht immer einfach. Mit Methoden wie der Pro- und Contra-Liste oder einer Entscheidungsmatrix kann man Klarheit gewinnen – und sollte am Ende dem Bauchgefühl Raum geben. Foto: magele-picture. AdobeStock

Kopf oder Bauch? Wie entscheidet man sich zwischen Job-Angeboten?

Mehrere Angebote und eine Frage: Welches ist denn nun wirklich der richtige Job für mich? Was nach einem Luxusproblem klingt, bringt Bewerber regelmäßig ins Grübeln. Ein Leitfaden für Unentschlossene.

Im Dunkeln, mit voller Blase oder ausgeschlafen: Im Internet finden Unentschlossene viele Tipps dafür, bessere Entscheidungen zu treffen. Philip Meissner entlocken sie aber nicht mehr als ein Schmunzeln. Der Professor lehrt an der ESCP Europe in Berlin Strategisches Management und Entscheidungsfindung und ist der Meinung, dass vor jeder Entscheidung zunächst die Betrachtung des Problems stehen sollte - auch dann, wenn Bewerber in der vermeintlich glücklichen Lage sind, zwischen mehreren Angeboten wählen zu können.

„Ist man Berufseinsteiger und hat zwei Jobangebote oder will man den Beruf wechseln, dann hat man eigentlich drei Alternativen. Denn der Status quo ist auch eine Entscheidung, die im Raum steht“, sagt Meissner. Oft sei ein Arbeitsplatzwechsel nur vorgeschobener Aktionismus, der eher das Symptom - die eigene Unzufriedenheit - bekämpfe, nicht aber die Ursache.

Eins ist klar: Eine 0815-Vorlage gibt es nicht. „Entscheidungen und auch die Kriterien dafür sind immer individuell“, sagt Marc Schreiber, der am Institut für Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) tätig ist. „Die innere Zufriedenheit ist für mich immer das Wichtigste.“

Auch Philip Meissner weiß: So unterschiedlich wie die Bewerber sind, so unterschiedlich sind ihre Wünsche. „Man sollte sich die Frage stellen, welche persönlichen Ziele man eigentlich hat.“ Ist einem die Weiterentwicklung wichtig, das Lernen, geht es um Geld oder Status?

Auch die Werte und die Kultur des Unternehmens könnten bei der Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle spielen. „Gerade, wenn man den ersten Job annimmt, ist wohl auch die Frage nach dem Chef ganz zentral. Er ist im weiteren Verlauf der Karriere derjenige, der darüber entscheidet, wie erfolgreich man sein kann und wie viel man dazulernen kann.“ Erst am Schluss steht nach Ansicht von Meissner die Frage nach der Tätigkeit: „Am Ende wird man wahrscheinliche ähnliche Aufgaben haben, je nachdem, für welchen Job man sich entscheidet.“

Hilfreich für die Entscheidungsfindung können Methoden wie die Pro- und Contra-Liste sein - der Klassiker unter den Entscheidungshelfern. Der Berufsberater Thomas Röser weiß aus seiner täglichen Arbeit, dass Visualisierungen oft helfen: „Ich würde die eigenen Gedanken immer zu Papier bringen. Ich selbst nutze dafür gerne eine Entscheidungsmatrix, bei der man sich Kriterien überlegt, die einem wichtig sind. Dann mache ich mir verschiedene Spalten und überlege für jeden Arbeitgeber, ob ich unterschiedliche Punkte vergebe.“

Ein ähnliches Vorgehen empfiehlt Heinz Ostermann vom Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister: „Erstellen Sie eine für alle Jobs gültige und persönliche Kriterienliste. Nehmen Sie eine Bewertung mit Plus- und Minuspunkten je Kriterium und je Job vor und werten Sie das Ergebnis aus. Diese erste Entscheidung sollten sie dann noch einmal emotional prüfen“, rät Ostermann.

Die emotionale Prüfung, das Bauchgefühl: Wie wichtig ist das wirklich? Marc Schreiber findet: sehr wichtig. Denn selbst wenn rationale Entscheidungsmodelle hilfreich sind, würden sie doch praktisch nie zu einer Lösung führen.

Was macht einen Job wirklich passend? Neben analytischen Methoden spielt oft das Bauchgefühl eine entscheidende Rolle bei der Wahl zwischen mehreren Angeboten.
Was macht einen Job wirklich passend? Neben analytischen Methoden spielt oft das Bauchgefühl eine entscheidende Rolle bei der Wahl zwischen mehreren Angeboten. Foto: Minerva Studio. AdobeStock

Analytisch vorgehen - aber mit Gefühl

„Das hat damit zu tun, dass häufig emotionale, manchmal unbewusste, Prozesse sehr wichtig sind. Man bemerkt sie, wenn eine Option objektiv die beste Bewertung erhält, aber man spürt, dass mit dieser Option irgendwas nicht stimmt“, beschreibt es Schreiber. Dann könne man versuchen herauszufinden, womit dieses schlechte Gefühl zusammenhänge und es nochmals hinterfragen. So kann ein Job zum Beispiel besonders attraktiv erscheinen, weil er sicher wirkt. Wenn das Herz aber eigentlich für mehr Risiko schlägt, „sollte man sich fragen, ob es sich in diesem Fall lohnt, mutig zu sein“.

Anders ordnet Philip Meissner die Rolle des Bauchgefühls sein: „Ich würde mir schon Gedanken machen und nicht nur auf die Intuition hören. Es ist immerhin eine große, vielleicht lebensverändernde Entscheidung, bei der man eher analytisch vorgehen sollte“ - auch, indem man andere um Rat fragt. „Möglichst findet man jemanden, der ein ähnliches Problem schon mal gemeistert hat“, sagt Meissner. Rat suchen, Abwägen, Entscheiden: All das braucht Zeit. Doch zu viel Zeit sollte man sich für diese Entscheidung auch nicht nehmen. In jedem Fall, da sind sich die Experten einig, ist Offenheit gegenüber dem potenziellen Arbeitgeber gefragt. „Man kann ansprechen, dass man noch andere Optionen hat, schließlich muss man ja einen Grund für die Bedenkzeit aufbringen. Es kann einen natürlich auch etwas interessanter machen, wenn man nicht direkt zusagt“, sagt Röser.

Ein bis maximal zwei Wochen Bedenkzeit gelten als üblich. Aber auch hier gilt: Jeder Arbeitgeber ist unterschiedlich. „Manche Arbeitgeber haben wirklich Entscheidungsdruck. Das sollte man als Bewerber ruhig erfragen, daraus ergibt sich automatisch eine für alle Beteiligten sinnvolle Bedenkzeit. Ein „Hinhalten“ ist nicht akzeptabel“, findet Heinz Ostermann. Nicht zuletzt, weil Zeitschinderei auch dem Bewerber häufig wenig bringt und „man es in der Regel gar nicht braucht“, sagt Meissner. Stattdessen empfiehlt der Experte, sich selbst eine Frist zu setzen: „Die Angst, die viele Leute haben, ist ja, dass sie mit mehr Zeit noch mehr lernen könnten, was die Entscheidung beeinflussen könnte. Wenn man das tut, wird man nie eine Entscheidung treffen, weil man nie in die Zukunft blicken kann. Ein bisschen Unsicherheit wird immer bleiben.“

Und irgendwie gehört Unsicherheit eben zu jeder Entscheidung dazu. Immerhin: fast jede Entscheidung kann auch wieder revidiert werden. „Das ist dann eine neue Entscheidung, die man trifft“, so Meissner.

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