Sie verteidigen die Angeklagte Schahraban K. im sogenannten Doppelgängerinnen-Mordprozess am Landgericht Ingolstadt. Wie sind Sie an das Mandat gekommen?
JAMIL AZEM: Ich kenne Schahrabans Familie und sie selbst schon viele Jahre. Ihr Vater rief mich noch in der Nacht vom 16. auf den 17. August 2022 an. Ich war gerade im Ausland. Völlig durcheinander erzählte er mir, dass seine Tochter getötet worden sei. Er war in tiefer Trauer. Einen Tag später telefonierten wir noch einmal und da sagte er mir dann, dass Schahraban gar nicht tot sei. Dass sie nun aber verdächtigt werde, die Frau, die tot in ihrem Auto lag, ermordet zu haben. Das muss man sich einmal vorstellen! So eine Mischung aus Freude und Trauer zugleich habe ich noch nie erlebt. Ich versprach ihm, den Fall nach meiner Rückkehr zu übernehmen.
Doppelgängerinnen-Mordprozess