Wer einen Soldaten heiratet, der kann nach 60 Ehejahren meist viel erzählen. Und so hat auch Elfriede Heinrich einiges auf Lager. Alleine die zahlreichen Umzüge, die die Familie erlebte. Und wenn sie bei einem Dienstpostenwechsel von Otto Heinrich mal nicht umzogen, dann waren die Abwesenheitsraten des Ehemanns und des Vaters nicht einfach für die Familie. Ein Soldatenleben nicht nur für Otto Heinrich, sondern auch für seine Frau Elfriede und die Tochter.
Diamantene Hochzeit: Elfriede und Otto Heinrich lernten sich im Regen kennen
Schon das Kennenlernen der beiden verlief außergewöhnlich. In Neuburg geboren, ging Otto Heinrich 1960 zur Bundeswehr – damals in den Sanitätsdienst. Eine Übung führte ihn nach Heubach in Württemberg. Wie zu der Zeit durchaus üblich, organisierte die Einheit einen Manöverball. Ein Unteroffizier, der in der Gemeinde zu Hause war, erhielt den Auftrag, einheimische Damen zum Tanz zu laden. „Das waren aber viel zu wenige, so dass ich mich mit einem Kameraden auf den Weg machte und die Straßen durchstreifte.“
Es regnete, als die beiden auf eine junge Frau trafen, die ihre Schwester vom Bahnhof abholen wollte. Ob sie unter den Schirm dürften, so die Frage der beiden Soldaten. Sie durften und luden die junge Frau direkt zum Tanzabend ein. „Das war Elfriede. Sie sagte allerdings sofort, dass ihre Mutter das niemals zulassen würde.“
Otto Heinrich bot an, die Mutter zu fragen. Gesagt, getan. Elfriedes Mutter war so baff, dass sie ihr Einverständnis gab. Was folgen sollte, war vor allem eine Brief- und Telefonbeziehung. „Wir trafen uns nach drei Monaten das erste Mal wieder und dann ein ganzes Jahr gar nicht.“
Bundeswehr und Eheleben: Familie Heinrich trotzt den Herausforderungen
Aber auch das Militär schaffte es nicht, dass sich Elfriede und Otto Heinrich jemals wieder aus den Augen verloren. Und die Kirchen auch nicht. Denn sie war evangelisch, er aber katholisch. In den Sechzigern eine Barriere. 1962 verlobten sie sich und am 24. Oktober 1964 läuteten in Schwäbisch-Gmünd die Hochzeitsglocken und die Hochzeitsfeier fand in Heubach statt.
Von da an wohnten die beiden bei Ottos Eltern in Neuburg. Die erste gemeinsame Wohnung bezogen sie nach einer erneuten Versetzung von Otto nach Giebelstadt. Inzwischen hatte Otto Heinrich die Offizierslaufbahn im Bereich Personalführung eingeschlagen.
Aus den vielen Standorten, die die beiden erlebten, stechen vor allem die Verwendung in Holland und die in Kaufbeuren heraus. Kaufbeuren deshalb, weil dort auch heute noch ihre Tochter lebt. Und einer der beiden Enkelsöhne. Der zweite studiert zur Zeit in Graz.
1994 ging Otto Heinrich in den Ruhestand. Seit 1995 leben die Heinrichs wieder in Neuburg. Die gesamte Familie kommt zur Feier der Diamantenen Hochzeit am Mittwoch nach Neuburg. Nach dem geplanten Gottesdienst wird in der Rennbahn gefeiert.
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