Für den Katholischen Burschenverein Burgheim ist der Josefstag am 19. März so etwas wie ein Vereinsfeiertag. Junge Burgheimer Burschen hoben am Josefstag des Jahres 1900 ihren Verein aus der Taufe. Nach 125 Jahren ist der Verein zweifelsfrei auf der Höhe der Zeit, doch gewisse Traditionen haben seit der Vereinsgründung ihren festen Platz im Terminkalender. Dazu zählt die Josefstagsfeier.
Die Mitglieder versammelten sich vor dem Vereinslokal, dem Gasthaus Brucklachner, hinter ihren beiden Fahnen und formierten sich zu einem Festzug zur Pfarrkirche Sankt Cosmas und Damian. Zum Kommando von Oberstabsfeldwebel Ralf Schmitt setzte sich der Festzug in Bewegung, an der Spitze marschierte die Marktmusikkapelle unter der Führung von Silke von der Grün. Nachdem die kurze Strecke zurückgelegt war, begann der katholische Teil im Vereinsnamen. Vereinspräses und Burgheims Pfarrer, Dekan Werner Dippel, empfing die Burschen vor der Kirche und führte sie in das Gotteshaus. Die Marktmusikkapelle spielte die Schubertmesse, der Heilige Josef stand derweil im Mittelpunkt der Predigt. In der Bibel stehe kein einziges gesprochenes Wort von Josef, bemerkte Dekan Werner Dippel, dafür werde er als ein Mann der Tat beschrieben. Die Attribute würden dies anschaulich zeigen, beispielsweise mit einem Winkel, wie ihn Zimmerleute nutzen, aber auch als Hausmann vor einem Kochtopf über einer Feuerstelle, mit einem Kochlöffel in der Hand. Der Heilige bohrte dicke Bretter und redete nicht um den heißen Brei herum, so Dippel.

Beim Rückmarsch mit klingendem Spiel zum Brucklachner ließen die Fähnriche mit viel „Schmalz“ ihre Fahnen wehen. Die Burgheimer Feuerwehr hatte die Strecke gesichert. Zurück im Lokal berichtete der Vorsitzende Tobias Fischer zunächst von einem rundum gelungenen Burschenball beim Daferner in Schönesberg. Erstmals setzte man dabei einen Shuttlebusverkehr aus allen vier Himmelsrichtungen ein. Das 125-jährige Vereinsjubiläum wäre zwar heuer fällig, weil aber erst im vergangenen Jahr das Radlerjubiläum gefeiert wurde, entschloss man sich, es 2027 im Westen Burgheims auf der Neumeier-Wiese nachzuholen.
Der Festausschuss, der bereits seit zehn Monaten in den Planungen steckt, habe bereits einen „Headliner“ für eine einzigartige Show unter Vertrag nehmen können. „Wir wollen vom 10. bis 13. Juni 2027 Tradition und Moderne bieten“, sagt Fischer. Zelt, Brauerei, Festwirt und eine Band stehen bereits fest. Weitere ambitionierte Ideen werden derzeit geprüft und gegebenenfalls umgesetzt. Schließlich ehrten Präses und Vereinsführung zahlreiche Jubilare und nahmen mit Lucas Dahms, Anton Wayrauch, Sebastian Formann, Paul Ottillinger, Kilian Kugler und Clemens Höger sechs neue Mitglieder auf.
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