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Burgheim: Wo Senioren in Burgheim betreut werden und wohnen können

Burgheim

Wo Senioren in Burgheim betreut werden und wohnen können

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    Ein Blick auf die Marktstraße in Burgheim von oben. Der Ortskern der Marktgemeinde steht gerade besonders im Fokus.
    Ein Blick auf die Marktstraße in Burgheim von oben. Der Ortskern der Marktgemeinde steht gerade besonders im Fokus. Foto: Michael Böhm

    Die Gedanken sind frei, schrieb einst Hoffmann von Fallersleben. Das denkt sich wohl auch Michael Böhm, wenn er über das Burgheim von morgen sinniert. Vor seinem inneren Auge tut sich da beispielsweise ein Lebensmittelladen mitten in der Marktstraße auf. Auf der anderen Straßenseite hat eine Tagespflege ihre Räume, und gleich dahinter gibt es einen Kindergarten. Es sind Gedankenspiele, die der Bürgermeister hat, "Visionen" von einer idealtypischen Dorfmitte. Wohnen, arbeiten, leben - all dies sollte im Zentrum von

    Burgheim steht vergleichsweise gut da. Metzger, Bäcker, Friseur, Ärzte, Apotheken, Banken, Gastronomie - die Marktgemeinde hat eine gute Infrastruktur. Damit das auch so bleibt, sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit auch in 20 oder 30 Jahren Metzger, Bäcker und Friseure ihr Auskommen haben. Je belebter ein Ortszentrum ist, desto besser. Böhm überlegt deshalb, wie (künftige) Leerstände genutzt werden könnten, um dieses Ziel zu erreichen. Denn gerade ältere Bürger sollen idealerweise fußläufig alles bekommen, was sie fürs tägliche Leben brauchen. Was aktuell fehlt, sei ein zentrumsnaher Supermarkt.

    In Burgheim entstehen eine Tagespflege und barrierefreie Wohnungen

    Michael Böhm denkt dabei auch an jene Bewohnerinnen und Bewohner, die eines Tages in das "Senioren-Quartier" in der Georgistraße/Ecke Zieglerstraße ziehen werden. Dort sollen barrierefreie Wohnungen entstehen, die möglicherweise mit einem ambulanten Betreuungsangebot verbunden sind. Das genaue Konzept ist noch völlig offen und hängt unter anderem auch vom Ergebnis der Umfrage ab, die die Gemeinde Burgheim Mitte Dezember unter den über 55-Jährigen gestartet hat. Über den Fragebogen möchte die Gemeinde erfahren, wie sich die Burgheimer ihre Lebens- und Wohnsituation im Alter wünschen.

    Neben altersgerechten Wohnungen wird es auf dem Areal auch eine Tagespflege geben. Die Gemeinde hat das BRK als Betreiber ausgewählt, einen ersten Gebäudeentwurf gibt es bereits. Der sieht vor, dass die beiden Häuser abgerissen werden und entlang der Straße ein Neubau in Form eines Riegels entsteht, der die Tagespflege mit den Wohnungen verbindet. Im hinteren Bereich des Grundstücks wäre dann Platz für Autos und einen kleinen Garten.

    Beschlossene Sache: Die beiden Häuser an der Geogistraße/Ecke Zieglerstraße werden abgerissen.
    Beschlossene Sache: Die beiden Häuser an der Geogistraße/Ecke Zieglerstraße werden abgerissen. Foto: Claudia Stegmann

    Die Tagespflege würde etwa ein Viertel des Baus einnehmen. Auf etwa 250 Quadratmetern könnten 15 bis 20 Menschen betreut werden. Im aktuellen Entwurf, der als erster Vorschlag zu verstehen ist, sind Räume für Mittagsschlaf, Gymnastik und ein öffentlich zugängliches Café mit Sitzgelegenheiten im Freien integriert. Letzteres hat seinen Grund, denn für eine Begegnungsstätte, die alle Burgheimer nutzen können, gibt es im Rahmen des Förderprojekts "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" 150.000 Euro Zuschuss. Für jeden Pflegeplatz fließen weitere 25.000 Euro. Bis Herbst 2024 soll der Förderantrag eingereicht werden. Mit einem Baubeginn rechnet Böhm nicht vor 2025. 

    Nach Baupfusch: Turnhalle der Schule Burgheim muss saniert werden

    Michael Böhm ist seit 2014 Bürgermeister von Burgheim.
    Michael Böhm ist seit 2014 Bürgermeister von Burgheim. Foto: Claudia Stegmann

    Die Entwicklung von Burgheims Mitte ist ein Prozess, bei dem die Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich mitreden und mitentscheiden sollen. Im September vergangenen Jahres waren 120 Interessierte zur Auftaktveranstaltung gekommen, am 21. Februar wird es den nächsten Termin dazu geben. An diesem Tag erfahren die Teilnehmer laut Böhm unter anderem, inwieweit sich Eigentümer von Leerständen auf den Prozess einlassen würden. Bis Mitte 2025 soll die Bürgerbeteiligung dann abgeschlossen sein.

    Dieses Jahr wird sich die Gemeinde Burgheim auch mit der Sanierung der Schulturnhalle beschäftigen. Anfang dieses Jahres wird ein Architekturbüro den genauen Sanierungsbedarf festlegen und die Kosten dafür schätzen. Wie berichtet, waren Ende 2022 massive Baumängel an der Turnhalle festgestellt worden. Die Rede war damals von einem Schaden in Höhe von mindestens einer Million Euro. Böhm bewertete das Ergebnis des Bausachverständigen als "Pfusch am Bau erster Klasse und völliges Versagen des Architekten". Mutmaßlich habe damals vor knapp 30 Jahren keine Bauabnahme stattgefunden. Regressansprüche bestehen nicht mehr. 

    So muss die Gemeinde die Mängel nun auf eigene Kosten beseitigen lassen. Eventuell könne damit schon dieses Jahr begonnen werden, sagt Böhm. Es ist ein Projekt, das sich schwer schieben lässt. Denn auch Burgheim muss aufs Geld schauen. "Wir nagen nicht am Hungertuch, aber wir müssen sehr genau unter die Lupe nehmen, was wir uns leisten können."

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