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Burgheim: Neuer Netto-Markt in Burgheim wird auf historischem Boden eröffnet

Burgheim

Neuer Netto-Markt in Burgheim wird auf historischem Boden eröffnet

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    Die umfangreichen Grabungen vor dem Netto-Markt dauerten etliche Monate. Die Siedlungsfunde stammen aus dem 7./8. Jahrhundert.
    Die umfangreichen Grabungen vor dem Netto-Markt dauerten etliche Monate. Die Siedlungsfunde stammen aus dem 7./8. Jahrhundert. Foto: Winfried Rein

    Wenn am kommenden Dienstag ein neuer Netto-Markt in Burgheim öffnet, steht er sozusagen auf historischem Boden. Während der Bauzeit haben Archäologen eine Siedlung aus dem frühen Mittelalter freigelegt. Die Wissenschaftler fanden Pfostenhäuser, Feuerstellen, Gebrauchsgegenstände und auch Bestattungen der Burgheimer Vorfahren aus dem 7./8. Jahrhundert.

    Dass sich die Suche dort lohnt, „haben wir schon bei der Meldung der Baustelle gewusst“, berichtet Amira Adaileh. Die Gebietsreferentin des Landesamtes für Denkmalpflege kennt natürlich den archäologischen „Brennpunkt“ Burgheim und die bereits früher dokumentierte frühmittelalterliche Siedlung. Ihre Bewohner hatten sich an der alten Römerstraße Richtung Augsburg niedergelassen. Die wenigen Verkehrswege waren besonders wichtig gewesen.

    Burgheimer bauten im Mittelalter Holzhäuser auf erhöhtes Gelände

    Die Burgheimer des Mittelalters bauten ihre Holzhäuser auf erhöhtes Gelände mit weitem Blick in die Donauebene. Kelten verarbeiteten auf dem Kirchberg Eisenerz. Diese besondere, strategisch gute Position schätzten auch die Römer. Sie errichteten ein Holz-Erde-Kastell (Parrodunum) auf dem heutigen

    Aus den Gräbern konnte die beauftragte Fachfirma mit einer Fibel und einer Art Gürtelschnalle interessante Einzelfunde bergen. Die jüngere Siedlung gab vor allem Zeugnisse über Lage, Struktur und Zusammenleben der Menschen preis. Dendrochronologen konnten aus der Holzkohle die Zeitspanne Ende des 7. Jahrhunderts bis zur Hälfte des 8. Jahrhunderts herauslesen.

    Wichtige archäologische Funde in Burgheim gemacht

    Die Bodendenkmalpfleger ordnen die Funde als durchaus wichtig ein. „Damit ist wieder ein Puzzlestück gefunden worden“, so bewertet es Referentin Amira Adaileh. Möglicherweise kann der Historische Verein Burgheim mit den Netto-Funden eines Tages eine neue Ausstellung anbieten. Es wäre nicht die erste, denn die Marktgemeinde ist in der Archäologie ein beschriebenes Blatt. Am „Hitzipoint“ suchte Anfang der 50er Jahre Professor Werner Krämer mit einer Mannschaft (mit Michael Eckstein und Heimatforscher Gustl Müller) erfolgreich nach einer Bajuwarensiedlung. Diese erste große Flächengrabung brachte Keramikgefäße mit horizontaler Besenstrichverzierung zutage – im Fachjargon „Burgheimer Ware“ genannt. Wann immer sich in Burgheim Baustellen auftaten, schauten auch die Archäologen nach – etwa im Umgriff des Römerkastells oder vor 20 Jahren im Urnengräberfeld der Brassler-Siedlung und am „Rainer Weg“. 

    Der neue Netto-Markt an der Donauwörther Straße öffnet am 25. Juni. Am Tag zuvor schließt der alte Netto-Markt (neben Rewe) an der Bertoldsheimer Straße.

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