Die Gemeinde Burgheim will den Glasfaserausbau vorantreiben. Aktuell gibt es in Burgheim und in seinen Ortsteilen (ausgenommen Moos) 187 Haushalte mit einem sogenannten FTTB-Anschluss, was bedeutet, dass die Glasfaserkabel bereits bis zur Grundstücksgrenze verlegt sind. Dies soll nun auch für die anderen 1750 Haushalte passieren. Allerdings gibt es keinen Netzbetreiber, der dies eigenwirtschaftlich machen will, wie es in der jüngsten Gemeinderatssitzung hieß. Deshalb bewirbt sich die Gemeinde nun für das neueste Gigabit-Förderprogramm des Bundes.
Die Bundesregierung unterstützt mit der Breitbandförderung den Ausbau digitaler Infrastruktur in den Gebieten, in denen sich der privatwirtschaftliche Ausbau nicht rentiert. Sie übernimmt dafür 90 Prozent der Ausbaukosten. In Burgheim würden diese nach ersten Schätzungen bei 15 Millionen Euro liegen, was für die Gemeinde einen Eigenanteil von 1,5 Millionen Euro bedeuten würde. Bürgermeister Michael Böhm betonte allerdings, dass diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen seien. "Aussagen über Kosten sind sehr schwierig."
Der Glasfaserausbau ist keine Pflichtaufgabe der Gemeinde Burgheim
Der Glasfaserausbau ist in erster Linie ein Ziel des Bundes, wonach jedes Haus Zugang zu schnellem Internet haben soll. Der Ausbau sei "jenseits der Pflichtaufgabe einer Kommune", sagte Böhm im Hinblick auf die Kosten, die trotz hoher Förderung für eine Gemeinde wie Burgheim eine finanzielle Belastung darstellen. Allerdings sei er notwendig, um den Standort attraktiv zu halten und "um am Puls der Zeit zu bleiben".
Noch ist aber nichts entschieden, denn alles hängt davon ab, ob die Gemeinde den Zuschlag für die Förderung erhält. Der zuständige Sachbearbeiter Alexander Brot gab sich diesbezüglich aber optimistisch: "Es sieht gut aus, dass wir den Förderzuschlag bekommen." Dementsprechend gab es seitens des Gemeinderats auch grünes Licht, die Förderung zu beantragen. Es wird etwa ein Jahr dauern, bis die Gemeinde eine Antwort darauf bekommt. Danach könnte sie den Ausbau ausschreiben, das beauftragte Unternehmen müsste gemäß Förderrichtlinie die Arbeiten dann innerhalb von vier Jahren umsetzen. Bis ganz Burgheim mit Glasfaser versorgt ist, dürfte es mutmaßlich 2030 werden.