In der Postfiliale in Neuburg ist er ihr mit seinen dunklen Locken zum ersten Mal aufgefallen. Dort arbeitete Heinrich Schlamp. Mit einem Lächeln hat Wilhelmine, damals noch mit Mädchennamen Eiberger, auf sich aufmerksam gemacht. Schnell lernten sie sich kennen und Heinrich Schlamp kam zum Anzugkauf in den Laden, in dem Wilhelmine Kleidung verkaufte. An den dunkellilafarbenen Anzug, den Heinrich Schlamp damals erwarb, erinnern sich die beiden noch heute lachend. Nun feiert das Paar Goldene Hochzeit.
Sechs Jahre waren die Neuburgerin und der Bertoldsheimer befreundet, bevor sie am 23. Mai 1974 standesamtlich und zwei Tage später kirchlich heirateten. Anfangs wohnten die beiden bei den Eltern von Heinrich Schlamp. Dessen Vater war als Schäfer viel unterwegs. 1980 bauten sie sich dann in Bertoldsheim ihr eigenes Haus. Genauso wie vor 50 Jahren sind die Tage der standesamtlichen und der kirchlichen Trauung auch heuer wieder ein Donnerstag und ein Samstag.
Wilhelmine und Heinrich Schlamp sind ein Herz und eine Seele
Fragt man das Paar, wie das Wetter an ihrem Hochzeitstag war, bekommt man durchaus zwei auf den ersten Blick unterschiedliche Antworten. Für Heinrich Schlamp war es eher nieselig. Für seine Frau war es gutes Wetter – allerhöchsten ein paar Regentropfen. Auf den zweiten Blick ist kein wirklich großer Unterschied in ihren Aussagen. Auch sonst sind die beiden ein Herz und eine Seele. Sie reisen gerne, 20 Jahre lang ging es immer an den Wörthersee. Vor allem, weil Heinrich dort dem Wassersport frönen konnte. Surfen und Wasserskilaufen waren immer seine große Leidenschaft. Und auch gesegelt ist er gerne, er war einige Jahre Mitglied beim Segelclub Neuburg. Seit mittlerweile vielen Jahren sind Wilhelmine und Heinrich Schlamp gerne bei Busreisen nach Italien dabei. Mit dem Jubiläumspaar freuen sich Tochter Petra und Sohn Jürgen mit ihren Familien, inklusive den drei Enkelkindern Ramona, Tobias und Fabian. Groß gefeiert wird die Goldene Hochzeit nicht. Aber Heinrich Schlamp führt seine Frau zum Essen aus.