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Bergheim: Was sich Badegäste für den Schulzweiher in Bergheim wünschen

Bergheim

Was sich Badegäste für den Schulzweiher in Bergheim wünschen

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    Die Badegäste wollen sich "ihren" Schulzweiher in Bergheim nicht so leicht wegnehmen lassen.
    Die Badegäste wollen sich "ihren" Schulzweiher in Bergheim nicht so leicht wegnehmen lassen. Foto: Manfred Reichl (Symbol)

    Der Schulzweiher wird ein Natursee – rein rechtlich scheint an diesem Umstand nichts zu rütteln zu sein. Doch möglicherweise gibt es ein Einlenken mithilfe der Politik. Die Stamm-Badegäste wollen zumindest nichts unversucht lassen, „ihren“ Schulzweiher als Badesee zu erhalten und wollen sich nun deshalb mit einer Petition an den Landtag wenden. Auch die Gemeinde Bergheim will einen entsprechenden Appell an das Landratsamt richten.

    Die Zeit drängt allerdings. Denn wie berichtet, soll schon im Oktober mit der entsprechenden Aufforstung begonnen werden. Diese Maßnahme ist an die Schürfrechte der Firma Schulz gekoppelt, auf deren Privatgelände der See liegt, und muss demnach umgesetzt werden. „So ist es geplant, genehmigt und so wird es auch passieren“, sagte Siegfried Geißler von der Unteren Naturschutzbehörde im August zur Neuburger Rundschau.

    Schulzweiher in Bergheim soll ein Natursee werden

    Für diejenigen, die dort mitunter seit Jahren und Jahrzehnten zum Baden gehen, war die Nachricht ein Schock. Auch die Gemeinde Bergheim, auf deren Flur der Schulzweiher liegt, hätte den Kiesweiher gerne als Badesee belassen wollen. „Doch wir hatten keine Chance“, sagte Bürgermeister Tobias Gensberger in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Montag. Die Untere Naturschutzbehörde bestünde auf der Renaturierung der beiden Kiesweiher, wie es 1997 im Renaturierungsplan festgelegt worden war. Und die sieht vor, dass der Weiher, der näher am Kieswerk liegt, zu einem Landschaftssee und der inoffizielle Badesee zu einem Naturschutzsee werden soll.

    Wie Gensberger in der Sitzung weiter sagte, habe er am vergangenen Wochenende den Brief einer Unterstallerin erhalten, in der Bürgermeister und Gemeinderat dringend aufgefordert werden, sich für den Erhalt einer Bademöglichkeit einzusetzen. Die Bürger kündigen in ihrem Schreiben auch an, sich mit einer Petition an den Landtag wenden zu wollen, wenn sie vor Ort kein Gehör fänden. Eine Unterschriftenliste ist im Umlauf.

    Bürgermeister Gensberger: Bergheimer Schulzweiher ist ein Privatgelände

    Die Auflagen des Landratsamtes geben vor, dass der Weiher nach abgeschlossenem Kiesabbau ein Naturschutzsee werden soll.
    Die Auflagen des Landratsamtes geben vor, dass der Weiher nach abgeschlossenem Kiesabbau ein Naturschutzsee werden soll. Foto: Elena Winterhalter

    „Ich wünsche den Unterzeichnern viel Glück für ihrem Termin beim Landrat“, sagte Gensberger und betonte noch einmal, dass es sich um Privatgelände der Firma Schulz handele und das Baden dort schon immer nur geduldet, aber niemals offiziell erlaubt war. Er persönlich geht davon aus, dass auch zukünftig inoffiziell weitergebadet werde. Sowohl die Firma Schulz als auch die Gemeinde Bergheim wären „die Letzten, die das verbieten wollten“.

    Gemeinderat Alois Speth schlug vor, dem Landrat ein wohlwollendes Schreiben zukommen zu lassen und damit die Bürger in ihrem Anliegen zu unterstützen. Auch Gerhard Hörmann sprach sich dafür aus, auch wenn die Gemeinde nicht zuständig sei. Zweite Bürgermeisterin Claudia Heinzmann ergänzte, gerade in Corona-Zeiten sei es wichtig, den Bürgern ein solches Naherholungsgebiet zu erhalten und nicht 23 Jahre alten Rekultivierungsplänen zu folgen, die heute vielleicht anders entschieden würden. Allerdings waren die Naturseen in einem Wasserrechtsverfahren vor zwei Jahren bestätigt worden. Tobias Gensberger versprach, ein entsprechendes Bittschreiben aufsetzen zu lassen.

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