Nach erfolgreicher Testphase kauft die Gemeinde Bergheim eine Lizenz für die Kindergarten-App „Stay Informed App“, die die Kommunikation zwischen Kinderhaus St. Mauritius und Eltern erleichtern soll. Damit hält die Digitalisierung im Kinderhaus Einzug, Elternzettel und Emails, über die bislang kommuniziert wurde, werden überflüssig. Das Kinderhauspersonal wird in Zukunft Elternbriefe, Einladungen samt Anmelde- und Rückmeldebogen in die App laden, wo sie von den Eltern gelesen und darauf reagiert werden kann.
Mit der App soll der Kontakt zwischen Eltern und Kinderhaus digitalisiert werden
Im Preis von 852 Euro – im ersten Jahr kostet die App dank Jubiläumsrabatt nur 766 Euro jährlich - ist die Lizenz für bis zu 199 Teilnehmern enthalten. Ob das ausreicht, wurde ausgiebig diskutiert. Zunächst wollte Albert Zeller wissen, wie hoch die Kinderzahl sei und ob die Lizenz genüge. Bei aktuell 118 Kindern im Kinderhaus sollte genügend Luft sein, lautete die Antwort. „Wenn wir 199 Kinder haben, dann haben wir ein großes Platzproblem“, merkte Bürgermeister Gensberger augenzwinkernd an. Verwaltungsleiter Stefan Gößl konnte beruhigen, als gefragt wurde, ob die Kosten sich etwa verdoppelten, wenn mehr als 199 Teilnehmer auf die App zugreifen wollten. Sie stiegen nur moderat, versicherte Gößl.
Steffi Sauerlacher berichtete, sie wisse aus ihrer Schule, dass oft beide Elternteile Zugriff auf die App haben wollten. „Spätestens, wenn sie getrennt sind“, ergänzte zweite Bürgermeisterin Claudia Heinzmann. Sauerlacher wies noch daraufhin, dass eine Datenschutzerklärung benötigt werde, sobald Daten der Kinder beziehungsweise der Familien auf privaten Handys verarbeitet würden. Worauf Stephanie Speth, die in der VG Neuburg für Kasse und Kindergarten zuständig ist, das Wort erhielt und erklärte, die App werde vom Dienst-Laptop aus bearbeitet, nicht von privaten Handys der Erzieherinnen. Die Waldkindergartengruppen hätten keine Laptops, dafür aber Gruppenhandys.
Über die App können nicht nur unkompliziert Informationen an die Eltern gegeben werden, sondern diese können auch untereinander chatten. Da unter anderem die Kinder über die App krankgemeldet werden können, erwartet das Personal Zeitersparnisse durch die App, da dann nicht mehr regelmäßig der Anrufbeantworter abgehört werden müsse.
Lohnkosten und Tariferhöhung treiben Defizit des Kindergartens in die Höhe
Derweil diskutierte der Gemeinderat auch das Defizit des Kindergartens aus den Vorjahren 2022 und 2023, das insgesamt rund 245.000 Euro beträgt. Rund 78.000 Euro sind dabei dem Jahr 2022 zuzurechnen. Dass das Defizit für 2023 mit mehr als 167.000 Euro noch vergleichsweise moderat ausfällt, erklärte Gensberger mit einer frühzeitigen Neukalkulation der Elterngebühren. Den großen Sprung zwischen 2022 und 2023 erklärte der Bürgermeister mit Lohnkosten und der Tariferhöhung um rund zehn Prozent. „Sonst wäre das Defizit für 2023 noch höher ausgefallen“, meinte er und wies darauf hin, dass der Kindergarten natürlich viel Geld koste, aber Bergheim dafür auch jedem Kind der Gemeinde einen Platz biete – auch wenn es unterjährig käme.
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