Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Berg im Gau: Um 60 Hektar erweitert: Solarpark Schornhof ist nun fast der Größte

Berg im Gau

Um 60 Hektar erweitert: Solarpark Schornhof ist nun fast der Größte

    • |
    Nun ist es offiziell: Mit symbolischem Knopfdruck weihen Anumar-Geschäftsführer Markus Brosch (v.l.), Berg im Gaus Bürgermeister Helmut Roßkopf, Vize-Landrätin Rita Schmidt und Staatssekretär Roland Weigert die 60 Hektar große Erweiterung des Solarparks Schornhof ein.
    Nun ist es offiziell: Mit symbolischem Knopfdruck weihen Anumar-Geschäftsführer Markus Brosch (v.l.), Berg im Gaus Bürgermeister Helmut Roßkopf, Vize-Landrätin Rita Schmidt und Staatssekretär Roland Weigert die 60 Hektar große Erweiterung des Solarparks Schornhof ein. Foto: Katrin Kretzmann

    Mittwochmorgen, 8.30 Uhr in Berg im Gau. Das Thermometer knackt schon fast die 25-Grad-Marke, die Sonne gewinnt an Kraft "und wir haben schon jetzt knapp 50.000 Kilowattstunden Strom erzeugt", sagt Markus Brosch. Um den Geschäftsführer von Anumar herum hat sich mittlerweile eine Menschentraube gebildet - aus gutem Grund, denn der Solarpark Schornhof, den die Firma Süddeutschlands größter Solarpark mittlerweile und am Mittwoch fiel der symbolische Startschuss für die 60 Hektar große Erweiterung - ein Moment, auf den sich Brosch über Monate hinweg gefreut hat. 

    "Als Kind habe ich wahnsinnig gerne Lego gespielt", sagte der Anumar-Geschäftsführer und hat eine Art Geschenk in seinen Händen. Darin befindet sich ein kleiner Baukasten mit Legosteinen, "denn Solarparks zusammenzubauen, ist wie

    Im Solarpark Schornhof bei Berg im Gau stehen über 500.000 Photovoltaik-Module

    Der Solarpark Schornhof bei Berg im Gau hat mittlerweile eine Fläche von über 200 Hektar. Mehr als 500.000 PV-Module haben eine Kraftwerksleistung von fast 190 Megawatt.
    Der Solarpark Schornhof bei Berg im Gau hat mittlerweile eine Fläche von über 200 Hektar. Mehr als 500.000 PV-Module haben eine Kraftwerksleistung von fast 190 Megawatt. Foto: Anumar (Archivbild)

    Anfang 2020 war der symbolische Spatenstich für "Schornhof I", 350.000 Solarmodule, verteilt auf 144 Hektar Fläche produzierten bislang etwa 110 Gigawattstunden Strom pro Jahr – der Kraft und Energie der Sonne sei Dank. Mit der Erweiterung "Schornhof II" deren Spatenstich im April 2022 erfolgte, kommen nochmal 170.000 Module auf 60 Hektar Fläche hinzu. Insgesamt hat der Solarpark damit einen Stromertrag von 170 Gigawattstunden pro Jahr, was fast 50.000 Haushalte versorgt, sowie eine Kraftwerksleistung von ganz genau 186,72 Megawatt - und damit landet er auf Platz zwei. Denn der größte Solarpark Deutschlands steht in Weesow-Willmersdorf in Brandenburg "und hat eine Leistung von 187 Megawatt, als viel fehlt nicht mehr bis zum ersten Platz", sagte Brosch und Rathauschef Roßkopf ergänzte schmunzelnd: "Aber die zweite Reihe ist auch gut, denn dann ist immer noch Luft nach oben".

    Auch Wirtschafts-Staatssekretär Roland Weigert ließ die Geschichte hinter Süddeutschlands größtem Solarpark noch einmal Revue passieren. Den Stein ins Rollen gebracht haben ihm zufolge damals Alexander von Zwehl, Helmut Roßkopf und Willi Riß, "die Umsetzungsväter der Energiewende im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen", so Weigert. Sie alle hätten das Photovoltaik-Projekt gelebt - aller Widerstände zum Trotz, denn damals habe es schwerste Anfeindungen und Diskussionen gegen das Vorhaben gegeben. Heute müsse man ihnen danken, "denn so etwas Tolles kommt heraus, wenn man es zusammen mit der Gesellschaft macht, vernünftig, mit Augenmaß arbeitet und nicht mit dem Kopf durch die Wand".

    Zweitgrößter in Deutschland: Solarpark Schornhof hat eine Fläche von mehr als 200 Hektar

    Weigert betonte zudem, dass der Solarpark auch zur Wiedervernässung und damit Renaturierung des Donaumooses beiträgt. "Als ich hier vorbeigefahren bin, habe ich den Wasseranstau unter den Panels gesehen". Der Torfschwund erfolge langsamer, was weder Kommune noch Landkreis noch den Freistaat einen Cent koste, und man habe weiterhin eine Artenvielfalt, die sich hier niederlasse - Nachhaltigkeit par excellence also aus seiner Sicht, mit der auch noch Geld verdient werde. "Wir können wirklich stolz sein." Der Solarpark Schornhof "ist ein Leuchtturmprojekt für den gesamten Landkreis und natürlich darüber hinaus", betonte auch Vize-Landrätin Rita Schmidt. Er biete eine wunderbare Möglichkeit, Moorschutz und Photovoltaik zu verbinden.

    Beim Startschuss standen knapp 140 Hektar "von einem Eigentümer zur Verfügung, bei der Erweiterung haben wir nun über 50", sagte Brosch. Ein Großteil von ihnen war auch zur offiziellen Einweihung von "Schornhof II" am Mittwoch gekommen. Genau das zeige, dass man hier zusammen etwas gestalte und kreiere, "auch wenn es nicht immer so einfach ist". Denn bis man überhaupt das erste Panel aufstellen könne, brauche es viel Geduld. "Verträge, Projektentwicklung, Genehmigungen, Energiewende, Stellungnahmen öffentlicher Träger und vieles mehr - das dauert", klagte Brosch, der sich in diesem Zug schnellere Durchlaufzeiten von der Politik wünschte.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden