Blickt man von der Anhöhe am nördlichen Ortsrand von Berg im Gau nach Norden, könnte man fast glauben, dort am Horizont erstreckt sich ein See. Hat sich das Donaumoos so verändert? Ja hat es - allerdings auf technische Art. Denn zwischen
Auf einer Fläche von 144 Hektar fangen insgesamt 350.000 Solarmodule die Kraft der Sonne ein und produzieren pro Jahr etwa 110 Gigawattstunden Strom. Damit kann man etwa 30.000 Haushalte versorgen. Die Anlage ist so riesig, dass sie ein eigenes Umspannwerk benötigt. Damit lässt sich der Strom direkt in das Hochspannungsnetz einspeisen. 1000 Kilometer Kabel wurden über den Solarpark verlegt.
Der im Donaumoos produzierte Strom geht an das norwegische Energieunternehmen Statkraft und an Daimler Benz in Stuttgart
Der im Moos produzierte Strom geht in Form eines Stromliefervertrages an das norwegische Energieunternehmen Statkraft und an Daimler Benz in Stuttgart. Damit konnte der Generalunternehmer, die Anumar GmbH aus Ingolstadt, einen langfristigen Abnahmevertrag abschließen, der ohne EEG-Vergütung funktioniert, und nur sondern zwischen Stromerzeuger und Abnehmer geschlossen wurde.
Für Anumar sei Schornhof das bisher größte realisierte Projekt, wie Geschäftsführer Andreas Klier den Gästen im Moos vor der Anlage erklärte. Mit der offiziellen Inbetriebnahme endet eine lange währende Geschichte. Denn bereits 2007 begannen hierzu die Planungen. Durch die Änderung der EEG-Vergütung seien die Pläne allerdings in ein Koma gestoßen worden, erzählte der Verpächter der Fläche, Alexander von Zwehl. Die insgesamt 144 Hektar teilen sich in rund 80 Hektar Modulfläche und 70 Hektar Grünfläche auf. Wobei, so von Zwehl, unter den Modulen das Moor genauso erhalten bliebe. Die Anlage produziere nicht nur regenerativen Strom, sondern schütze den Moorboden und damit auch die Flora und Fauna.
Eine Erweiterung der Solaranlage in Schorn bei Berg im Gau ist bereits in Planung
Eine Erweiterung der Anlage um weitere 60 Hektar ist bereits in Planung. Baubeginn soll im Frühjahr 2022 sein. Außerdem beantragte Anumar ein Wasserstoffprojekt. Ziel ist es, mit überschüssigem Strom Wasserstoff zu produzieren. Eigens dafür soll vor Ort eine Wasserstofftankstelle entstehen. Außerdem ist auf dem Gelände eine Halle geplant, um die Elektriker und die Grünpfleger der Anlage mit ihren Gerätschaften dort unterzubringen.
Für die zweite Bürgermeisterin von Berg im Gau, Angelika Hecht, ist der Solarpark eine Bereicherung für die Gemeinde. Nicht nur seien Gewerbesteuereinnahmen zu erwarten. Auch Arbeitsplätze seien geschaffen worden. Und auch
Die Firma Anumar hat einen langen Atem bewiesen. Denn es mussten für dieses Großprojekt, das einen Finanzumfang von 60 Millionen Euro hat, zuerst einmal Partner gefunden werden. „Auch ich habe lange überlegt“, erinnerte sich Alexander von Zwehl. Interessant wurde das Projekt wieder, als es möglich wurde, von solchen Anlagen der Strom direkt an den Kunden zu liefern.
Für Anumar ist diese Anlage aus einem weiteren Grund wichtig. Die Firma habe gezeigt, so Andreas Klier, dass sie auch im großen Stiel Solarparks umsetzen könne. In Mecklenburg-Vorpommern warten bereits 300 Hektar auf ein ähnliches Projekt.