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Bauen & Wohnen: Neuburg und die Region: So gelingt der Weg ins eigene Heim

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Neuburg und die Region: So gelingt der Weg ins eigene Heim

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    In vielen Gemeinden entstehen neue Baugebiete. Und die Bauplätze sind viel schneller verkauft als noch vor einigen Jahren. Um Einheimischen und Familien mit Kindern die Möglichkeit auf den Erwerb eines Baugrundstücks zu ermöglichen, haben manche Gemeinden Punktekataloge für die Vergabe eingeführt.
    In vielen Gemeinden entstehen neue Baugebiete. Und die Bauplätze sind viel schneller verkauft als noch vor einigen Jahren. Um Einheimischen und Familien mit Kindern die Möglichkeit auf den Erwerb eines Baugrundstücks zu ermöglichen, haben manche Gemeinden Punktekataloge für die Vergabe eingeführt. Foto: Manfred Dittenhofer

    Manchmal kommt es einem vor wie das Besteigen eines Berges. Der ist manchmal flacher, manchmal sehr steil – aber immer geht es bergauf. Bis man in die eigenen vier Wände einziehen kann, muss man so einige Hürden überwinden. Zuerst muss man den finanziellen Rahmen festlegen. Dann gilt es, ein geeignetes Grundstück zu finden. Bevor dann der erste Stein gesetzt wird, sind zahlreiche Anträge zu stellen und Genehmigungen einzuholen. Ein Eigenheim zu bauen oder zu kaufen, ist für die Allermeisten ein einmaliger Vorgang im Leben. Und genau deshalb sollte er wohlüberlegt und durchdacht sein. Und man sollte Experten zu Rate ziehen. Denn sowohl Finanzierung wie Bauplanung und rechtliche Grundlagen erfordern Kompetenz.

    Wie also kann man sich den Weg auf den Gipfel so gestalten, dass man nicht andauernd Halteseile und Steighilfen braucht? Und dass man vor allem nicht abstürzt zu Zeiten, in denen die Bau- und Immobilienpreise davon galoppieren.

    Nicht nur die Grundstückspreise treiben die Preise für die eigene Immobilie nach oben

    Plan und Rohbau: Vom Plan in die Realität: Bis zum Einzug hat man einige Hürden zu überwinden. Der Bau eines Hauses erfordert viel Zeit, Geld und Nerven.
    Plan und Rohbau: Vom Plan in die Realität: Bis zum Einzug hat man einige Hürden zu überwinden. Der Bau eines Hauses erfordert viel Zeit, Geld und Nerven.

    Wer sind die Preistreiber beim Bauen? Die Frage geht an Franziska Mayr, Prokuristin bei der Neuburger Firma Mayrbau. Zuerst einmal seien das die Grundstückspreise. Auch in Neuburg und Umgebung hätten die Preise dafür enorm angezogen. Außerdem müsse man überhaupt erst einmal ein Grundstück bekommen, so

    Hinzu kommt, dass die Handwerkerkosten in der Region vergleichsweise hoch sind. Grund dafür ist, dass die Region immer noch boomt. Darüber hinaus stehen die Handwerksbetriebe in Konkurrenz mit dem größten Arbeitgeber der Region, Audi. Das Lohnniveau beim Handwerk ist in der Region vergleichsweise hoch, damit die Abwanderung eingedämmt wird. Wobei der neueste Trend nicht mehr unbedingt in Richtung Audi zielt.

    Dann die Lehrberufe. Da sie auf dem Bau einen schlechten Ruf haben, ist auch die Nachwuchsgewinnung nicht einfach. Bei jedem Wetter und immer im Freien – das sind zwar Klischees und moderne Maschinen machen die Arbeit leichter. Aber der Ruf bleibt schlecht.

    Es wird viel mehr Technik im Haus verbaut, weiß Bauunternehmer Max Rucker aus Neuburg

    Weitere Faktoren sind die hohen Roh- und Baustoffpreise und die gesetzlichen Vorgaben, wie zum Beispiel die Energieeinsparverordnung EnEV. Außerdem hat die Haustechnik einen Quantensprung gemacht. Es wird viel mehr Technik, Stichwort „smart home“, in ein Haus verbaut als früher. Max Rucker von Rucker-Bau in Neuburg sieht daher vor allem auch die steigenden Energiekosten als Preistreiber. Denn die Energie steckt in vielen Baustoffen.

    Trotzdem sei ein eigenes Zuhause anzustreben, so Franziska Mayr. Es sei nicht nur Heim, sondern auch Altersvorsorge und biete Krisensicherheit. Was immer auch passiere, so die Prokuristin, das Dach über dem Kopf bleibe, wenn es mal abbezahlt sei. Und obwohl man dieses Eigentum auch erhalten muss, zeigt sich, dass das Geld für den Erhalt unter den Beträgen liegt, die man für Mieten aufwenden muss. Die Frage nach einem Eigenheim stellt sich der Erfahrung nach für viele aber meist erst in einer bestimmten Lebensphase. Etwa wenn eine Partnerschaft entsteht und Kinder geplant werden.

    Eigenleistungen bei allen möglichen Gewerken sparen Geld

    Um sich aber alle Optionen offen zu halten, ist es wichtig, bereits in jungen Jahren ein gewisses Finanzpolster anzulegen. Und wieso nicht frühzeitig eine kleine Wohnung kaufen? Steigen die Preise, steigt auch der Preis der eigenen Wohnung und kann bei einem späteren Hausbau zur Finanzierung herangezogen werden. Damit kann man der Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt begegnen. Geld sparen beim Bauen selbst könne man, so Mayr, in dem man Eigenleistungen bei allen möglichen Gewerken einbringt. Bereits bei der Planung könne der Bauherr bestimmte Positionen herausrechnen lassen.

    Ein Haus zu planen und zu bauen bleibt ein steiler Berg, der einige Anstrengung erfordert. Aber die Erfahrung bisher hat gezeigt, dass mit dem Einzug in die eigenen vier Wände der Weg plötzlich komfortabler wird. Trotz einer jahrelangen Finanzierung geht es nach dem Einzug leichter und scheinbar bergab. Und wenn man sich nach einigen Jahren als Eigentümer mit aktuellen Häuslebauern unterhält, erscheint einem der eigene Bau als günstig. Zumindest war das bisher immer so. Denn Grundstücke und Immobilien kannten bisher nur einen Trend – sie wurden teurer. Ob das so bleibt, weiß angesichts der aktuellen Situation in Corona-Zeiten niemand. Trotzdem: Ist das Haus erst einmal abfinanziert, gibt es eine gewisse Lebenssicherheit. Egal welchen Buchwert es einmal haben wird.

    Viele nützliche Infos zum Bauen wie Förderprogramme, Versicherungen und Vertragsklauseln findet man beim Verband Privater Bauherren e.V. im Internet

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