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Bauen & Wohnen: Wo Generationen im Landkreis unter einem Dach wohnen

Bauen & Wohnen

Wo Generationen im Landkreis unter einem Dach wohnen

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    Mehrere Generationen leben im Wohnkonzept Jung und Alt in Oberhausen unter einem Dach.
    Mehrere Generationen leben im Wohnkonzept Jung und Alt in Oberhausen unter einem Dach. Foto: Manferd Dittenhofer

    Wenn die kleine Magdalena durch das Fenster in die Küche von Rolf Pastré schaut, will sie wissen, was er kocht. Pastré freut sich über den Besuch. Magdalena und Rolf Pastré trennen weit über 70 Lebensjahre und dennoch haben sie eines gemeinsam: Sie wohnen beide in einem Wohnhaus in Oberhausen, das diesen Altersunterschied bereits im Namen trägt: „Lebensräume für Jung und Alt“ Wenn die Eltern von Magdalena, Ewa und Mike Martynus, in den Urlaub fahren, passt Werner Pfaller auf deren Katze auf. Er ist ebenfalls ein Bewohner dieses Mehrgenerationenhauses. Ist Pfaller allerdings mit seinem Wohnmobil unterwegs, übernimmt das ein anderer Hausbewohner. Denn eine gute Nachbarschaft wird in diesem Mehrgenerationenhaus gelebt und ist selbstverständlich im Haus „Jung und Alt“. Die Gemeinde

    In Oberhausen hat man sich schon vor 20 Jahren Gedanken über alternative Wohnideen gemacht

    In Oberhausen hat man sich bereits vor knapp 20 Jahren Gedanken über alternative Wohnideen für eine immer älter werdende Gesellschaft gemacht. Als Ergebnis dieser Überlegungen entstand 2008 das Mehrgenerationenhaus in Oberhausen. Mini Forster-Hüttlinger, zweite Bürgermeisterin und Seniorenbeauftragte der Gemeinde, erinnert sich. „Menschen, die bei uns in der Gemeinde ihr gesamtes Leben verbracht haben, leben im Alter oft alleine und müssen irgendwann weg aus Oberhausen. Wären aber Verwandte oder Nachbarn da, die sich ein bisschen um die Senioren kümmern, könnten sie ihren Lebensabend in ihrer vertrauten Gemeinde und Umgebung genießen. Da kommt das Mehrgenerationenhaus gerade recht.

    Inzwischen gibt es in Oberhausen eine Warteliste für das Mehrgenerationenhaus

    Treppen und enge Türen und Bäder bilden oft Barrieren, weshalb ältere Menschen nicht mehr in ihrem Haus oder ihrer Wohnung bleiben können. Oder das Anwesen wird ihnen einfach zu groß. Rolf Pastré ist 75 Jahre alt und bewohnt seit eineinhalb Jahren eine der zwölf Wohnungen in dem Mehrgenerationenhaus. Er ist nur eine Straße weiter gezogen, um hier zu wohnen und lebt damit weiter in seiner Gemeinde, mit seinem Bekanntenkreis und seiner Tochter gleich ums Eck. Werner Pfaller hat bereits ein Jahr nach dem Bau eine Wohnung in dem Gebäude als Altersvorsorge gekauft und wohnt nun seit September 2018 unter dem Dach mit jüngeren und älteren Mitbewohnern. Inzwischen hat Oberhausen eine Warteliste, wie Forster-Hüttlinger bestätigt. Wer in das Mehrgenerationenhaus einzieht, muss auch zur Gemeinschaft passen. Dafür gibt es einen Bewohnerbeirat. Häuser wie das in Oberhausen zeichnet aus, dass sie barrierefrei sind und Gemeinschaftsräume zur Verfügung stehen. Im Seniorenbüro sind Ansprechpartner zur Stelle, wenn es darum geht, in allen Lebenslagen zu helfen.

    Im Mehrgenerationenhaus in Klingsmoos sind die Bewohner zwischen fünf und 87 Jahre alt

    Das Mehrgenerationenhaus in Königsmooser Ortsteil Klingsmoos steht nicht nur im Grünen, sondern hat auch einen Innenhof für die gemeinsame Nutzung.
    Das Mehrgenerationenhaus in Königsmooser Ortsteil Klingsmoos steht nicht nur im Grünen, sondern hat auch einen Innenhof für die gemeinsame Nutzung. Foto: Manfred Dittenhofer

    Eine solche Gemeinschaft gibt es auch in Königsmoos. Die Gemeinde hat sich mit der Stiftung Liebenau aus der Ravensburger Gegend zusammengetan und ein Mehrgenerationenhaus im Ortsteil Klingsmoos gebaut. Gabriele Bauer betreut das Haus, in dem die Bewohner zwischen fünf und 87 Jahre alt sind. Wer dort einzieht, hat sich für das Konzept des Miteinanders entschieden, sucht Kontakt und will sich auch einbringen. Die zwölf Wohnungen sind unterschiedlich groß und bieten zwischen einem und drei Zimmer.

    Eines haben die beiden Mehrgenerationenhäuser in Oberhausen und Königsmoos gemeinsam: Sie bieten Gesellschaftsräume, die gemeinsam genutzt werden. Und es gibt Bewohnerbeiräte. All das schmiedet zusammen. Zwei Beispiele, wie Gemeinden mit dörflicher Struktur ihren älteren Bewohnern eine Möglichkeit bieten, auch im Alter in ihrer Heimat zu bleiben. Mittlerweile denken viele Gemeinden über solche oder ähnliche Wohnkonzepte nach. Oder unterstützen Privatinvestoren.

    Wie zum Beispiel die Marktgemeinde Rennertshofen. Dort soll in Privatinitiative ein Haus für betreutes Wohnen entstehen. Andere Gemeinden im Landkreis wiederum achten bei Neubauten und Renovierungen darauf, dass die Gebäude mittlerweile barrierefrei gebaut werden.

    Ein Mehrgenerationenhaus des BRK in Neuburg soll in zwei Jahren bezugsfertig sein

    Mehrgenerationswohnen in Neuburg: Das BRK verbindet am Seniorenwohnheim Am Schwalbanger Kinderkrippe, Kindergarten und Hort mit dem betreuten Seniorenwohnen. In zwei Jahren soll das Gebäude bezugsfertig sein, in dem dann Begegnungen zwischen Jung und Alt stattfinden sollen.

    Infos zu den Mehrgenerationshäusern in Oberhausen und in Königsmoos im Internet unter www.koenigsmoos.de unter Lebensräume und in Oberhausen www.gemeinde-oberhausen.de/Gemeinde/Lebensraeume-Jung-Alt.

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