Schon traditionell zum Kirchweih-Samstag veranstaltete die "Sinninger Initiative gegen Rechts" auch heuer wieder ihren Kabarettabend. Vor nunmehr zwölf Jahren gründete sich diese Initiative als Reaktion auf den Ansiedlungsversuch der NPD-Parteizeitung in Sinning. Die Initiative führt jedes Jahr Informationsveranstaltungen durch, um gegen den immer noch latent vorhandenen Rechtsradikalismus in der Gesellschaft zu kämpfen. Im Oktober aber gibt es Kabarett.
Richard (Ritsch) Ermeier mit der Quetschn, Bassgittarist Walter Zinkl, mit der Gitarre Peter Röckl und alle drei als Sänger boten zwei Stunden abwechslungsreich, manchmal nachdenklich, oft auch einfach nur gaudimäßig Seitenhiebe auf unsere gesellschaftlichen Zustände. Der Klimawandel, der in Bayern offenbar schon bald hawaiianische Verhältnisse schaffen wird, sollte endlich mal auch in Politik, Wirtschaft, Kirche stattfinden.
Da bekommt der Papst in Afrika genau so sein Fett weg wie Versprechen brechende Politiker, gierige Banker, wilde Schnäppchenjäger bei Aldi oder die Massenabfertigung bei Ärzten. Geboten wurde dies vielfältig in geistreichem Dialog, mit lustigem und traurigem Gesang, mit G'stanzln und witzigen Liedern über Völlerei, über die Benzinpreis-Jammerer mit ihren protzigen Autos oder die sexuellen Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche.
Ein Loblied auf gutes Bier fehlte nicht, und am Schluss eben so wenig ein ironisches bis sarkastisches Loblied auf Bayern überhaupt. Ach ja, und tanzen konnte man zu den bayrischen Rythmen auch - wer's halt konnte. (raha)